Bochum, 10.06.1997 Nr. 113
Für eine effizientere Wärmeübertragung ...
... und eine bessere elektromagnetische Verträglichkeit
Gebr.-Eickhoff-Preis '97 an zwei Doktoranden der RUB
Beide schauten ins Innere von Apparaten: der Maschinenbauer Dr.-Ing. Harald Braun, um die Wärmestromleitung bzw. Wärmestromerhöhung per Computer zu simulieren, und der Elektrotechniker Dr.-Ing. Christian Czelik, um die elektromagnetische Verträglichkeit technischer Anlagen zu optimieren. Für ihre hervorragenden Dissertationen an der RUB bekommen sie den mit DM 5.000,- dotierten Gebr.-Eickhoff-Preis 1997 überreicht. Er wurde im Einvernehmen mit den betroffenen Fakultäten und der Familie Eickhoff in zwei gleiche Hälften geteilt. Die Medien sind herzlich eingeladen: Die Preisverleihung findet am 13. Juni 1997 um 10.15 Uhr im Hause Gebr. Eickhoff, Bochum, Hunscheidtstraße 176, statt.
Computersimulation von Strömungen
Ökonomisch und ökologisch sinnvoll: Dr.-Ing. Braun beschäftigte sich in seiner Dissertation mit chaotischen Strömungen in technischen Apparaten. Zu diesem Zweck hat er in der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Forschergruppe ,Wirbel- und Wärmeübertragung" (WIRWAR) mitgearbeitet. Ein Teilprojekt von WIRWAR wurde von Dr. Braun untersucht: Der Trick der Wärmestromerhöhung liegt in der Verwirbelung der wandnahen Strömung durch Rauhigkeitselemente an der Wand. Spezielle Rauhigkeitselemente erzeugen eine chaotische, turbulente Strömung mit einer Vielfalt von Wirbeln unterschiedlicher Größe und Lebensdauer, die Dr. Braun numerisch im Computer simuliert hat. Die Simulationsergebnisse sind relevant für die Herstellung effizienterer Apparate, insbesondere Wärmeüberträger, die somit weniger Material benötigen. Die Dissertation ,Grobstruktursimulation turbulenter Geschwindigkeits- und Temperaturfelder in Spaltströmungen mit Wirbelerzeugern" wurde von Prof. Dr. Martin Fiebig (Lehrstuhl für Wärme- und Stoffübertragung) betreut. Seit März 1997 arbeitet Dr. Braun in der ,Forschung und Technik"-Austauschgruppe der Daimler Benz AG.
Abschirmung gegen elektromagnetische Strahlen
Auf die Abschirmung von Geräten und Anlagen kommt es an, um eine elektromagnetische Verträglichkeit zu erzielen. Für seine Doktorarbeit hat Dr. Czelik Untersuchungen zu grundlegenden Schirmungsanordnungen durchgeführt. Sein besonderes Interesse galt der Einkopplung von elektromagnetischer Strahlung durch schlitzförmige Öffnungen, u.a. bei nicht dicht schließenden Türen und Abdeckungen von Schirmgehäusen. Eine zentrale Rolle spielte dabei die Frage, wie sich die Wirkung der in das Innere eingedrungenen elektromagnetischen Strahlung vermindern läßt, beispielsweise durch die Verwendung geeigneter, absorbierender Schirmmaterialien. Veröffentlicht hat Dr.Ing. Czelik seine Ergebnisse in der Dissertation ,Analytische und numerische Untersuchung der Beugung und Streuung elektromagnetischer Wellen an kanonischen Abschirmstrukturen - Ein Beitrag zur Theorie der Elektromagnetischen Verträglichkeit. Sie wurde von Prof. Dr. Siegfried Blume betreut (Lehrstuhl für Theoretische Elektrotechnik). Die DFG hat Dr. Czeliks Doktorandenstelle am Lehrstuhl finanziert aus dem Schwerpunktprogramm ,Elektromagnetische Verträglichkeit moderner energietechnischer Systeme" finanziert. Für seine Dissertation hat Dr. Czelik den DEMVT-Preis 1996 von der Deutschen Gesellschaft für EMV-Technologie erhalten. Inzwischen ist der promovierte Elektrotechniker wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Forschungsgesellschaft für Angewandte Naturwissenschaften e.V. (FGAN) in Wachtberg bei Bonn.
Preis seit '89
Den Preis hat die Familie Eickhoff 1989 anläßlich ihres 125jährigen Jubiläums der weltweit tätigen Maschinenfabrik und Eisengießerei Gebr. Eickhoff gestiftet. Mit ihm bekräftigt sie die seit Jahren intensive Zusammenarbeit mit den beiden Fakultäten der RUB.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Maschinenbau
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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