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14.11.2000 11:49

HRK-Plenum diskutiert bessere Abstimmung d.Studienstrukturen in Europa

Susanne Schilden Kommunikation
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)

    Perspektiven und Konsequenzen der Europäisierung des Hochschulwesens hat das 192. HRK-Plenum am 13. November in Bonn diskutiert. Die Bildungsminister aus 29 europäischen Staaten hatten im Juni 1999 im Rahmen der sogenannten "Bologna-Erklärung" die Diskussion um die Schaffung eines europäischen Hochschulraums angestoßen. Die Hochschul-rektorenkonferenz hat es übernommen, die Position der
    Hochschulen in Deutschland in den weiteren Entwicklungs-prozess einzubringen.

    Die HRK hat im Oktober diesen Jahres zwei Tagungen in Berlin und Bonn zu diesem Thema veranstaltet, die erste mit Beteiligung von Vertretern aus den 29 Staaten. Die Hoch-schulen fordern dabei, dass die Einführung der
    gestuften Abschlüsse Bachelor/Bakkalaureus und Master/Magister eine qualitätsgeleitete, von den Hochschulen bestimmte Entwicklung sein müsse. Der Wettbewerb der Studienangebote und nicht die Ministerialbürokratie müssten die künftige europäische Studienstruktur bestimmen. Dabei müssten in einer Reihe von Fächern auch weiterhin
    grundständige fünfjährige Programme - wie in den USA und anderen Ländern üblich - möglich sein.

    Insgesamt wurde die tragende Rolle betont, die einer Europäisierung des
    Hochschulwesens in dem Gesamtprozess der Verständigung in Europa und der
    Integration künftiger EU-Mitglieder zukommt.
    Die "Bologna-Erklärung" schreibt als Ziel eine bessere Vergleichbarkeit
    der Studienstrukturen in Europa fest. Die Unterzeichnerstaaten haben
    sich, unter Achtung der Autonomie der Hochschulen, verbindlich auf
    folgende Zielsetzungen verständigt:
    - Einführung eines Systems leicht verständlicher und vergleichbarer
    Abschlüsse
    - Einführung von gestuften Abschlussgraden in allen Ländern, mit einem
    ersten berufsqualifizierenden Abschluss nach frühestens drei Jahren;
    - ECTS-kompatible Leistungspunktsysteme, die auch auf den Bereich des
    lebenslangen Lernens anwendbar sind;
    - Beseitigung noch bestehender Mobilitätshemmnisse für Studierende,
    Hochschullehrer/innen und -verwaltungsangehörige
    - Ein europäisches System der Qualitätssicherung mit vergleichbaren
    Methoden und Kriterien;
    - Förderung der erforderlichen europäischen Dimension im
    Hochschulbereich.
    Die HRK hat bereits mehrere Empfehlungen zur konkreten Umsetzung der
    darin genannten Ziele in Deutschland abgegeben, insbesondere zur
    Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen/-abschlüssen, zum
    System von Studienkreditpunkten ECTS und zu
    Internationalisierungsstrategien für Hochschul- und
    Fachbereichsleitungen.
    Das HRK-Plenum strebt an, bei seiner kommenden Sitzung im Februar 2001
    eine Stellungnahme zu verabschieden, die dann in den weiteren
    europäischen Meinungsbildungsprozess eingespeist wird. Dabei sind für
    März 2001 in Salamanca eine Hochschulkonferenz und für Mai 2001 in Prag
    eine Konferenz der Bildungsminister und Hochschulvertreter geplant.
    Als Beitrag zu einer besseren Kooperation der Hochschulen in Europa ist
    auch der Beschluss des Plenums zu verstehen, einen Zusammenschluss der
    europäischen Rektorenkonferenz (CRE) und der Confederation of European
    Union Rectors' Conferences zu befürworten. Die CRE ist ein
    Zusam-menschluss von mehr als 500 Universitäten aus ganz Europa (unter
    Einschluss u.a. Russlands, der Ukraine und Aserbaidschans), die
    Confederation die gemeinsame Vertretung der Rektorenkonferenzen in der
    EU. HRK-Präsident Professor Dr. Klaus Landfried erläuterte im Anschluss
    den Plenarbeschluss: "Wenn zukünftig die europäischen Hochschulen mit
    einer Stimme sprechen, wird ihr Gewicht im politischen Raum deutlich
    verstärkt."


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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