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10.04.1997 00:00

Stabilität von Partnerschaften

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Bochum, 10.04.1997 Nr. 66

    Auf den Stil kommt es an

    Wie Bindungen erlebt und gelebt werden

    RUB-Psychologen untersuchen die Stabilitaet von Partnerschaften

    Bindungsstile entscheiden darueber, wie eine Beziehung er- und gelebt wird. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts ,Enge Beziehungen", Studie zur Stabilitaet von Partnerschaften, das Dipl. Psych. Barbara Ambrosy, Dipl. Psych. Martina Schmohr und Prof. Dr. Hans-Werner Bierhoff (Fakultaet fuer Psychologie der RUB) durchgefuehrt haben, zeigen vier verschiedene Bindungsstile in Partnerschaften. Sie wirken sich nachhaltig auf die Bindungsbereitschaft der Partner sowie ihre Zufriedenheit in der Beziehung aus und kennzeichnen somit den Erfolg einer engen Bindung.

    Von sicher ....

    Die Laengsschnittstudie mit vier Befragungen, die ueber 14 Monate verteilt wurden, ergab vier deutlich unterscheidbare Bindungsstile: sicher, aengstlich-ambivalent, aengstlich-vermeidend und gleichgueltig-vermeidend. Akzeptanz und Vertrauen in bezug auf den Partner bzw. die Partnerin kennzeichnen die `sichere' Partnerbindung. Positive gegenseitige Gefuehle, wenig Streit sowie kaum auftretende AEngste vor Naehe oder Trennung sind weitere Merkmale dieses Bindungsstils. Die Partnerschaft wird insgesamt als belohnend und wenig kostenaufwendig empfunden; das Engagement fuer die Beziehung ist gross und zeigt sich darin, dass die Partner Interessen, finanzielle Mittel und Gefuehle miteinander teilen.

    ... bis ,gleichgueltig-vermeidend"

    Derartige Merkmale, die die Zufriedenheit und Bestaendigkeit der Partnerschaft positiv beeinflussen, sind bei Personen mit einer unsicheren Partnerbindung schwaecher ausgepraegt. Dies aeussert sich einerseits in AEngsten vor einer Trennung oder in der Angst, nicht genuegend geliebt zu werden (`aengstlich-ambivalente' Bindungen). Personen mit einem `aengstlich-vermeidenden' Bindungsstil befuerchten andererseits Enttaeuschungen und lassen daher keine grosse Naehe in der Partnerschaft aufkommen. In `gleichgueltig-vermeidenden' Bindungen loesen Intimitaet und Naehe gar Unbehagen aus, die Partner betonen ihre Freiheit und Selbstaendigkeit.

    Unterschiede zwischen stabilen und instabilen Partnerschaften

    Die Bindungen der Personen mit instabilen Beziehungen sind unsicherer. Sie erleben ihre Partnerschaft weniger belohnend und sind unzufriedener. Ihr Engagement ist geringer und die Alternativen zur bestehenden Partnerschaft werden attraktiver eingeschaetzt als bei Personen mit stabilen Partnerschaften. Unsichere Bindungsstile schwaechen folglich das Festhalten an einer Beziehung und lassen so eine Trennung wahrscheinlicher werden. `Sicher' gebundene Personen leben hingegen eher in stabilen Partnerschaften.

    ... aber keine Unterschiede in der sexuellen Zufriedenheit

    Als einzige Gemeinsamkeit haben die RUB-Psychologen herausgefiltert, dass sich beide Personengruppen nicht in ihrer sexuellen Zufriedenheit unterscheiden. Bei Personen mit stabilen Partnerschaften sind jedoch Aspekte einer romantischen und freundschaftlichen Liebe staerker vorhanden.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Hans-Werner Bierhoff, Fakultaet fuer Psychologie der RUB, Tel.: 0234/700-3170, Fax: 0234/7094-110, e-mail: hans-werner.bierhoff@rz.ruhr-uni-bochum.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Psychologie
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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