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15.11.2000 21:21

Fachtagung: Controlling als Schlüsselinstrument im Unternehmen

Dr. Wolfgang Hirsch Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Jena. Zum ersten Mal veranstaltet an diesem Samstag, dem 18. November, der internationale Controller-Verein seine jährliche Fachtagung in Jena.

    "Viele Leute auf der Straße, leider auch viele Jungunternehmer, wissen gar nicht, was Controlling ist und wie es funktioniert", ist sich Prof. Dr. Volkmar Botta, Wirtschaftswissenschaftler an der Friedrich-Schiller-Universität und Mitveranstalter der Tagung, im klaren. "Dabei handelt es sich um eine Schlüsselposition im modernen Unternehmen." Ohne eine strategische, kennzahlengestützte Planung der Geschäftsziele ist in Bottas Augen heute praktisch keine erfolgreiche Betriebsführung mehr denkbar. "Das gilt für alteingesessene Kleinbetriebe mit regionalem Operationsfeld genauso wie für junge Start-ups, die mit der Perspektive eines künftigen Global Players den Börsengang an den Neuen Markt versuchen."

    Information und Anmeldung zur Tagung beim Controller Verein e. V., Tel.: 089/89313420, Fax 89313431.

    Seit 1993 veranstaltet der Controller-Verein, der insgesamt 3.300 Mitglieder, überwiegend Praktiker aus Unternehmen, zählt, regelmäßig Fachtagungen in den Neuen Bundesländern. Inzwischen haben sich länderspezifische Netzwerke herausgebildet, "die dabei helfen, betriebswirtschaftliches Know-how mit seinen aktuellen Trends und Perspektiven in unsere Unternehmen zu kommunizieren und sie damit wettbewerbsfähiger zu machen", so Prof. Botta.

    Angesichts des Gründerbooms in der Saalestadt eröffne sich durch die Tagung gerade für relativ unerfahrene Jung-Manager die Chance, hier vor Ort Erfahrungen zu sammeln und Kontakte zu knüpfen. Früher trafen viele Firmenchefs maßgebliche Entscheidungen aus dem Gefühl heraus; "heute kann man im Grunde Erfolg sehr weitgehend strategisch planen und mögliche Krisen sehr frühzeitig vorhersehen oder durch vorbereitete Risikomanagement-Konzepte bewältigen", erklärt Botta. Das betriebswirtschaftliche Instrument dafür heißt Controlling.

    In Zeiten des Informationsüberflusses ist die Informationssondierung, -bewertung und -verdichtung zu einem weiteren Kernaufgabenbereich des Controllings geworden. "Natürlich muss man die eigene Situation beständig im Auge haben und an Kennzahlen wie etwa Kapitalrendite, Wertsteigerung, Risiko und Liquidität ablesen", so Botta, "aber die Märkte sind unüberschaubarer und schwieriger, damit aber auch reizvoller geworden."

    Trotz der Kursstürze an der US-amerikanischen Nasdaq und dem Neuen Markt in Deutschland rät der erfahrene Betriebswirt jungen Unternehmen, dennoch nicht auf einen Börsengang zu verzichten. Nur habe die blinde Euphorie der privaten Anleger inzwischen einen heilsamen Dämpfer erhalten. Das heißt für Start-ups, dass sie beim Börsengang eine viel qualitätsvollere Businessplanung vorlegen müssen, um künftige Aktionäre von den Erfolgsaussichten der Investitionen - und damit auch von einer seriösen Geschäftsführung - zu überzeugen. Robert Leibl von der Jenaer Asclepion-Meditec AG wird in seinem Vortrag davon zu berichten wissen.

    Einen neuen Trend in der Wissenschaft, der bereits den Weg in die Unternehmenspraxis gefunden hat, beschreibt das Schlagwort "balanced controlling". Das bedeutet, den verantwortlichen Handlungsträgern im Unternehmen relativ große Entscheidungsspielräume zu lassen, diese aber durch klare Grenzen zu definieren. Das von Bottas Lehrstuhl an der Jenaer Universität mitentwickelte Modell beschränkt sich nicht auf einen einzelnen Unternehmensbereich, sondern integriert präventiv alle Unternehmensziele. Die unübersehbaren Vorteile liegen in einer weitaus größeren Flexibilität, weil mehr kreative Potenziale von Mitarbeitern unmittelbar eingebunden werden. Mit einem Prozesscontrolling lassen sich darüber hinaus bereits Kennzahlen wie Kosten und Erträge antizipieren, noch während zum Beispiel die Entwicklung eines neuen Produkts oder Dienstleistungsangebots im Gang ist.

    "Unser Ziel ist es mit der Tagung, ganz praktische, alltäglich anwendbare Erkenntnisse und Erfahrungen weiterzugeben", erklärt Prof. Volkmar Botta. Für die junge, aufstrebende Technologieregion Jena-Erfurt-Ilmenau sei dieser Know-how-Transfer geradezu existenziell. Dass Thüringen aber längst nicht mehr zu den wirtschaftswissenschaftlichen Entwicklungsländern zählt, verdeutlicht ein Blick auf die Referentenliste: Dirk L. Reiche, Finanzvorstand der Intershop Communications AG, schildert die Erfolgsstory seines Unternehmens, und Peter Helmut Noack stellt das "Stadt-Controlling in Gera" vor.

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Volkmar Botta
    Tel.: 03641/943150, Fax: 943152
    E-Mail: V.Botta@wiwi.uni-jena.de

    Friedrich-Schiller-Universität
    Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Wolfgang Hirsch
    Fürstengraben 1
    07743 Jena
    Tel.: 03641/931031
    Fax: 03641/931032
    E-Mail: roe@uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.controllerverein.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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