Sie wissen, wovon sie reden: Karin Freymeyer, Leiterin der Studiobühne im Musischen Zentrum der RUB und ihr Freund Manfred Otzelberger, Journalist im 600 Kilometer entfernten Bayreuth proben seit anderthalb Jahren das, was immer mehr Menschen allwöchentlich in die Fernzüge und auf die Autobahnen treibt: eine Wochenendbeziehung. In ihrem neuen Buch "In der Ferne so nah. Lust und Last der Wochenendbeziehungen" beleuchten sie das Phänomen von allen Seiten - woher kommt der Boom? Haben sich Fernpaare mehr zu sagen als Nahpaare? Wie geht es am Wochenende von Null auf Hundert (und dann wieder zurück)?
Bochum, 16.11.2000
Nr. 323
Lust und Last der Wochenendbeziehungen
Getrennt-zusammen-leben boomt
Buchveröffentlichung: "In der Ferne so nah"
Sie wissen, wovon sie reden: Karin Freymeyer, Leiterin der Studiobühne im Musischen Zentrum der RUB und ihr Freund Manfred Otzelberger, Journalist im 600 Kilometer entfernten Bayreuth proben seit anderthalb Jahren das, was immer mehr Menschen allwöchentlich in die Fernzüge und auf die Autobahnen treibt: eine Wochenendbeziehung. In ihrem neuen Buch "In der Ferne so nah. Lust und Last der Wochenendbeziehungen" beleuchten sie das Phänomen von allen Seiten - woher kommt der Boom? Haben sich Fernpaare mehr zu sagen als Nahpaare? Wie geht es am Wochenende von Null auf Hundert (und dann wieder zurück)?
Liebe im Zeitalter der Strohwitwenschaft
Mindestens jede achte Liebe in Deutschland ist eine Fernliebe, und es werden immer mehr. Waren es früher meist nur Piloten, Fernfahrer, Seeleute und Soldaten, die auf Distanz lebten und liebten, führen heute auch Studierende, Beamte, Banker, Manager, Monteure - kurz: Vertreter aller möglichen Berufsgruppen ein Nomadenleben zwischen Job in der einen und Partner in der anderen Stadt. Die Wirtschaft fordert immer mehr Mobilität von ihren Mitarbeitern, und nur selten bietet ein und dieselbe Stadt den idealen Job für beide Hälften einer Partnerschaft. Zwischen 1985 und 95 hat sich die Anzahl der Wochenendlieben verdoppelt, in neuester Zeit hat der Regierungsumzug nach Berlin etliche Strohwitwen und -witwer hervorgebracht.
Am Wendepunkt heißt es: ganz oder gar nicht
Fernlieben mögen ihre Vorteile haben: Es gibt keine Chance für die Beziehung, sich im Alltag Plattfüße zu laufen, die Partner fixieren sich nicht ausschließlich aufeinander, man lernt sich immer wieder neu kennen und genießt die gemeinsame Zeit. Aber ebenso viele Nachteile überschatten das getrennte Zusammenleben: Es entsteht keine Nähe, Eifersucht quält, jeder Abschied ist ein kleiner Tod. Und so können sich nur etwa ein Drittel der Fernliebenden auf Dauer eine solche Partnerschaft vorstellen, alle anderen sehen den Zustand als vorübergehend an. Fest steht: Nach durchschnittlich zwei bis drei Jahren ist die Fernliebe am Ende. Entweder man trennt sich oder man baut doch gemeinsam ein Nest.
Fernliebe ist hochriskant, Nahliebe aber erst recht
Etwa 100 Wochenend-Partner haben Karin Freymeyer und Manfred Otzelberger zu ihren Beziehungen befragt, dazu Experten interviewt und eigene Erfahrungen verarbeitet. Dennoch müssen sie schließlich feststellen: Ein Patentrezept gibt es nicht. Fernliebe ist eine hochriskante Lebensform - aber sie kann sich auch lohnen.
Titelaufnahme
Freymeyer, Karin; Otzelberger, Manfred: In der Ferne so nah. Lust und Last der Wochenendbeziehungen. Ch. Links Verlag, Berlin 2000, ISBN3-86153-222-0
Weitere Informationen
Karin Freymeyer, Leiterin der Studiobühne des Musischen Zentrums der Ruhr-Universität, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-22836, Fax: 0234/32-14-708, Email: studigbo@ruhr-uni-bochum.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Psychologie, Wirtschaft
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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