03.04.1998 ko
Qualitaetssicherung bei Rohstoff- und Kosteneinsparung
Metall praezise beschichten
Neuro-Fuzzy-Control in der Feuerverzinkung
Ob Dachrinnen oder Autokarosserien, jeder kennt und nutzt diese leicht silbrigen Stahlbleche, die gegen Rost mit einer Zinkschicht versehen sind. Doch Zink ist ein teures Material und sollte deshalb sparsam verwendet werden.
Den Verzinkungsprozess optimieren und gleichzeitig Rohstoffe und Kosten einsparen, ermoeglicht eine neue Software, die fuer die Regelung der Feuerverzinkung an der Universitaet Duisburg entwickelt worden ist.
Diese Software-Unterstuetzung der optimalen Maschinensteuerung praesentiert die Mercator-Duisburg auf der Hannover-Messe vom 20. bis 25. April erstmals der Oeffentlichkeit.
In enger Zusammenarbeit mit industriellen Partnern hat das Fachgebiet "Technische Informatik" Methoden entwickelt, die dabei helfen, die Feuerverzinkung von Stahlbaendern optimal zu regeln.
Reservezugabe kann kuenftig eingespart werden
Bisher wurde sicherheitshalber 15 % mehr Zink aufgetragen, als eigentlich noetig ist. Mit dieser Reservezugabe soll sichergestellt werden, dass die rostschuetzende Zinkschicht verlaesslich die Flaeche abdeckt.
"Denn," erlaeutert Projektleiter Prof. Hans-Dieter Kochs, "wenn der Zinkmantel Loecher hat, ist das gesamte Werkstueck verloren." Dieser "Sicherheits-Zuschlag" bedeutet jedoch unnoetigen Einsatz von Rohmaterial und Kosten.
Auch mussten bisher erst etwa 400 Meter Stahlblech verzinkt werden, um eindeutig feststellen zu koennen, ob die aufgetragene Zinkmenge richtig berechnet war. Hier lassen sich erhebliche Einsparungen erzielen.
Software erfolgreich im Praxistest
Die neue Software, die ein fuehrender Maschinenhersteller bereits in seine Produktpalette aufgenommen hat, ermoeglicht nun eine perfekte Zinkdosierung. Dazu werden an mehreren Stellen Messdaten genommen und von der intelligenten Software ausgewertet. Sie zeigt bereits innerhalb weniger Sekunden, wie das fertige Endprodukt aussieht.
Ueberschuessiges Fluessigzink tropft zurueck in die Wanne
Die neue selbstlernende Maschine ermittelt dann automatisch die optimale Zinkmenge. Bleibt beim Tauchgang mehr Zink am durchlaufenden Stahlblech haften, als fuer die vollstaendige Deckung benoetigt wird, veraendert die Rechnersteuerung den Luftdruck im anschliessenden Abstreifgeblaese. Damit tropft eine exakt dosierte Ueberschussmenge des teuren Zinks in die Wanne zurueck und kann weiterverwendet werden.
Mit der Softwareentwicklung der Universitaet Duisburg kann das Verhalten der Anlage somit "vorhergesagt" werden, so dass die Maschine im Selbstlernverfahren sofort auf sich aendernde Prozessbedingungen reagieren kann.
Fuzzy Logik und Neuronale Netze
Fuzzy Logik und Neuronale Netze sind die Technologien, die im wesentlichen hinter dieser Software-Entwicklung stehen. Die Technische Informatik der Mercator-Universitaet praesentiert folgende Projekte auf der Hannover Messe:
Hannover Messe, 20. - 25.4.1998 Halle 18, Stand M 12/Forschungsland Nordrhein-Westfalen
- Neuro-Fuzzy-Control bei der kontinuierlichen Feuerverzinkung (Posterpraesentationen)
- Modellbasierte Regelung bei der Flachfolienextrusion unter Zuhilfenahme neuronaler Technologie (Posterpraesentationen und Simulationen)
- Radiometrische Dicken- und Schichtdickenmessung in der Prozessindustrie (Exponat)
Weitere Informationen:
Technische Informatik Prof. Dr. Hans-Dieter Kochs, Dipl.-Ing. Stefan M. Baginski, Tel. 0203/379-3483, Fax 0203/379-2205, E-Mail: baginski@mti.uni-duisburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Maschinenbau, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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