Deutscher Botschafter in Litauen hilft beim Bretkejubiläum 2002
Der ostpreußische Gelehrte und Pastor Johannes Bretke, geboren 1536, muß wie besessen gewesen sein, die Lutherbibel in's Litauische zu übertragen. Von 1579 bis zu seinem Tod am 2. Oktober 1602 änderte er an seinem Manuskript, der ersten Bibel auf Litauisch, die sich in Berlin in der Stiftung des Preußischen Kulturbesitzes befindet. Sein in Labiau und Königsberg entstandenes Werk edieren erstmals die Professoren Fritz Scholz in Münster und Jochen Dieter Range in Greifswald.
S. E. Dr. Detlof v. Berg, Botschafter Deutschlands in Litauen, sieht als eine seiner wichtigsten Aufgaben, Deutschland mit Litauen - und zwar in Deutschland - vertraut zu machen. Für ihn sei es das Selbstverständlichste (und dazu eine große Freude), daß er das einzige deutsche Institut für Baltistik besuche, was er am 16. und 17. November tat. In sehr ausführlichen Gesprächen mit dem Rektor und dem Prorektor der Universität, mit dem Dekan der Philosophischen Fakultät und dem Direktor des Baltistischen Instituts, Prof. Range, sagte er diesem seine volle Unterstützung bei großen Plänen zu.
In den Jahren 2001 und vor allem 2002 soll es eine deutsch-litauische Veranstaltungsreihe »400 Jahre litauische Bibel« geben, die schon viele Monate vor Beginn lebhaftes Interesse des litauischen Präsidialamtes, des Auswärtigen Amtes, des mecklenburg-vorpommerschen Bildungsministeriums und eben des deutschen Botschafters in Vilnius gefunden hat. Hans Friedrich Saure, der Honorarkonsul von Litauen, hat drei Wissenschaftspreise für die besten Bretke-Arbeiten ausgelobt. Am Institut für Baltistik wird eine Bretke-Konferenz mit philologischen und theologischen Schwerpunkten vorbereitet. Die Historische Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung, in deren Vorstand Jochen D. Range wirkt, wird in Berlin eine Bretke-Tagung mit Schwerpunkt Geschichte abhalten. Die 4. Greifswalder Sommerakademie »philologia baltica« wandert nach Vilnius, um dort die aktuelle Bretke-Forschung mit Nachwuchswissenschaftlern zu diskutieren. Weitere Bände der Bretke-Bibel sowie die Postille des Johannes Bretke sollen bis dahin ediert vorliegen.
Glanzpunkt ganz ohne Zweifel ist die Original-Bretke-Bibel - zum ersten Mal seit Jahrhundert soll sie nach Vilnius in die in Greifswald konzipierte Ausstellung »Johannes Bretke und seine Zeit« wandern.
»Wir können wegen unserer Haltung gegenüber Litauen 1939 wie auch 1989 nur bergauf arbeiten«, sprach S. E. v. Berg in einem von vielen Studenten besuchten Vortrag über die Arbeit eines Botschafters in einem modernen diplomatischen Dienst. Demnach sprach er erfrischend floskelfrei, was die Studenten zu ebenso offenen Fragen anregte.
Beim Bergaufweg hilft Dr. Detlof v. Berg. Und das Institut für Baltistik: Prof. Dr. Jochen Dieter Range, Domstraße 9, 17487 Greifswald, Tel. 03834-86-3200, Fax 86-3203, e-mail: range@uni-greifswald.de
http://www.uni-greifswald.de/~baltist/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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