Buch von Wittener Alumnus bietet politisch unkorrekten, aber witzigen Einblick in das Reich der Mitte vor den Olympischen Spielen
Nach seinen Studien (Wirtschaft in Witten, Kulturpsychologie in London) hat Martin Krengel die Lehrbücher in die Ecke geworfen. Als Rucksack-Reisender hat er im Herbst 2007 für mehrere Monate in China gelebt, um das Phänomen "Kulturschock" endlich mal live und an sich selbst erleben zu können. In Peking traf Martin auf Stephan Karg, der als Assistent den täglichen Wahnsinn Chinas aus der Perspektive einer deutschen Geschäftsführung erlebte. Zurück in Deutschland entwickelten sie die Idee, die Eindrücke, die sie jenseits der Touristenpfade gesammelt haben, zu Papier zu bringen. Das Ergebnis ist nicht das, was sich die chinesische Fremdenverkehrsbehörde ausgerechnet zu Olympia gewünscht hätte, sondern bietet einen politisch völlig unkorrekten, dafür aber humorvollen Einblick hinter das Lächeln.
Leseprobe: "Verkehrsregeln gibt es eigentlich nicht. Geschwindigkeits-begrenzungen sind eh nur etwas für Einwanderer. Chinesen haben eine Rot-Grün-Schwäche und man fährt einfach wenn frei ist. Als Fahrradfahrer hat man da natürlich häufig das Nachsehen, denn es gilt das animalische Recht des Stärkeren. Jedoch wird man mit der Zeit geübter und schlängelt sich gekonnt durch den Verkehr. Das gibt zwar immer ein Hupkonzert, aber die Chinesen hupen generell sehr proaktiv: Einer fährt mit Richtgeschwindigkeit - Hupen! Einer hält an einer roten Ampel an - Hupen! Einer geht bei einem Zebrastreifen über die Straße - Hupen! Hupt keiner - auch Hupen! (Um Sie daraufhin zu weisen, dass Sie mal wieder hupen sollten.)"
Krengel und Karg nehmen die Leser mit in den Supermarkt (oder war das eher eine Tierhandlung?), erklären wie man sich ohne Sprache und Schriftzeichen zu verstehen zurecht findet, bereiten sie schonend auf Smog, spuckende Menschen und deren ungewöhnliche Speisen (Skorpion am Spieß) vor. Kleidung, Ausgehen, Wohnung, Fernsehen - alles ist anders. Die europäischen "Großnasen" stecken schnell in einer Glashaube der Isolation und des Nichtverstehens. Auch das haben die beiden durchgemacht. Und man spürt durch den manchmal sarkastischen, manchmal rüden Ton ihres Buches immer noch die große Be- und Verwunderung für ein Land im Umbruch von der Agrar- zur Industriegesellschaft, vom Kommunismus in die Postmoderne. "Ich bin alter ´Ossi´ und wollte ein Land mit zweistelligen Wachstumsraten einfach mal mit eigenen Augen sehen", erklärt Martin Krengel augenzwinkernd seinen Antrieb für den Aufenthalt. Was er fand, war ein Land, in dem all die Begriffe von Ordnung und Disziplin, die gerade wir Deutschen ja für wichtig halten, nicht gelten. Thema Schlafen bei der Arbeit: "Als engagierter Mitarbeiter weckt man natürlich den schlafenden Schichtleiter und fragt nach, weshalb er lieber träumt statt das Fließband zu überwachen. Das Kantinenessen sei so schlecht gewesen und da musste er sich eben erst mal hinlegen. Aha! Ein Blick auf die Uhr zeigte jedoch 17 Uhr, gut 5 Stunden nach der Mittagspause."
China unzensiert! Der alternative Einblick ins Reich der Mitte. Stefan Karg und Martin Krengel; Wiesenburg Verlag, 256 Seiten ISBN 978-3-940756-10-7, 19,80 €
Coverdownload und Probekapitel: http://www.china-unzensiert.de
Rezensionsexemplare können umgehend werden, ein Abdruck ausgewählter Kapitel begleitend zur Olympiade ist möglich.
Weitere Informationen bei Martin Krengel, 0163/733 24 95, MartinKrengel@gmail.com
http://www.china-unzensiert.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Sprache / Literatur, Wirtschaft
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Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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