idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.03.1998 00:00

Berufsausbildung und FH-Diplom in fünf Jahren

Roland Hahn Pressestelle
Fachhochschule Erfurt

    Pressemitteilung Nr. 14/98 vom 13. März 1998

    Berufsausbildung und FH-Diplom in fünf Jahren.

    Duale Ausbildung: kurz, praxisverbunden, wirtschaftlich orientiert

    Am Fachbereich Versorgungstechnik der Fachhochschule Erfurt soll es ab dem Wintersemester 1998/99 in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer Erfurt und der Handwerkskammer Erfurt einen neuen Studienweg mit der Bezeichnung "Integrationsmodell Berufsausbildung und Fachhochschulstudium" geben, der in dieser Form auf technischem Gebiet in Deutschland neu ist. Es geht dabei um eine duale Ausbildung, in der die Teilnehmer/innen in einer bisher nicht erreichten kurzen Zeit zwei Abschlüsse erwerben können: als Geselle und als Diplom-Ingenieur (FH). In Erfurt werden damit die Berufsausbildung in den Berufsgruppen Anlagenmechaniker Versorgungstechnik, Gas- und Wasserinstallateur sowie Heizungs- und Lüftungsbauer mit dem Hochschulstudium zum Diplomingenieur (FH) Versorgungstechnik verbunden. Die Gesamtausbildungszeit für beide Abschlüsse reduziert sich dadurch auf fünf statt bisher sieben bis siebeneinhalb Jahre. Damit stehen den Unternehmen die Absolventen nach einer wesentlich kürzeren Ausbildungszeit zur Verfügung. Es wird immer wieder bemängelt, daß die Ausbildung in Deutschland zu lange dauere, die Absolventen beim Berufseinstieg zu alt sind.

    Für die duale Ausbildung, die "zweigleisig" läuft, wird es eine neue Vertiefungsrichtung "Unternehmensführung" geben, in der die Studierenden im Hauptstudium eine verstärkte betriebswirtschaftliche Ausbildung erfahren. Die Teilnehmer/innen der dualen Ausbildung (man rechnet mit vielen Bewerbern, die später im elterlichen Betrieb mitarbeiten oder ihn einmal übernehmen sollen) müssen als Zugangsvoraussetzung die Fachhochschulreife mitbringen. Zunächst absolvieren sie ein Vorstudienjahr in einem Praktikumsbetrieb und beginnen eine gewerbliche Ausbildung. Danach werden sie an der FH als Studierende immatrikuliert und absolvieren einen "normalen Studienablauf", jedoch mit erweiterten Praktika zwischen den Semestern im Praktikumsbetrieb. Nach 5 Semestern legen sie nach vorangehendem "Crash-Kurs" von 4 Wochen eine externe Gesellenprüfung ab und studieren ab dem 6. Semester weiter an der FH in der wirtschaftlich orientierten Ausbildung (Unternehmensführung) mit Diplomabschluß.

    Nach Aussage des Dekans des Fachbereiches Versorgungstechnik, Prof. Dr.-Ing. Dietrich Voß, wird es im Unterschied zu den bisherigen Studenten Kommilitonen geben, die in den bislang bekannten Semesterpausen "hart Žran müssen", um in der Praxis zu lernen und zu arbeiten. So würden diese pro Jahr mit 6 Wochen Jahresurlaub weniger frei haben als "normale" Studenten, da sie während der dualen Ausbildung auf 96 Wochen Berufsausbildung kommen müßten (gleiche Zeit wie in einer üblichen Facharbeiterausbildung).

    Neu an dem Studium sei die Vertiefungsrichtung Unternehmensführung, für deren Unterstützung u.a. die IHK Erfurt die Bereitstellung von Dozenten für einzelne Wahlpflichtfächer zugesagt hat. Offen sei momentan noch der Status der Teilnehmer/innen an der Ausbildung, da hierfür ein entsprechender, jedoch realisierbarer Rechtsrahmen gefunden werden muß.

    Die Fachhochschule Erfurt in Zahlen:

    - Studierende: ca. 3.400. Unter den Studierenden sind ca. 48 % weibliche Studierende, ca. 74 % Thüringer und ca. 1% Ausländer.

    - Lehrende (Prof.): 127,

    - Mitarbeiter/innen: 148

    - Fachbereiche: 9 (Architektur, Bauingenieurwesen, Gartenbau, Landschaftsarchitektur, Restaurierung, Sozialwesen, Verkehrs- und Transportwesen, Versorgungstechnik, Wirtschaft)

    - Studienanfänger: 912 zum Wintersemester 97/98

    - Bisherige Absolventen: ca. 1.600 Zugangsvoraussetzungen zum Studium*

    *) Doppelnennung möglich ca. 56 % mit Abitur, ca. 44 % mit Fachabitur, ca. 20 % mit abgeschlossener Berufsausbildung

    Am Fachbereich Versorgungstechnik (Dekan: Prof. Dr.-Ing. Dietrich Voß) studieren ca. 400 Studierende, die von 13 Professoren und 2 Vertretungsprofessoren betreut werden. Der Fachbereich blickt auf Traditionen seit 1955 zurück (Fachrichtung Heizungs-, Lüftungs-, Sanitärtechnik, eine der ältesten Einrichtungen des Fachgebietes in Deutschland) und hat bisher etwa 7.500 Absolventen. Davon verließen den Fachbereich seit 1992 rund 560 Diplom-Ingenieur/in (FH) der Versorgungstechnik.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Elektrotechnik, Energie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).