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31.07.2008 11:22

Fachbereich Medizin erhält in den nächsten Jahren rund eine Million Euro für Forschungsprojekte

Meike Mossig Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Fördergelder stammen von der von Behring-Röntgen-Stiftung

    Fördergelder in Höhe von rund einer Million Euro gehen in den nächsten Jahren an insgesamt vier Forschungsprojekte des Fachbereichs Medizin an der Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen - zwei davon in Kooperation mit der Philipps-Universität Marburg. Das Geld stammt von der von Behring-Röntgen-Stiftung, die vom Land Hessen im Zuge der Fusion und Privatisierung der beiden Unikliniken in Gießen und Marburg im September 2006 gegründet wurde. Ihre Aufgabe ist es, an beiden Standorten die internationale medizinische Forschung und Lehre zu fördern.

    Das von Prof. Wolfram H. Gerlich beantragte Gießener Vorhaben "Influenzaforschung" wird mit einer Gesamtsumme von 327.000 Euro über vier Jahre gefördert. Das Projekt am Institut für Medizinische Virologie (Leitung Prof. Stephan Pleschka) befasst sich mit der Aufklärung des Wechselspiels zwischen Erreger und Wirtszelle bei der Influenzavirusinfektion. Im Vordergrund steht die Absicht, die Pathogenese der Influenza besser zu verstehen und neue Behandlungsansätze zu entwickeln.

    In einem weiteren Kooperationsprojekt zwischen der Medizinischen Klinik II/V der JLU Gießen (Prof. Norbert Weißmann und Prof. Hossein A. Ghofrani) sowie dem Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Philipps-Universität Marburg (Prof. Alexander Dietrich) werden Mechanismen des Sauerstoffmangels in der Lunge untersucht. Von der von Behring-Röntgen-Stiftung wird dieses Vorhaben mit dem Titel "Vaskuläre und vaskulär-endotheliale Funktionen von TRPC-Kationenkanälen in der pulmonalen Strombahn - Neue Ansätze zur Behandlung von Gasaustauschstörungen, pulmonaler Hypertonie und dem Ischämie-Reperfusionssyndrom" in den nächsten zwei Jahren mit insgesamt 180.000 Euro gefördert. Sauerstoffmangel (Hypoxie) hat weitreichende Konsequenzen für die Lunge selbst und den menschlichen Körper. Ein lokal begrenzter Sauerstoffmangel in der Lunge aktiviert einen Kompensationsmechanismus (hypoxische pulmonale Vasokonstriktion), der eine Gasaustauschstörung und damit eine Atemnot, die bis zum Tode führen kann, verhindert. Generalisierter Sauerstoffmangel, ausgelöst durch Krankheit oder den Aufenthalt in großen Höhen, führt hingegen zu der Bluthochdruckerkrankung der Lunge. Darüber hinaus kann es im Zuge des Sauerstoffmangels zu einem Lungenödem (Wasser in der Lunge) kommen. Gegenstand des Forschungsvorhabens ist es, neue Ansätze zur Behandlung von Gasaustauschstörungen, pulmonaler Hypertonie und dem Ischämie-Reperfusionssyndrom in der Lunge zu erarbeiten. Das Forscherteam erhofft sich durch die Förderung der Stiftung neue Therapiemöglichkeiten bei hypoxieinduzierten Lungenerkrankungen entwickeln zu können.

    Ziel des Projekts "Chronic and acute effects of transforming growth factor-ß on alveolar ion transport: a role in acute lung injury?" von Dr. Rory Morty (Medizinische Klinik II, Universität Gießen) und Prof. Bernd Waldegger (Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universität Marburg) ist es, die Ursachen für Flüssigkeitsansammlungen im Lungengewebe aufzuklären, zu denen es beim akuten Lungenversagen kommt. Zudem sollen Methoden zur Verbesserung des Abflusses entwickelt werden. Das Projekt wird von der Stiftung mit insgesamt 144.000 Euro über zwei Jahre gefördert.

    Mit einem Gesamtvolumen von 316.000 Euro fördert die von Behring-Röntgen Stiftung die Anschaffung eines so genannten Laser-Mikrodissektionsgerätes und die Einrichtung einer vollen Servicekraft-Stelle für drei Jahre am Fachbereich Medizin (siehe PM169-08). Das Gerät im Wert von 196.500 Euro wird unter anderem der von Prof. Dr. Klaus Steger koordinierten Klinischen Forschergruppe zur Erforschung männlicher Unfruchtbarkeit zur Verfügung stehen. Es handelt sich um ein CarlZeiss/PALM MicroBeam IV Laser-Mikrodissektionsgerät und ermöglicht, aus Hodengewebsproben einzelne Zellen beziehungsweise Zellgruppen zu isolieren und anschließend einer molekularbiologischen Untersuchung zu unterziehen.

    Kontakt:
    Lambert Stamer, Dekanat Fachbereich Medizin
    Rudolf-Buchheim-Str. 6, 35392 Gießen
    Telefon: 0641 99-48030
    E-Mail: Referat3@dekanat.med.uni-giessen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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