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18.04.1996 00:00

RUB-Neuheiten auf der Hannover Industriemesse

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Bochum, 18.04.1996 Nr. 65

    RUBILUX - helleres Licht und laengere Lebensdauer

    Zahnbuersten mit Weltraumtechnik und formvollendete BHs

    Neuheiten von RUB-Wissenschaftler auf der Hannover-Messe

    Ob's um die ,Brille zum draufsetzen", faelschungssichere Banknoten, Zahnbuersten mit Weltraumtechnik oder BHs mit einprogrammierter Idealform geht: moeglich wird das und noch mehr durch Memory-Metalle, weil sie sich ohne Abnutzung immer wieder nach Temperaturaenderungen ihrer urspruenglichen Form ,erinnern" koennen. Solche Exponate praesentieren Wissenschaftler der RUB auf dem Stand "Hochschulen Bochum", Halle 18/OG, N 05, auf der Hannover-Messe 1996 vom 22.4. - 27.4.1996. Mit dabei ist RUBILUX, die neue Leuchte, vielfach Heller, vielfach sparsamer und mit vielfach hoeherer Lebensdauer. Weitere Exponate aus der RUB sind neue Umlaufgetriebe aus der Fakultaet fuer Maschinenbauer und das Internationale Stratosphaeren-Laboratorium fuer Astrophysik, das in Zukunft die astronomische Forschung revolutionieren wird.

    Stufenleuchte RUBILUX Dipl.-Ing. Juergen Schulz (RUB) zusammen mit Fa. Zimmermann GmbH+Co KG, (Rheydt)

    Rubilux ist eine Leuchtdiode, die z.B. als Stufenleuchte in Versammlungsstaetten gesetzlich gefordert wird. Sie wurde von Dipl.-Ing. Juergen Schulz (Bereich Elektrotechnik, Dezernat 5) der Ruhr-Universitaet Bochum, mitentwickelt und wird von der Fa. Zimmermann produziert und vertrieben. Die eingesetzten Leuchtdioden sind bei etwa dem 2-fachen Diodenstrom herkoemmlicher 20 mA-LEDs ca. 500 mal Heller. Die Lebensdauer ist um ein Vielfaches hoeher. (Vergleich: Gluehlampe ca. 1.000 Std.; Leuchstofflampe ca. 8.000 Std.; Leuchtdiode >50.000 Std.). Eine starke Temperaturabhaengigkeit des Lichtstroms, wie bei Leuchtstofflampen, gibt es bei LEDs nicht. Niedrige Temperaturen erhoehen sogar die Lichtausbeute. Die Zuverlaessigkeit, die lange Lebensdauer, der sparsame Energieeinsatz, die damit verbundenen reduzierten Betriebs- und Wartungskosten sprechen eindeutig fuer Leuchtdioden.

    Memory-Metalle Institut fuer Werkstoffe Ruhr-Universitaet Bochum Werkstofftechnik Ingenieurschule Burg

    Exponate mit Memory-Metallen haben es in sich. Gezeigt werden: 1. Zahnbuerste mit Weltraumtechnik:Diese Zahnbuerste setzt neue Massstaebe in der Dentaltechnik: ein integrierter Druckkraftbegrenzer sorgt fuer optimalen Buerstenkopfdruck und reduziert die Gefahr von Zahnfleischverletzungen. Hochbeweglicher, auswechselbarer Buerstenkopf; 2. "Setz Dich drauf Brille", Eine Kombination aus AEsthetik und Funktionalitaet: aus nur einem Titan-Nickel-Memorymetalldraht besteht das praktisch unverwuestliche Gestell dieser Designer-Brille; 3. Schwangerschaftsverhuetung: In China entwickelt: Eine Spirale aus Titan-Nickel Formgedaechtnislegierung bietet erhoehten Komfort beim Einsetzen in den Koerper; 4.Vollautomatische Katzentoilette, die ,Beruehmtheit der Hannover-Messe '95 (ARD-Tagesschau) jetzt in einer ueberarbeiteten Version; Weitere Exponate: Blutgefaesserweiterung durch Memorymetall-Geflechtsschlauch, BH mit ,einprogrammierter" Idealform dank Memorymetall, Faelschungssichere Banknoten mit Memorymetall-Folie.

    Internationales Stratosphaeren- Laboratorium fuer Astrophysik (ISLA) Astronomisches Institut Dr. Gerhard F.O. von Appen-Schnur Ruhr-Universitaet Bochum

    ISLA, das International Stratospheric-Laboratory for Astrophysics wird der astronomischen Wissenschaft in den naechsten Jahrzehnten voellig neue aufsehenerregende Forschung gestatten, die weder mit den gegenwaertigen Grossteleskopen auf der Erde noch mit den geplanten Weltraumteleskopen moeglich sein wird. Auf der ISLA Stratosphaerenplattform in 15 km Hoehe werden bis zu sechs grosse Teleskope unter weltraumaehnlichen Bedingungen stationiert, mit den wesentlichen Vorteilen: 1. Die bildliche Aufloesung der Teleskope wird wegen der nicht mehr stoerenden atmosphaerischen Turbulenz 2.000 bis 10.000.000 mal besser sein als mit dem menschlichen Auge; 2. Mindestens 1.000-fach schwaechere Objekte als vom Boden aus lassen sich beobachten; 3. Wegen des extrem geringen Wasserdampfs oberhalb ISLA's und der niedrigen Umgebungstemperatur von nur 200 K sind Beobachtungen im visuellen, infraroten, ferninfraroten und sub-mm Wellenlaengenbereich von 0,3 µm bis hin zu 1 mm praktisch ungestoert moeglich; 4. ISLA ermoeglicht 10-mal mehr Beobachtungen als mit dem Hubble Weltraumteleskop, fuer weniger als 10% der Kosten des HST. ISLA vermeidet sowohl die Beschraenkungen der Grossteleskope (geringes Aufloesungsvermoegen, nur ca. 100 mal besser als das Auge und den geringen beobachtbaren Wellenlaengenbereich von 0.3µm bis 10µm) als auch die astronomisch hohen Kosten der optischen Weltraumteleskope. Fuer ISLA, mit seiner Betriebshhoehe von 15 km, wird eine Stratosphaerenplattform benoetigt mit etwa dem 8 -10-fachen Volumen der grossen Zeppeline der dreissiger Jahre. Ein einfacher Nachbau oder Vergroesserung der bewaehrten Zeppeline reicht nicht aus: eine neuartige Konstruktion mit modernsten Materialien, entworfen unter Einsatz modernster Techniken ist erforderlich. So wird der Antrieb der Stratosphaerenplattform ausschliesslich durch Solarenergie versorgt, um eine Verschmutzung der Stratosphaere zu vermeiden. Damit wird ISLA das groesste solarbetriebene Verkehrsmittel werden. Eine Kooperation europaeischer Astronomen beabsichtigt fuer das ISLA-Luftschiff eine Ingenieurstudie anfertigen zu lassen. Die beabsichtigte Luftstudie kann sich aus der des Moskauer Thermoplan Design Bureaus (TDB) entwickeln, das eine voellig neue fuer das ISLA Projekt besonders geeignete Luftschiffidee entwickeln und einen Prototyp fuer ein Lastluftschiff im Fruehjahr 1996 erproben wird. Das ISLA Observatorium soll spaeter im Rahmen einer neuen europaeischen Institution, u.a. mit Beteiligung russischer Astronomen, realisiert werden, z.B. aehnlich dem Europaeischen Sued Observatorium (ESO) oder anderen internationalen Grossforschungseinrichtungen.

    "Reduziertes verdrehsteifes Umlaufgetriebe" Prof. Dr.-Ing.Gerhard Wagner - Dr.-Ing. Ansgar Wahle Lehrstuhl fuer Maschinenelemente und Foerdertechnik, RUB

    Die Idee eines neuartigen modular aufgebauten, verdrehsteifen Umlaufgetriebes in reduzierter Ausfuehrung zeichnet sich durch die Kombination spezieller kontruktiver Merkmale aus: Verzicht auf konstruktive Ausfuehrung eines herkoemmlichen Planetenradtraegers; kein resultierendes Kippmoment aus Zahnkaftangriffen durch geteilte, symmetrische Anordnung eines Zentralrades, kein Einsatz von Stufenplaneten, radiale Abstuetzung der Planeten ueber Laufkoerper (,Rad-Schiene-Prinzip"), voelliger Verzicht auf Einsatz herkoemmlicher Walzlager moeglich, keine inneren Wellen und minimale Anzahl getriebetypischer Maschinenelemente. Prinzipbedingt ist die konstruktive Anpassung an unterschiedliche Einbausituationen (Lage des Antriebes), die Kopplung mit einer Vorgelegestufe (z.B. in Form einer Zahnriemenstufe) und die Realisierung eines breiten UEbersetzungsspektrums moeglich. Durch die modulare Konzeption ist das Getriebekonzept vielseitig einsetzbar. Zur Realisierung eines neuen Elektrozugkonzeptes wurde das Getriebe in ein Hebezeug integriert. Im angestrengten Dauerbetrieb sowie in Pruefstandsversuchen konnten die theoretischen Untersuchungen ueberprueft und bestaetigt, weitere Parameter (z.B.: Verschleissverhalten) ermittelt und konstruktive Varianten unter realen Einsatzbedingungen getestet werden. Aus den prinzipbedingten Eigenschaften des Getriebes koennen auch weitere spezielle Einsatzgebiete abgeleitet werden. Insbesondere die hohe Verdrehsteifigkeit in Kombination mit integrierbaren Massnahmen zur Spielreduzierung lassen den Einsatz in der Robotertechnik oder in Stellantrieben als ueberlegenswerte Felder konstruktiver UEberlegungen erscheinen.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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