Neues Studienangebot: Frauenstudium Energieberatung und -marketing an der FH Bielefeld
"Gesucht: Frauen mit Energie" heißt das Motto, mit dem die Fachhochschule (FH) Bielefeld für die neue Studienrichtung "Energieberatung und -marketing" wirbt. Das innovative Studienangebot am Fachbereich Elektrotechnik ist zunächst ausschließlich Studentinnen vorbehalten. Mit der ingenieurwissenschaftlichen, interdisziplinär angelegten Ausbildung soll Frauen der Weg in die Managementebenen von Energie- und Technologieunternehmen bereitet werden. Das bundesweit einmalige Modellprojekt, das mit dem Wintersemester 1998/99 startet, ist Teil der konzeptionellen Neuausrichtung des Fachbereiches Elektrotechnik auf die künftigen Anforderungen an Ingenieurinnen und Ingenieure.
"Energieberatung und -marketing" zielt auf die Liberalisierung des Stromversorgungsmarktes in Europa ab. Durch die Aufhebung der Gebietsmonopole der Energiekonzerne entwickeln sich derzeit neue Berufsfelder und Aufgabenbereiche. Allein in Deutschland müssen künftig rund 540 Stromversorgungsunternehmen mit neuentwickelten Konzepten und Strategien in den Wettbewerb um Marktanteile treten. Großbetriebe mit eigener Stromversorgung werden auf den Einsatz von Energiemanagerinnen und -managern angewiesen sein. "In den nächsten zehn Jahren wird der Bedarf an Führungskräften im Bereich Energieberatung und Energiemarketing kontinuierlich steigen", erklärt Professor Dr. Bernd Josef Schumacher, Dekan des Fachbereichs Elektrotechnik der FH Bielefeld.
Die neue Studienrichtung bietet den studieninteressierten jungen Frauen einen interdisziplinären Ansatz. Neben den klassischen technisch-naturwissenschaftlichen Studienfächern werden fachübergreifende Kenntnisse aus den Bereichen Betriebswirtschaftslehre, Marketing, Gesellschaftswissenschaft sowie Fremdsprachen vermittelt. Damit wird den Anforderung an das Ausbildungsprofil seitens Industrie, Wirtschaft und Verbänden im Zuge der Globalisierung der Märkte entsprochen: Die Ingenieurin, der Ingenieur der Zukunft erarbeitet Problemlösungen durch ganzheitliches, globales Denken und im Team, verfügt über soziale Kompetenzen und Kommunikationsfähigkeiten sowie Auslandserfahrungen und gute Fremdsprachenkenntnisse.
Die neuen Anforderungen an die Ingenieursausbildung entsprechen "typisch weiblichen" Kompetenzen, so eine Erkenntnis des jüngst an der FH Bielefeld abgeschlossenen Bund-Länder-Modellversuchs "Frauen in Ingenieurstudiengängen an Fachhochschulen - geschlechtsspezifische Aspekte in Lehre und Studium". Auf dessen Ergebnissen basiert das Studienangebot "Energieberatung und -marketing", das als Pilotprojekt - zunächst für die ersten fünf Jahre - ausschließlich Frauen vorbehalten bleiben soll. Einige Veranstaltungen am Fachbereich Elektrotechnik besuchen die Studentinnen gemeinsam mit ihren Kommilitonen, in den konkreten Angeboten der Studienrichtung - Praktika oder Übungen zur Vertiefung - bleiben sie unter sich. Mit der Bevorzugung von Studentinnen will die FH Bielefeld verstärkt dazu motivieren, die Ingenieurwissenschaften als traditionelle Männerdomäne aufzubrechen - der Frauenanteil in der Elektrotechnik liegt seit Jahren konstant bei drei Prozent.
Nach den starken Einbrüchen auf dem Arbeitsmarkt Anfang der 90er Jahre und den dadurch bedingt rückläufigen Studierendenzahlen sind fundiert ausgebildete Ingenieurinnen und Ingenieure jetzt wieder verstärkt gefragt. Die Ingenieurverbände prophezeien bereits einen bevorstehenden Mangel an qualifiziertem Ingenieurnachwuchs. Nach Angaben des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen gab es im zweiten Halbjahr 1997 für Ingenieurinnen und Ingenieure im Bereich Elektrotechnik bereits 46 Prozent mehr offene Stellen als in der ersten Jahreshälfte. Auch diesen Trend greift die FH Bielefeld mit der frauenspezifischen Studienrichtung "Energieberatung und -marketing" auf.
Interessentinnen mit Fachabitur oder Abitur können weitere Informationen über die Hotline 0521/106-2330 oder per Fax 0521/106-2323 oder über Internet: http://www.fh-bielefeld.de erhalten.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Elektrotechnik, Energie, Gesellschaft, Informationstechnik, Maschinenbau, Mathematik, Meer / Klima, Physik / Astronomie, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
überregional
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Deutsch
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