Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald möchte die Gleichstellung von Frauen und Männern in Wissenschaft und Forschung fördern und den Frauenanteil an Professuren erhöhen. Aus diesem Grund wird jetzt zum zweiten Mal das "Käthe-Kluth-Stipendium" ausgeschrieben.
Im ersten Halbjahr 2008 wurden mehr als 40 Prozent aller Promotionen an der Universität Greifswald von Frauen vorgelegt und verteidigt. Im gleichen Zeitraum wurde allerdings nur eine von 19 Habilitationen von einer Frau abgeschlossen. Die Habilitation ist jedoch nach wie vor von großer Bedeutung für eine wissenschaftliche Karriere und noch immer ein entscheidendes Kriterium für eine Berufung.
Der Anteil der Professorinnen an der Universität beträgt zurzeit rund 11 Prozent. Der bundesweite Durchschnitt von 14,2 Prozent wurde in der Philosophischen sowie in der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät bereits erreicht.
Mit dem Interdisziplinären Zentrum für Frauen- und Geschlechterstudien (IZFG), mit Mentoringprogrammen für Doktorantinnen, Postdoktorantinnen sowie Habilitandinnen und mit familienfreundlichen Maßnahmen versucht die Universität, Frauen zu unterstützen.
Die Universität möchte mit dem "Käthe-Kluth-Stipendium" Frauen ermutigen eine Hochschullaufbahn einzuschlagen und sie dabei unterstützen.
Das Stipendium wird seit 2007 an Nachwuchswissenschaftlerinnen vergeben, die habilitiert sind oder sich bereits in einem Habilitationsverfahren befinden, und bei denen auf Grund der Leistungen mit einer Berufung an eine Universität gerechnet werden kann. Das Stipendium wird für drei Jahre vergeben und ist mit 3.300 € im Monat dotiert. Außerdem können eine jährliche Sachbeihilfe von bis zu 1.500 € im Jahr sowie Zuschüsse zur Gewährleistung einer Kinderbetreuung vergeben werden. Das Stipendium ist nach der Germanistin Käthe Kluth benannt, der ersten Professorin an der Universität Greifswald.
Erste Stipendiatin 2007 war die 36jährige Chemikerin Dr. Heike Kahlert. Sie lehrt und forscht am Lehrstuhl für Analytische Chemie und Umweltchemie. Sie hat inzwischen ihre Habilitation vollendet und verteidigt. Die Wissenschaftlerin hat in den vergangenen sechs Jahren über einer Million Euro Drittmittel eingeworben.
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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