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07.05.1998 00:00

TU Berlin auf der ILA'98

Ramona Ehret Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Mit Karten fuer Marsmissionen, Luftschiff und Heißwasserrakete: TU Berlin auf der ILA '98

    Auch in diesem Jahr praesentiert sich die Technische Universitaet Berlin auf der Internationalen Luft- und Raumfahrt-Ausstellung (ILA) in Berlin. Vom 18. bis 24. Mai 1998 sind auf dem Stand der TU Berlin (Flughafen Schoenefeld, Halle E, Stand 45) verschiedene Entwicklungen aus dem Bereich Luft- und Raumfahrt zu sehen.

    Diese moechten wir kurz vorstellen: Waehrend der Messe sind die Aussteller telefonisch unter: (030) 63 40 90 07 zu erreichen

    Exakte Karten fuer Marsmissionen

    Der Planet MARS steht nach wie vor im Mittelpunkt des Interesses von Forschung und Wissenschaft. Dabei spielen genaue und uebersichtliche Karten vom Mars eine wichtige Rolle. TU-Wissenschaftler vom Fachgebiet Photogrammetrie und Kartographie haben auf der Grundlage der "VIKING Orbiter-Daten" und mit Daten der amerikanischen Marssonde "Mars Pathfinder" im Juli 1997 vom Landegebiet zwei neue Karten hergestellt: Die Karte "MARS 1 : 2.000.000 Mouth of Ares and Tiu Valles" zeigt als Darstellungsgebiet einen Teil der nordlichen Mars-Hemisphaere. Das Darstellungskonzept beruht auf der Gegenueberstellung zweier verschiedener Kartentypen, die exakt die selben geometrischen Eigenschaften aufweisen. Die Karten zeigen in der einen Teilkarte geologischen Strukturen und Linienfuehrungen. Dem ist in einer Bildkarte der topographische Typ gegenuebergestellt. Bei der "Image Map MARS 1: 200.000 Landing Site Mars Pathfinder" handelt es sich um eine detallierte Bildkarte, die ebenfalls auf der Grundlage der VlKING-Daten hergestellt wurde. Hier wurden aktuelle Informationen der Mars Pathfinder Mission durch ein besonderes Verfahren beruecksichtigt, wodurch die Qualitaet der Karte in geometrischer Hinsicht erheblich verbessert werden konnte. Die Karten sind in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum fur Luft- und Raumfahrt (DLR), Institut fuer Planetenerkundung Berlin, entstanden.

    Kontakt: Institut fuer Geodaesie und Geoinformationstechnik der TU Berlin, Fachgebiet Photogrammetrie und Kartographie, Prof. Dr.-lng. Joerg Albertz und Dipl.-lng. Hartmut Lehmann, Tel: 314-26398/23331 Fax; 314-21104, E-mail: hartmut@fpkrw42a.bv.tu-berlin.de

    Luftffisch No. 1 Studentische Projektwerkstatt entwickelte ein modernes Luftschiff

    Luftschiffe sind Flugzeugen aus umweltvertraeglichen Gesichtspunkten weit ueberlegen, jedoch mangelt es an der Alltagstauglichkeit. Fuer die Konstruktion eines modernen Luftschiffes ist es beispielsweise notwendig, ueber neue Bauweisen und Materialien nachzudenken. Das haben Studierende und Wissenschaftliche Mitarbeiter am TU-Institut fuer Luft- und Raumfahrt im Rahmen einer von der TU Berlin gefoerderten Projektwerkstatt getan. Sie haben den "Luftffisch" entwickelt, der ein voellig neues Antriebs-system und auch eine neue Form aufweist. (Vorgestellt wird der Luftffisch fuer Journalisten schon am 12. Mai 1998, um 17.30 Uhr, Institut fuer Luft- und Raumfahrt, Marchstraße 12, 10587 Berlin - Vgl. Medieninformation Nr. 107 vom 7. Mai 1998)

    Kontakt: Florian Boehm von der Projektwerkstatt, Tel.: (030) 314-21441, Fax: (030) 314-22866, E-Mail: bohmast1@mailszrz.zrz.tu-berlin.de, WWW: http://www.tu-berlin.de/~luftffisch/ Aquarius - die zweistufige Heißwasserrakete

    Seit 1991 arbeiten am Institut fuer Luft- und Raumfahrt der TU Berlin Studenten an der Entwicklung, Fertigung und Erprobung von Heißwasserraketen. Entstanden ist Aquarius X-PRO, eine zweistufige Heißwasserrakete. Die Studenten sind ueberzeugt von den Vorteilen dieser Entwicklung gegenueber konventionellen Raketen: Die Anschaffungs- und Betriebskosten sind gering und die Umweltvertraeglichkeit ist sehr gut, da die Rakete wiederverwendbar ist und als Treibstoff nur Wasser verwendet wird. Dadurch ist auch eine Explosionsgefahr, wie sie beientzuendlichen Treibstoffen schon beim Transport gegeben ist, ausgeschlossen. Darueber hinaus werden weitere Anwendungen wie Bahnregulierungsantriebe fuer Satelliten und Starthilfen fuer zukuenftige wiederverwendbare Traegersysteme untersucht.

    Kontakt: Institut fuer Luft- und Raumfahrt der TU Berlin, Prof. Dr.-Ing. Roger E. Lo und die studentischen Tutoren, Harry Adirim und Fabian Zink, Tel.: 030/314-21305 oder -22826, Fax: 030/314-21306, E-Mail: Aquarius@viking.fb12.tu-berlin.de

    Verbesserung der Kommunikation zwischen Bord und Boden

    Zukuenftige Betriebskonzepte der Flugsicherung legen die lntegration des an Bord befindlichen Flugfuehrungsrechners (Flight Management System, FMS) in das Flugsicherungssystem zugrunde. Hierfuer wird ein gerichteter Datenfunk (Datalink) zwischen Bord und Boden eingerichtet. Ziel ist es, hierdurch die derzeit ausschließlich bodengestuetzte Luftverkehrsplanung und -ueberwachung mittels hochgenauer, bordgestuetzter Flugabsichtsdaten hinsichtlich erhoehter Sicherheit und Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Weiterhin wird angestrebt, den Planungszeitraum der Flugsicherung durch Einfuehrung einer mehrere klassische Radarsektoren umfassende UEberwachungsinstanz, den sog. Multi-Sektor-Planer, deutlich zu vergroeßern, um auch hierdurch eine effizientere Luftverkehrsueberwachung zu erzielen. Vorgestellt wird auf der ILA ein Simulationsverbund, der die Bereiche Bord und Boden abbildet, um die voneinander abhaengigen Aufgaben, die unter verschiedenen konzeptionellen Rahmenbedingungen untersucht werden, realitaetsnah evaluieren zu koennen. Weiterhin gestattet der Simulationsverbund durch Einbindung der zukuenftigen Operateure (Lotsen und Piloten) in ein realistisches Arbeitsumfeld (FIugsimulator und Lotsenarbeitsplaetze) eine zwischen Mensch und Maschine abgestimmte Gestaltung der Bedienschnittstellen.

    Kontakt: Institut fuer Luft- und Raumfahrt der TU Berlin, Fachgebiet Flugfuehrung und Luftverkehr, Prof. Dr.-Ing. Manfred Fricke und Dipl.-lng. Georg Troendle, Tel.: (030) 314-21623, Fax: (030) 314- 24459, E-mail: troendle@ilrserv.fb12.tu-berlin.de, WWW: http://keynes.fb12.tu-berlin.de/luftraum/luftverkehr/flulv.html

    Glatte Landung mit EUCARE

    EUCARE, das steht fuer "European Confidential Aviation Safety Reporting System" und ist ein vertrauliches Informationssystem fuer sicherheitsrelevante Vorkommnisse in der Luftfahrt, das 1992 an der TU Berlin eingerichtet wurde. EUCARE dient dazu, vertrauliche Berichte ueber Probleme und Zwischenfaelle zu erfassen, zu analysieren und die Ergebnisse zur Verbesserung der Sicherheit im Luftverkehr zu nutzen. EUCARE, als ein unabhaengig taetiges Informationssystem, bearbeitet und analysiert alle ihr gemeldeten, die Sicherheit beeintraechtigenden Ereignisse. Die gewonnenen Erkentnisse und Einschaetzungen werden in anonymisierter Form gespeichert und stehen allen Luftfahrtinteressierten auf Anfrage zur Verfuegung. EUCARE wird von der EU gefoerdert.

    Vertrauliche Hinweise nimmt EUCARE (gebuehrenfrei) entgegen unter: ++800 212 500 00.

    Kontakt: EUCARE, TU Berlin, Gustav-Meyer-Allee 25, 13355 Berlin, Tel: +49-30-314-72994, 24478, Fax: +49-30-314-21103, E-Mail:eucare@eucare.de, WWW: http://www.eucare.de.

    Vorbild Vogel beim Flugzeugbau

    Der Vogelfluegel beinhaltet viele Mechanismen, die fuer die Anwendung am Flugzeug interessant erscheinen. So werden durch nach Vogelvorbildern konstruierten aeußeren Fluegelenden die Randwirbel vertikal verschmiert. Der Stroemungswiderstand wird merklich vermindert - also Energie gespart. Die Sicherheit laeßt sich durch kuenstliche Deckfedern erhoehen. Voegel verhindernden gefaehrlichen Auftriebseinbruch naemlich mit Hilfe ihrer Deckfederreihen, welche die Ausbreitung einer Rueckstroemung gleich einem Rueckschlagventil blockieren. Aufgerichtet vermeiden sie die gefaehrliche Abloesung, was einen Sturz zur Folge haette.

    Kontakt: Fachgebiet Bionik und Evolutionstechnik der TU Berlin, Prof. Dr.-Ing. Ingo Rechenberg, und Michael Stache, Tel.: (030) 314-72655, Fax: (030) 314-72658, E-Mail: stache@fb10.tu-berlin.de, WWW: http://www.bionik.tu-berlin.de/user/michaels/ila_home.html

    Verfahren zur Erhoehung der Meßgenauigkeit

    Sensoren arbeiten dann besonders genau, wenn die aufgenommenen Daten mit Hilfe sogenannter Kalibrierfelder ausgewertet und normiert werden. Diese koennen Ungenauigkeiten bei der Herstellung der Sensoren ausgleichen. Vorgestellt wird hier ein neues Verfahren zur Sensorkalibrierung am Beispiel einer Stroemungssondenkalibrierung. Das Verfahren verwendet zur Erstellung, Speicherung und Auswertung der Daten die Technologie der neuronalen Netze. Vorteile dieses Verfahrens sind ein groeßerer Nutzbereich des Sensors und kleinere Meßzeiten.

    Kontakt: Institut fuer Luft- und Raumfahrt der TU Berlin, Prof. Dr.-lng. Jean Hourmouziadis und Detlef Schweng, Tel: (030 314-79464, Fax: (030) 314-79448, E-Mail: dsch1031@mailszrz.zrz.tu-berlin.de; WWW: http://keynes.fb12.tu-berlin.de/luftraum/triebwerk/forschung/neuronetz.html

    Schadstoffreduzierte Flugzeugantriebe

    Der Einsatz von gestuften Brennkammern wird heute als realistische Methode angesehen, den Schadstoffausstoß von luftatmenden Triebwerken zu verringern. Das Konzept der Brennstoffstufung ist in der Entwicklung am weitesten fortgeschritten. Durch die Aufteilung des Brennstoffs auf eine Pilot- und eine Hauptzone koennen die fuer eine hohe Stickoxidproduktion charakteristischen hohen Flammentemperaturen vermieden werden. Inhalt des auf der ILA praesentierten Forschungsvorhabens ist es, unter Wahrung von Wirtschaftlichkeit, Zuverlaessigkeit und Sicherheit des Systems die Brennstoffaufteilung hinsichtlich der Schadstoffproduktion zu verbessern. Das Projekt ist integriert in das nationale Luftfahrtforschungsprogramm "Schadstoffarmes Triebwerk".

    Kontakt: Institut fuer Luft- und Raumfahrt der TU Berlin, Prof. Dr.-lng. Jean Hourmouziadis und Dipl. -Ing. Andreas Wulf, Tel: (030) 314-22778, Fax: (030) 314-79448, E-Mail: wulf1031@aris.fb12.tu-berlin.de

    Pruefstand fuer Flugzeugantriebe

    An der TU Berlin wurde eine Meßstrecke zur Untersuchung von sogenannten rotierenden Abloesungen in Flugtriebwerken aufgebaut. Dieser "Ringgitterpruefstand" besteht aus drei hintereinander angeordneten, stehenden Schaufelgittern (Statoren). Ein als Turbinengitter profiliertes Vordrallgitter zwingt der Stroemung einen homogenen Drall auf. Es folgen Verdichter- und Drosselgitter. Durch Variation der Staffelungswinkel der drei Gitter koennen Anstroemwinkel des Verdichtergitters, aerodynamische Belastung sowie die Symmetrie der Druckverteilung im Ringkanal eingestellt werden. Das Ringgitter wird im Experiment mit Hilfe instationaerer Meßtechnik untersucht. Die neue Untersuchungsmethode bietet viele Vorteile gegenueber aufwendigen Untersuchungen im rotierenden System.

    Kontakt: Institut fuer Luft- und Raumfahrt der TU Berlin, Prof. Dr.-lng. Jean Hourmouziadis, Tel: (030) 314-22778, Fax: (030) 314-79448, E-Mail: hour1031@aris.fb12.tu-berlin.de

    Flugroutenaufzeichnung oder Fernueberwachung eines Flugplatzes am PC

    Im Rahmen eines Verkehrsprojektes ist ein System zur mobilen Meßdatenerfassung und Fahrzeugverfolgung unter dem Namen TeloLog entstanden, das sich durch seine Flexibilitaet auch zum Einsatz in Luftfahrzeugen eignet. Damit sind sowohl die Aufzeichnung als auch die Funkuebertragung von Fahrzeugposition, Kamerabildern oder Meßdaten moeglich. Zahlreiche Funktionen wie die Flugroutenaufzeichnung oder die Fernueberwachung des Flugplatzverkehrs sowie von Ausbildungs- oder Wettbewerbsfluegen sind damit moeglich. Vom Boden aus koennen wichtige Flugdaten sowie die Position in einer digitalen Landkarte auf dem Bildschirm dargestellt und elektronisch gespeichert und weiterverarbeitet werden.

    Kontakt: Institut fuer Geographie der TU Berlin, Prof. Dr. Frithjof Voss, Tel.: 314-22148, Fax: 314-25194; E-Mail: voss0739@mailszrz.zrz.tu-berlin.de

    Weitere Informationen zu dem Stand der TU Berlin auf der ILA erteilt Michaela Kirchner, Wissenstransfer (WTB) der TU Berlin, Tel.: 030/314-24027, Fax: -24087, E-Mail: messe@WTB.ZUV.tu-berlin.de.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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