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12.08.2008 12:49

UDE: Neue Sprachen-Enzyklopädie erschienen

Katrin Braun Pressestelle
Universität Duisburg-Essen

    Wo werden eigentlich Arbëresh, Kymrisch und Zimbrisch gesprochen? Und wie entstanden Lepontisch, Moliseslawisch oder Russenorsk? Orientierung im Sprachen-Dschungel Europas bietet die neue, zweibändige "Wieser Enzyklopädie der Sprachen des europäischen Westens"*. Sie ist soeben im Wieser Verlag in Klagenfurt erschienen. Zusammengestellt, herausgegeben und mit verfasst wurde sie von Prof. Ulrich Ammon, Linguist an der Universität Duisburg-Essen, zusammen mit dem in Finnland lebenden Sprachwissenschaftler Dr. Harald Haarmann.

    Das deutsch-englische Nachschlagewerk hat einen hohen Bildungs- und Unterhaltungswert für alle, die an Sprachen und an der europäischen Sprachenvielfalt interessiert sind. Es ist einzigartig in seiner umfassenden Gesamtdarstellung und liefert viele zusätzliche Informationen. Dabei wird deutlich, welche Funktionen die Sprachen für ihre Sprecher haben und in welcher Konkurrenz sie mit anderen Sprachen stehen. Beleuchtet werden zudem ihre Zukunftsaussichten: Auf welche Weise werden sie von ihren Sprachgemeinschaften und Staaten gefördert oder auch vernachlässigt?

    Über 70 Autoren haben neben den Herausgebern an den Artikeln mitgewirkt. Die Enzyklopädie informiert ausführlich und systematisch über sämtliche 77 alteinheimischen (autochthonen) und viele neu importierte (allochthone) Sprachen Westeuropas: ihre Geschichte, territoriale Verbreitung und Sprecherzahl, Struktur einschließlich Schrift und Dialekten, darin verfasste Literatur sowie darauf bezogene Sprachenpolitik. Aufgenommen wurden alle großen europäischen Sprachen (wie Deutsch oder Spanisch) und alle kleinen (wie Jenisch oder Manx-Gälisch), ebenso die ausgestorbenen, soweit ihr Name in bestimmten Gebieten noch geläufig ist (wie Camunisch, Messapisch oder Suebisch). Alle Inhalte sind leicht auffindbar, da die Artikel nach den Sprachnamen geordnet und nach einem einheitlichen, übersichtlichen Schema verfasst sind.

    Die EU hat die Bedeutung der Sprachenpolitik für die Zukunft erkannt und richtete ein eigenes Kommissariat für Mehrsprachigkeit ein. Sie hat sich den Erhalt der europäischen Sprachen auf ihre Fahne geschrieben. Das belegen nicht nur die Anerkennung und Pflege von 23 Amtssprachen, sondern auch die den Mitgliedstaaten empfohlene "Charta der Regional- oder Minderheitensprachen".

    "Welche Sprachen sinnvollerweise unter diese Charta fallen, war bislang reichlich unklar", betont Prof. Ulrich Ammon. "Unsicherheit herrschte auch bei den im Zuge der Globalisierung neu importierten Sprachen, die ebenfalls - soweit möglich und zweckmäßig - erhalten und gefördert werden sollen." Die vorliegende Enzyklopädie biete nun eine verlässliche Grundlage für sprachenpolitische Maßnahmen. Sie liefert den EU-Mitgliedstaaten wichtige Informationen, wie sie ihre eigenen Sprachen am aussichtsreichsten fördern und die Fremdsprachencurricula für ihre Schulen zukunftsorientiert gestalten können.

    * Ammon, Ulrich; Haarmann, Harald (2008): Wieser Enzyklopädie der Sprachen des Europäischen Westens/ Wieser Encyclopaedia Western European Languages, 2 Bde. Klagenfurt: Wieser Verlag (604 + 582 S.) (ISBN 13 978-3-85129-795-9 + 13 978-3-85129-796-6)

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Ulrich Ammon, Tel. 0203/379-2410, ulrich.ammon@uni-due.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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