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15.08.2008 23:27

UNIMENTO: Mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Universität und weniger geschlechtsspezifische Segregation des Arbeitsmarktes

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Neues Teilprojekt des Gender Mainstreaming-Programms der Universität Augsburg zur Karriereförderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und zur Unterstützung des Berufseinstiegs von Absolventinnen und Absolventen
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    "Wenn die signifikante Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen von Wissenschaft und Forschung, aber auch generell auf dem Arbeitsmarkt nicht frommer Wunsch bleiben soll, dann müssen wir die Karriereentwicklung von Nachwuchswissenschaftlerinnen gezielt und mit konkreten Maßnahmen fördern." Davon ist die Leiterin des Gender Zentrums Augsburg (http://www.gza.uni-augsburg.de/de), Prof. Dr. Hildegard Macha, fest überzeugt. Von Hause aus Erziehungswissenschaftlerin, ist Macha seit 2002 Frauenbeauftragte sowie Initiatorin und Federführende der Gender Mainstreaming-Strategie der Universität Augsburg. Im zurückliegenden Sommersemester wurde als Teil des Gender Mainstreaming-Maßnahmenpakets mit UNIMENTO ein neues Projekt ins Leben gerufen, das speziell auf die Karriereförderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen ausgerichtet ist und ihnen die Netzwerkbildung erleichtern soll. Im umfassenderen Sinn zielt UNIMENTO darauf ab, allgemein die geschlechtsspezifische Segregation des Arbeitsmarktes zu verringern. In diesem Sinne sollen fortgeschrittene Studierende beiderlei Geschlechts dabei unterstützt werden, sich auf einen erfolgreichen Berufseinstieg vorzubereiten und ihre persönliche und berufliche Entwicklung durch Mentoring zielgerichtet voranzutreiben.

    Tandem- und Peer-Mentoring mit Begleitprogramm

    Bei UNIMENTO kommt das bewährte Förderinstrument Mentoring in zwei verschiedenen Formen zum Einsatz: Das Modul "Berufliche Integration" setzt auf Tandem-Beziehungen, also berufliche Zweierbeziehungen zwischen einer/einem erfahrenen Mentorin/Mentor und einer Studentin/einem Studenten. Zur "Wissenschaftlichen Karriereentwicklung" des wissenschaftlichen Nachwuchses der Universität Augsburg hingegen wird die hierfür besonders geeignete Methode des Peer-Mentoring eingesetzt, um das synergetische Zusammenwirken der kollegialen Unterstützung und der Betreuung durch einen Mentor oder eine Mentorin der Universität zu nutzen. Ergänzender Projektbestandteil ist ein zielgruppenspezifisches Rahmenprogramm mit Workshops, Trainings, Fachvorträgen, Unternehmensbesichtigungen und informellen Vernetzungstreffen.

    Sensibilisierung für Geschlechtergerechtigkeit in Universität und Arbeitswelt

    "Durch die Thematisierung und Reflexion geschlechterstereotyper Zuschreibungen", erläutert Macha, "werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nachhaltig für Geschlechtergerechtigkeit in Hochschule und Arbeitswelt sensibilisiert." An der professionellen Konzeption und Durchführung des Rahmenprogramms ist das Münchener Beratungsunternehmen CrossConsult beteiligt. Die Realisierung des Projektes wird durch Drittmittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie durch Studienbeitragsgelder ermöglicht.

    Praktische Förderung und Begleitforschung

    Wie bei den anderen Teilprojekte des Augsburger Gender Mainstreaming-Programms (siehe http://www.uni-augsburg.de/projekte/gendermainstreaming) verbinden sich in UNIMENTO spezifische Maßnahmen der Förderung mit praxisbezogener und wissenschaftlicher Begleitforschung.

    Geschlecht und berufliche Identität

    UNIMENTO will die Zuordnung von Geschlecht zu beruflicher Identität dadurch aufbrechen, dass Studentinnen und Studenten, die in ihrem jeweiligen Studienfach hinsichtlich ihres Geschlechts unterrepräsentiert sind, eine individuelle Unterstützung bei der Vorbereitung auf das Berufsleben erhalten. Auf Basis der aktuellen Hochschulstatistik konnten als entsprechende Zielgruppen hier zum einen Studenten aus den Sprach- und Gesellschaftswissenschaften identifiziert werden und zum anderen Studentinnen aus den mathematisch-naturwissenschaftlich und technischen, aber auch aus einigen wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen.

    Im Tandem reflektieren und planen

    Zielstrebige und motivierte Studentinnen und Studenten erhalten mit UNIMENTO im Hauptstudium eine einzigartige Chance: Ein Jahr lang können sie im Austausch mit einem Mentor bzw. mit einer Mentorin, der oder die erfahren und fachlich passend ist, ihren Berufs- und Lebensweg individuell reflektieren und den anstehenden Berufseinstieg planen. Als Mentorinnen und Mentoren stehen Fach- und Führungskräfte aus Unternehmen des Raums Augsburg zur Verfügung. Die Tandem-Beziehung wird durch ein Rahmenprogramm begleitet. Hier werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf ihre Rolle als Mentee vorbereitet, sie nehmen an Gender-, Kommunikations- und Bewerbungstrainings teil und können - gewissermaßen nebenbei - Kontakte für die berufliche Zukunft knüpfen. Fachvorträge helfen, das Spektrum beruflicher Perspektiven zu verbreitern. "Diese Unterstützung kann einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass die Studierenden in geschlechteruntypischen Berufen Fuß fassen und ihre berufliche Laufbahn jenseits stereotyper Erwartungen planen", ist Macha überzeugt.

    Auf der wissenschaftlichen Karriereleiter unterrepräsentiert

    Aktuelle Studien zeigen, dass Frauen in allen Fachbereichen und auf allen Positionen der wissenschaftlichen Karriereleiter unterrepräsentiert sind. Das zweite Modul des UNIMENTO-Programms richtet sich deshalb speziell an Frauen in unterschiedlichen Phasen der wissenschaftlichen Karriere, die es auf ihrem Weg in die Wissenschaft zu ermutigen und bei der Erreichung ihrer individuellen Ziele zu unterstützen gilt. Zielgruppe sind dementsprechend zum einen Studentinnen und Doktorandinnen, die eine wissenschaftliche Karriere anstreben. Darüber hinaus hat das Programm aber auch die Förderung bereits promovierter Mitarbeiterinnen (PostDocs) der Universität im Blick, die sich durch kollegialen Austausch und durch Coaching weiterentwickeln und die nächsten Schritte ihrer wissenschaftlichen Laufbahn planen wollen.

    Kollegiales Coaching in Peergruppen

    Es werden hierfür Peergruppen von bis zu fünf Mentees aus dem gleichen Fachbereich gebildet, die sich in unterschiedlichen Phasen der wissenschaftlichen Karriereentwicklung befinden. Durch gegenseitigen Austausch und kollegiale Beratung erfahren die Mentees fachliche und persönliche Unterstützung und erhalten Rückhalt durch die Gruppe. In diesem gemeinsamen Entwicklungsprozess wird die Gruppe jeweils von einem erfahrenen Mentor oder einer Mentorin der Universität Augsburg betreut. Expertinnen des Beratungsunternehmens CrossConsult führen die Teilnehmerinnen in die Methode des kollegialen Coachings ein, um eine lösungs- und zielorientierte Beratung der Gruppenmitglieder untereinander zu ermöglichen. Über das gesamte Mentoring-Jahr hinweg eröffnen Expertenvorträge zu Themen rund um die wissenschaftliche Karriere neue Perspektiven für die Tätigkeit als Wissenschaftlerin und gehen dabei auch auf ganz konkrete Fragen und Probleme wie etwa die Ermöglichung von Forschungsaufenthalten im Ausland ein.

    Studie zur Beschäftigungsfähigkeit von Absolventinnen und Absolventen

    Mit dem Ziel einer besseren Passung zwischen den Kompetenzen einerseits, die im Studium vermittelt werden, und andererseits den Anforderungen der Unternehmen, aber auch den Erwartungen der Absolventinnen und Absolventen an künftige Arbeitgeber wird im Rahmen von UNIMENTO eine Befragung von Augsburger Unternehmen und von Absolventinnen und Absolventen der Universität Augsburg durchgeführt. Besonderes Gewicht wird in dieser Befragung auf die fach- und die geschlechtsspezifischen Unterschiede gelegt. Macha: "Wir erwarten uns von dieser Studie wertvolle Rückschlüsse auf Veränderungsbedarfe im universitären Qualifizierungs- und Berufsvorbereitungsprozess und auf Maßnahmen, die zu einer Verbesserung des Übergangs in den Beruf beitragen können. Darüber hinaus werden wir hier zusätzliche Erkenntnisse über die Potentiale des regionalen Arbeitsmarkts gewinnen können."
    __________________________________

    Ansprechpartnerinnen:

    Prof. Dr. Hildegard Macha, Projektleitung Gender Mainstreaming, Telefon 0821/598-5559 oder -5560, hildegard.macha@phil.uni-augsburg.de

    Anna Lödermann, Projektkoordination UNIMENTO/Wissenschaftliche Karriereentwicklung, Telefon 0821/598-4609, anna.loedermann@phil.uni-augsburg.de

    Katharina Scharrer, Projektkoordination UNIMENTO/Berufliche Integration, Telefon 0821/598-4609, katharina.scharrer@phil.uni-augsburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-augsburg.de/projekte/gendermainstreaming/UniMento/
    http://www.gza.uni-augsburg.de/de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     


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