Nach über 17 Jahren Tätigkeit an der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR) verabschiedet sich Wolfgang Tzschupke Ende August in den Ruhestand.
Wolfgang Tzschupke ist 1945 als Sohn eines preußischen Forstmeisters in Sachsen geboren. Nach der Schulzeit in Kehl am Rhein und dem Wehrdienst in der Bundeswehr studierte er von 1966 bis 1970 Forstwissenschaften an der Universität Freiburg. Die unmittelbar anschließende Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung für Luftbildmessung und Fernerkundung bei Prof. Dr. Gerd Hildebrandt schloss er 1974 mit der Promotion über das Problem einer automatisierten Erkennung forstlicher Bildgestalten im Kontext digitaler Auswertungen von Infrarot-Luftbildern zum Dr. rer. nat. mit "summa cum laude" ab.
Nach dem Referendariat bei der Landesforstverwaltung Baden-Württemberg durchlief Dr. Tzschupke verschiedene berufliche Stationen in derselben Verwaltung, war unter anderem Forsteinrichter im Odenwald und Referent an der damaligen Forstdirektion Karlsruhe, bevor er 1981 für kurze Zeit ans Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten nach Bonn abgeordnet wurde, um dort die erste Bundeswaldinventur mit vorzubereiten. Im Nebenamt war Dr. Tzschupke anschließend Projektbevollmächtigter für den Bereich Ursachenforschung zum Waldsterben beim Kernforschungszentrum Karlsruhe. Auch in seiner Zeit als Leiter des staatlichen Forstamtes Freudenstadt von 1985 bis 1990 hielt er den Kontakt zur Wissenschaft, lehnte zwischenzeitlich aus persönlichen Gründen einen Ruf auf eine Universitätsprofessur ab, war als Lehrbeauftragter an der Forstwissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg tätig und habilitierte dort für die Fächer Forsteinrichtung und Fernerkundung.
Im Januar 1991 wurde Wolfgang Tzschupke zum Professor und Prorektor an der damaligen Fachhochschule Rottenburg berufen und 1995 von deren Senat zum Rektor gewählt. Dieses Amt hatte er bis 2001 inne. Die ersten Jahre seiner zehnjährigen Tätigkeit im Rektorat waren geprägt durch deren Überführung von einer verwaltungsinternen Hochschule zu einer Fachhochschule im gewöhnlichen Wettbewerb. Später stand die Hochschule immer wieder im Fokus politischer Schließungs- oder Fusionsüberlegungen, die jedoch auch dank einiger weitsichtiger Führungsentscheidungen im Rektorat letztlich nicht verfangen haben. Dazu zählte die Einführung von Spezialisierungsangeboten im Studiengang Forstwirtschaft sowie die Kooperationsvereinbarungen mit der Hochschule Larenstein (Niederlande) und der Universität Tübingen.
Diese Weichenstellungen bildeten eine der Grundlagen für den späteren Erfolg der heutigen Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR), die inzwischen zweimal von der UNESCO ausgezeichnet und Bundessieger im Strategiewettbewerb des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft wurde.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Rektorat übernahm Prof. Tzschupke die Professur für forstliche Betriebswirtschaft, war Mitglied im Senat der Hochschule und zuletzt Studiengangleiter des neuen Bachelor-Studienganges BioEnergie während dessen Einrichtungsphase.
Prof. Dr. Wolfgang Tzschupke ist bis heute ein engagierter Forstpraktiker und Wissenschaftler. Dies zeigen auch seine Verbands- und Gremienmitgliedschaften z.B. in der Deutschen Gesellschaft für Photogrammetrie und Fernerkundung, im Deutschen Forstverein, als Vertreter der forstlichen Fachhochschulen im Holzmarktausschuss des Deutschen Forstwirtschaftsrates und in der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft. Dies ist aber auch an seinen zahlreichen Publikationen und an der Vielzahl der von ihm betreuten Diplomarbeiten abzulesen.
Prof. Dr. Wolfgang Tzschupke beendet seinen aktiven Dienst an der HFR zum 31.08.08 möchte dieser und der Forstwirtschaft aber nach eigenem Bekunden weiterhin verbunden bleiben.
Prof. Dr. habil. Wolfgang Tzschupke
Foto: HFR
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Tier / Land / Forst
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).