Katheter-Ablation befreite schon 300 Patienten von Herzrhythmusstörungen
Ein Herz, das gleichmäßig 60- bis 80-mal in der Minute schlägt und dabei die ca. 4 bis 7 Liter Blut im Menschen zuverlässig durch den Körper pumpt: Das ist der Idealzustand. Doch viele Menschen leiden an Herzrasen oder anderen Herzrhyth-musstörungen. Sie mindern die Lebensqualität oft erheblich und können lebensbe-drohlich sein. Medikamente helfen nicht immer und eine Operation am offenen Herzen ist mit zusätzlichen Risiken behaftet. In vielen Fällen kann die so genannte Katheter-Ablation Abhilfe schaffen. Eine minimalinvasive elektrophysiologische Behandlung, mit der seit einem Jahr auch Patienten am Rostocker Universitätsklinikum geholfen werden kann. Rund 300 Patienten wurden bisher erfolgreich behandelt.
Der Takt für die Kontraktionen des Herzmuskels wird vom so genannten Sinus-knoten in der rechten Herzvorkammer vorgegeben. Es ist ein elektrischer Impuls, der durch die feinen Verästelungen des Herzens geleitet wird und das Herz schließlich zum Schlagen bringt. Herzrhythmusstörungen können in nahezu allen Bereichen des Herzens entstehen. Hier setzt die noch junge Disziplin der Elektrophysiologie an. Ein Katheter wird von der Leiste des Patienten durch die Blutbahn bis zum Herzen geführt, um die Stelle zu finden, die für die Rhythmusstörung verantwortlich ist. Ist diese gefunden, wird sie durch kurze Stromstöße verödet. Der Patient bekommt lediglich eine örtliche Betäubung in der Leistengegend und bemerkt kaum etwas. "Herzrhythmusstörungen sind häufig vererbt oder zumindest genetisch angelegt", erläutert Professor Bänsch. Häufig sind die Patienten kaum älter als 40 Jahre, manchmal auch noch jünger. Kürzlich wurde eine 14-Jährige mit Herzrhythmusstörungen abladiert.
"Elektrophysiologische Behandlungsmethoden werden künftig an Bedeutung ge-winnen", ist Professor Bänsch sicher. Zum einjährigen Bestehen der Abteilung am Universitätsklinikum Rostock wird deshalb am 11. und 12. September ein Sympo-sium veranstaltet, wo entsprechende Entwicklungen in der Behandlung von Herz-rhythmusstörungen diskutiert werden. Neben der Behandlung von Patienten wird in Rostock auch die Forschung vorangetrieben. Derzeit wird eine Studie durchge-führt, die einen im Krankheitsverlauf früheren Einsatz der Katheterablation zum Thema hat. Im Herbst wird in neuen Räumen eine Ambulanz für Elektrophysiologie und implantierbare Geräte eröffnet.
Kontakt:
Professor Dr. Dietmar Bänsch
Abteilung für Kardiologie
Universitätsklinikum Rostock (AöR)
Schillingallee 35
18057 Rostock
Tel. 0381 494-7706
Professor Dr. Peter Schuff-Werner
Ärztlicher Direktor
Universitätsklinikum Rostock (AöR)
Rembrandtstraße 16/17
18057 Rostock
Tel. 0381 494-5011
Fax 0381 494-5012
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).