idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
24.11.2000 07:58

Innovationspreis für die Entwicklung von Verfahren zur Echtzeit-Überwachung von Extrusionsprozessen

Kerstin Wustrack Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e. V.

    Den diesjährigen Innovationspreis des Vereins zur Förderung des Instituts für Polymerforschung Dresden e. V. (IPF) erhalten am 24. November 2000 die Wissenschaftler Dr. Dieter Fischer und Dr. Michael Stephan für ihre Arbeiten zur Entwicklung von Verfahren zur Echtzeitanalytik von Extrusionsprozessen.
    Sie entwickelten Inline-Prozessysteme, bestehend aus speziell dafür entwickelten Zwischenplatten, Adaptern, Messköpfen und Sonden, die die Anwendung herkömmlicher chemischer und physikalischer Analyseverfahren bei laufendem Extruderbetrieb und damit eine effiziente Überwachung der im Extruder ablaufenden Prozesse und des Zustandes des Produktes in jeder Phase der Verarbeitung erlauben.
    Für das in der Kunststoffindustrie weithin angewendete, bislang aber vorwiegend empirisch betriebene Extrusionsverfahren eröffnet die Innovation neue Perspektiven. Das gilt inbesondere für die Entwicklung von stark nachgefragten Spezialpolymeren mit definierten Werkstoff- und Verarbeitungseigenschaften durch die reaktive Extrusion, ein umweltfreundliches lösungsmittelfreies Verfahren der chemischen Modifizierung von Polymerschmelzen während der Verarbeitung.

    Grundlage für die Entwicklung war die Verbindung von naturwissenschaftlicher und ingenieurwissenschaftlicher Kompetenz.
    Dem Chemiker Dr. Dieter Fischer ist es erstmals gelungen, die aussagestarken Techniken der Infrarot (IR)- sowie Raman-Spektroskopie für die direkte Verfolgung von Reaktionen und Mischungsverhältnissen in Polymerschmelzen während der Verarbeitung im Extruder anwendbar zu machen. Dazu wurden Messsonden weiterentwickelt und die notwendigen Extruderadapter konstruiert. Das Messignal wird mittels Faseroptik übertragen und mit dafür erstellten chemometrischen Online-Programmen sofort ausgewertet. Die besondere Schwierigkeit bestand dabei darin, das optische Verfahren für den Einsatz unter extremen Temperatur- und Druckbedingungen in der Polymerschmelze anzupassen.
    Für die physikalisch-morphologische Charakterisierung von Stoffgemischen im Extruder wurde von dem Ingenieur Dr. Michael Stephan in Kooperation mit dem Extruderhersteller Krupp Werner & Pfleiderer eine spezielle Mess- und Probenentnahme-Zwischenplatte entwickelt, die einzeln oder kombiniert an verschiedenen Stellen in die Gehäuse üblicher Extruder eingefügt werden kann und neben der Positionierung verschiedener Messsonden eine schnelle Entnahme von Stoffproben ohne Unterbrechung des Extuderbetriebs erlaubt. Die Innovation wurde und wird bereits in Kooperationen mit Industriepartnern genutzt, um Prozesse und Produkte in der Kunststoffindustrie zu optimieren. Die entwickelten Bauteile wurden gemeinsam mit dem Industriepartner patentiert und bereits an weitere Nutzer in Forschung und Industrie verkauft.

    Der Innovationspreis des Vereins zur Förderung des Instituts für Polymerforschung Dresden e. V. (IPF) wird seit 1997 jährlich verliehen. Mit der Vergabe des mit 5000 DM dotierten Preises möchten die Mitglieder des Vereins - mehr als 20 große und mittelständische Unternehmen verschiedener Branchen - die besondere Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen unterstreichen und herausragende Ergebnisse bei der Anwendung von Methoden und Erkenntnissen der Grundlagenforschung zur Lösung technologisch relevanter Probleme würdigen.


    Weitere Informationen:

    http://www.ipfdd.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).