Jena (28.11.00) Zum künftigen Präsidenten der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) ist der Jenaer Prof. Dr. Roland Sauerbrey gewählt worden. Der 48-jährige Experimentalphysiker von der an der Friedrich-Schiller-Universität wird dieses Amt im Jahre 2002 antreten. Die 1845 gegründete DPG zählt heute mehr als 36.000 Mitglieder und gilt als eine der ältesten und gewichtigsten wissenschaftlichen Fachgesellschaften der Republik. Ihrem Vorstand gehört Sauerbrey bereits seit 1997 an.
"Die Wahl zum Vorsitzenden bedeutet für mich natürlich eine große Ehre, aber auch eine Herausforderung", erklärt Sauerbrey. Als oberste Ziele nennt er eine nachhaltige Öffentlichkeitsarbeit und die dezidierte Nachwuchsförderung. In diesem Jahr hat die DPG zusammen mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung das "Jahr der Physik" mit einer Fülle von öffentlichen Veranstaltungen gestaltet. - "Ein Schritt in die richtige Richtung", meint Sauerbrey, "wir sind fraglos gefordert, in der Bevölkerung eine größere, auch kritische Akzeptanz für die naturwissenschaftliche Forschung herzustellen." Dabei sei das Interesse an physikalischen Themen durchaus groß, es fehle nur an der sachkundig aufbereiteten Information und einem Dialogangebot, um den Bürgern ihre Fragen zu beantworten.
Auch viele Politiker, deren Aufgabe es sei, die notwendigen Rahmenbedingungen für physikalische Forschung und Entwicklung am Standort Deutschland zu fördern, signalisierten durchaus Gesprächsbereitschaft. "In den nächsten 50 Jahren wird die Physik fraglos einer der Motoren für technologischen Fortschritt und wirtschaftliche Wertschöpfung sein", erläutert Sauerbrey. "Das ist evident, wenn ich etwa nur an die Photonik und Informationstechnologie denke."
Globalisierung und Internationalisierung seien hingegen für die deutschen Physiker längst keine Problemfelder mehr, aber "wir müssen etwas tun für die internationale Kompatibilität unserer Ausbildungswege." Credit-Point-Systeme und Bachelor-Studiengänge, wie sie in Jena seit Jahren praktiziert werden, erleichtern den Studenten den Wechsel zwischen den weltweit führenden Hochschulen erheblich - "und das in beide Richtungen", weiß Sauerbrey.
Auf seinem eigenen Forschungsgebiet, der Hochleistungs-Laserphysik, befasst sich Sauerbrey insbesondere mit den Wechselwirkungen zwischen intensivem Licht und Materie. Diese Grundlagenforschung, die an der Uni Jena experimentell mit einem ultrakurzgepulsten, elf Tera-Watt (Billionen Watt) starken Titan-Saphir-Laser geleistet wird, genießt weltweites Ansehen und hat praktische Auswirkungen z. B. auf neue Umweltschutztechnologien und innovative Produktionsverfahren in der Chipindustrie. Der in Coburg geborene Sauerbrey studierte Physik in Würzburg und erhielt seine erste Professur 1985 an der Rice-University in Houston/USA. 1994 wechselte er von dort an die Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Roland Sauerbrey
Institut für Optik und Quantenelektronik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Tel.: 03641/947200, Fax: 947202
E-Mail: sauerbrey@qe.physik.uni-jena.de
Friedrich-Schiller-Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Wolfgang Hirsch
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641/931031
Fax: 03641/931032
E-Mail: h7wohi@sokrates.verwaltung.uni-jena.de
Prof. Dr. Roland Sauerbrey
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Organisatorisches, Personalia
Deutsch
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