Drei herausragende Doktorarbeiten wurden beim 25. Jahrestag der Universität Bayreuth am Montag (27.11.00) von Oberbürgermeister Dr. Dieter Mronz mit den Preisen der Stadt 2000 ausgezeichnet. Die Preisträger sind der Literaturwissenschaftler Dr. Tirop Peter Simatei, der Physiker Dr. Michael Vogel und der Rechtswissenschaftler Dr. Markus Kotzur.
Preise der Stadt Bayreuth 2000
Jeweils 2000 DM für drei
herausragende Doktorarbeiten
Aus den Bereichen Literaturwissenschaft, Physik, Rechtswissenschaft
Bayreuth (UBT). Drei herausragende Doktorarbeiten wurden beim 25. Jahrestag der Universität Bayreuth am Montag von Oberbürgermeister Dr. Dieter Mronz mit den Preisen der Stadt 2000 ausgezeichnet. Die Preisträger sind der Literaturwissenschaftler Dr. Tirop Peter Simatei, der Physiker Dr. Michael Vogel und der Rechtswissenschaftler Dr. Markus Kotzur.
Zum ersten Mal werden nicht mehr Preise an sehr gute Studienarbeiten verliehen, sondern die Preise der Stadt beziehen sich von nun an auf herausragende Dissertationen. Damit verbunden ist auch eine Erhöhung des insgesamt ausgeschütteten Preisgeldes auf 6000 DM.
Preisträger: Dr. Tirop Peter Simatei
Dissertation: The Novel and the Politics of Nation Building in East Africa
Betreuer: apl. Professor Dr. Eckhard Breitinger
Mit seiner Doktorarbeit hat Dr. Simatei nach Auffassung der Gutachter ein Standardwerk über ostafrikanische Literatur geschaffen, was die nächsten zehn Jahre überdauern wird. Der kenianische Literaturwissenschaftler, der vor drei Jahren mit einem Promotionsstipendium nach Bayreuth kam und letztes Jahr mit dem Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes ausgezeichnet wurde, hat mit seiner Arbeit einige Werke ostafrikanischer Autoren und Autorinnen erstmals für die kritische Auseinandersetzung erschlossen und lange vernachlässigte Autoren wieder in das Blickfeld des Interesses gerückt. Ein entscheidender Vorteil der Arbeit ist allerdings, dass frühere Erkenntnisse der kritischen Diskussion nicht nur von ihm referiert und addiert werden, sondern er es als Fundament für einen Gedanken und Argumentationsgebäude benutzt, das durch Stimmigkeit, Argumentationstreue und Originalität überzeugt.
Preisträger: Dr. Michael Vogel
Dissertation: 2H NMR-Untersuchung der Sekundärrelaxation in organischen Glasbildnern
Betreuer: Professor Dr. Ernst Rößler
Der aus Hof stammende Physiker Michael Vogel hat in seiner Doktorarbeit einfache Gläser, die aus kleinen Molekülen bestehen, mit Hilfe der kernmagnetischen Resonanz-Spektrokospie studiert. Diese Methode ist von der Medizin her bekannt: In Form eines "Kernspintomogramms" ermöglicht sie ein "Durchleuchten" des menschlichen Körpers. Sie ist aber auch in der Lage, im glasartigen Festkörper noch stattfindende Rotationen der Moleküle festzustellen. Dr. Vogel entwickelte ein Verfahren, das es erlaubt, kleinste Rotationen nachzuweisen. Er konnte damit zeigen, dass alle Moleküle im Glas um wenige Grad langsam rotieren. Weiterhin gelang es ihm, die Bewegung zu simulieren, wobei er Molekülbahnen im Computer erzeugte und daraus die Sig-nale in sehr guter Übereinstimmung mit dem Experiment berechnete.
Preisträger: Dr. Markus Kotzur
Dissertation: "Theorieelemente des internationalen Menschenrechtsschutzes"
Betreuer: Professor Dr. Drs. h. c. Peter Häberle
Das Menschenrechtsthema hat vor allem nach dem Zusammenbruch der komunistischen Systeme Osteuropas weltweit an Aktualität gewonnen. Die innerverfassungsstaatliche Dogmatik sowie die Völkerrechtswissenschaft ringen, zumeist an Hand großer verfassungs- und völkerrechtlicher Vertragstexte, um Theorie-elemente des internationalen Menschenrechtsschutzes. Dazu leistet die Arbeit von Dr. Kotzur am Beispiel der Präambel des internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte einen eigenständigen Beitrag. Methodisch dem aus der Verfassungslehre bekannten kulturwissenschaftlichen Ansatz verpflichtet, entwickelt der aus Coburg stammende Rechtswissenschaftler das Menschenrechtsprogramm der Präambel. Schwerpunkte gelten dabei ihrem Staats- und Menschenbild, den Wirkkräften einer internationalen Öffentlichkeit, einem menschenrechtlich ausgerichteten Verständnis staatlicher Souveränität und der Menschenwürde als kulturanthropologischer Voraussetzung jeder politischen Gemeinschaft. Dass die Arbeit die innerstaatliche, verfassungstheoretische Diskussion auf das Völkerrecht überträgt und dazu noch fachübergreifend vorgeht, lobt Prof. Häberle, ist für den kooperativen Verfassungsstaat und die heute vielberufene Staatlichkeit ein wichtiger Denkansatz.
Bayreuths Oberbürgermeister Dr. Dieter Mronz (links) übergab die Preise der Stadt an (von links) den ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Personalia
Deutsch
Bayreuths Oberbürgermeister Dr. Dieter Mronz (links) übergab die Preise der Stadt an (von links) den ...
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