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28.11.2000 00:00

Preise für Biologie und Philosophie!

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Wissenschaftliche Gesellschaft zeichnet Nachwuchswissenschaftler aus

    Den diesjährige Forschungspreis verleiht die Wissenschaftliche Gesellschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg an die beiden Nachwuchswissenschaftler Dr. Michael Nobis vom Institut für Biologie II und Dr. Alwin Letzkus vom Philo-sophischen Seminar I der Freiburger Universität. Die Preisträger erhalten die Auszeichnungen für ihre herausragenden Dissertationen am Freitag, den 01. Dezember 2000, um 18.15 Uhr, im Hörsaal 1010, Kollegiengebäude I (KG I) der Universität am Werthmannplatz, überreicht von Prorektor Dr. Dr. h.c. Stefan Pollak sowie dem stellvertretenden Vorsitzenden des Kuratoriums der Wissen-schaftlichen Gesellschaft, Professor Dr. Heinrich Vahrenkamp. Dr. Nobis be-schäftigte sich mit der Wiederbesiedlung vegetationsarmer, trockener Lockerse-dimentböden am Oberrhein, während Dr. Letzkus die Werke der Philosophen Jacques Derrida und Emmanuel Levinas auf deren gemeinsame Denkweise un-tersucht hat. Anläßlich der Preisverleihung referieren Michael Nobis über sein Dissertationsthema und Alwin Letzkus über "Zeit / Wende im Denken des ande-ren - Jacques Derrida und Emmanuel Levinas".

    Michael Nobis stellt in seinem Vortrag seine Studie zum Thema "Sukzessionslini-en in Pioniervegetation" vor. In deren Zentrum steht die Suche nach Gesetzmä-ßigkeiten in der Abfolge der an der Wiederbesiedlung vegetationsarmer Böden beteiligten Pflanzenarten. Mit Hilfe von indirekten und direkten Ansätzen kommt Nobis zu der Erkenntnis, daß Aussagen über die längerfristige, das heißt über den Untersuchungszeitraum hinausgehende Vegetationsentwicklung und -ver-änderung gemacht werden können. Dazu wird zunächst durch Analyse der un-terschiedlichen Artenzusammensetzung in benachbarten Vegetationsausschnit-ten und unter Einsatz explorativer Statistik auf den zeitlichen Verlauf der Wieder-besiedlung geschlossen. Der so indirekt abgeleitete, zunächst hypothetische Ve-getationswandel wird dann anhand von Plausibilitätskriterien geprüft und an-schließend durch die direkt in Dauerflächen dokumentierte Sukzession abgesi-chert. Diese methodische Synthese bietet neben ihrer Bedeutung für die Grund-lagenforschung auch anwendunsorientierte Aspekte, etwa in ihrer Bedeutung für Entscheidungsprozesse, Erfolgskontrolle und Biomonitoring in Landschaftspla-nung und Naturschutz.

    Alwin Letzkus referiert über die Gemeinsamkeiten im Denken der Philosophen Derrida und Levinas. Der Horizont, vor dem sich beider Denken abzeichnet, ist von drei wesentlichen Erfahrungen geprägt. Zum einen der Erfahrung einer im Griechischen wurzelnden europäischen Tradition philosophischer Metaphysik. Das Ideal dieser Tradition war ein auf Beständigkeit, Geschlossenheit und Unbe-dingtheit angelegtes Wissen, das dazu führte, Allgemeines vom Besonderen, Notwendiges vom Zufälligen und Zeitloses vom Zeitlichen zu unterscheiden. Zum zweiten der Erfahrung des Holocausts als einer absoluten Zäsur in der Ge-schichte des Denkens und zum dritten der Einfluss des intellektuellen Klimas in Frankreich zur Zeit der 60er und 70er Jahre.

    Im Anschluß an die Preisverleihung hält der ehemalige Ärztliche Direktor der Abteilung Innere Medizin II der Universitätsklinik, Professor Dr. Dr. h.c. Wolfgang Gerok den Festvortrag mit dem Thema "Warum fließt die Galle?".

    Die Forschungspreise der Wissenschaftlichen Gesellschaft, die jeweils mit 5.000 Mark dotiert sind, dienen der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses aller Fakultäten an der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität. Es werden jährlich alternierend zwei Preise ausgesetzt: Im ersten Jahr ein Preis für die Theologi-sche Fakultät und die vier Philosophischen Fakultäten sowie ein Preis für die Fakultäten Mathematik, Naturwissenschaften und Forstwissenschaften. Im zwei-ten Jahr wird der Preis an Nachwuchswissenschaftler aus den Bereichen Wirt-schafts- und Rechtswissenschaften sowie der Medizin vergeben.

    Kontakt:
    Wissenschaftliche Gesellschaft
    Sekretariat Ingrid Staheli
    Hermann-Herder-Straße 7
    79104 Freiburg
    Tel. 0761/203-5190
    Fax 0761/381488


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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