Ein Schicksal, das jeden treffen kann. Etwa 300 000 Menschen erleiden Jahr für Jahr Hirnverletzungen durch Unfälle. An der Magdeburger Universität wird derzeit von der Klinik für Neurochirurgie mit dem Institut für Biometrie und Medizinische Informatik eine Multicenterstudie bei Mehrfachverletzten mit Schädel-Hirn-Verletzung koordiniert.
"Ziel der Studie ist die Erfassung der frühen Abläufe bei der ärztlichen Versorgung von Unfallopfern mit schwerem Schädel-Hirntrauma", erklärt Professor Raimund Firsching, Klinikdirektor für Neurochirurgie der Uni Magdeburg. Dazu gehören Untersuchungen über die Zeitdauer, bis wann ein Schwerstverletzter in einem Klinikum eingeliefert wird, welche Maßnahmen dort zuerst getroffen werden, welche Verletzungen sind lebensgefährlich, welche Verletzungen können auch mit aufgeschobener Dringlichkeit behandelt werden.
Bislang wurden etwa 500 Patienten in die Studie aufgenommen. Die ersten Auswertungen zeigen, dass die Hirnverletzungen entscheidend für die hohe Sterblichkeitsrate dieser schwersten Verletzungen sind, gefolgt von Verletzungen des Brustkastens und der inneren Organe. "Eine möglichst effiziente Behandlung dieser Verletzungen könnte die Überlebenswahrscheinlichkeit erhöhen", bestätigt der Neurochirurg Professor Firsching. Auch können Verzögerungen der lebensrettenden Maßnahmen bei Mehrfachverletzungen um wenige Minuten mehr Schaden anrichten, als sich in Jahren der Rehabilitation rückgängig machen ließe, so der Experte.
Koordiniert wird die Studie von der Klinik für Neurochirurgie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Die Datenauswertung erfolgt über das Uni-Institut für Biometrie und Medizinische Informatik. Diese Studie wird nun vom "Kuratorium für Unfallverletzte mit Schäden des zentralen Nervensystems (ZNS) e.V. unter Vorsitz von Hannelore Kohl finanziell unterstützt. In der Zwischenzeit nehmen bereits 14 Kliniken, vornehmlich Universitätskliniken aus ganz Deutschland an dieser Studie teil.
Weitere Auskünfte erteilt gern: Prof. Dr. Raimund Firsching, Direktor der Klinik für Neurochirurgie, Tel. 0391/67 15534, Fax 0391/67 15544
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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