GAIN-Jahrestagung in Boston ermutigt junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zur Rückkehr
Nr. 47
08. September 2008
"Wir haben die Türen in Deutschland weit geöffnet. Viele junge Talente wollen kommen - wir dürfen sie nicht enttäuschen." Mit diesen Worten brachte der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Professor Matthias Kleiner, die zentrale Botschaft deutscher Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik bei der Jahrestagung des German Academic International Network (GAIN) in Boston auf den Punkt. Schon zum achten Mal hatte GAIN - die Gemeinschaftsinitiative der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH), des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und der DFG in Zusammenarbeit mit der German Scholars Organization (GSO) - am Wochenende junge deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die derzeit in den USA und Kanada arbeiten, zum Informations- und Meinungsaustausch eingeladen.
Drei Tage lang präsentierten zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft und der Wirtschaft aus Deutschland den gut 200 jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeiten und Chancen einer Karriere in Deutschland. Angereist waren neben dem DFG-Präsidenten weitere hochrangige Repräsentanten wie die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz, die Präsidentin der Universität Potsdam, die Rektoren der Universitäten Bochum, Karlsruhe und Rostock und die Generalsekretäre von DAAD und AvH. Auch drei Bundestagsabgeordnete waren der Einladung zur Tagung gefolgt und beeindruckt von den intensiven Gesprächen mit den jungen Talenten, aus denen sie wichtige Impulse für ihre Arbeit in Berlin mitnehmen konnten.
Ein Ziel der GAIN-Jahrestreffen ist es, die in Nordamerika tätigen deutschen Forscherinnen und Forscher zur Rückkehr in die Heimat zu motivieren. Während dabei vor zwei Jahren in Boston noch die Skepsis gegenüber den Möglichkeiten des deutschen Wissenschaftssystems überwog, war im vergangenen Jahr in San Francisco eine durch die Exzellenzinitiative, den Hochschulpakt und den European Research Council beflügelte Aufbruchstimmung zu spüren. Das diesjährige Treffen, wiederum an der Ostküste, war geprägt von einer realistischen Auseinandersetzung mit den Karrierechancen in Deutschland.
Der Wettbewerb um die besten Köpfe fand dabei hautnah statt: Vorträge, Präsentationen und die Ausstellungsstände von 19 Hochschulen ließen ein differenziertes Bild des deutschen Hochschulsystems und seinen tiefgreifenden Umbrüchen entstehen. Neue Stellen durch die Exzellenzinitiative, flexiblere Fördermöglichkeiten, Dual-career-Programme, beeindruckende Fallstudien von sich wandelnden Universitäten erzielten ebenso ihre Wirkung wie die aufgezeigten Beispiele von Kooperationen zwischen Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Rege nachgefragt wurden die Beratungen zu den Programmen der DFG, insbesondere dem Emmy Noether-und Heisenberg-Programm sowie zur Förderung der Eigenen Stelle - sie gelten vielen Nachwuchswissenschaftlern als attraktive Rückkehrmöglichkeiten.
Auch die Wirtschaft war mit sieben großen Unternehmen in Boston vertreten - für manche junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine nicht nur finanziell attraktive Alternative zur akademischen Laufbahn.
Trotz Kritik am deutschen Hochschul- und Wissenschaftssystem - nach wie vor besonders an der Vergütung des wissenschaftlichen Nachwuchses, der Dauer der Promotionen und der mangelnden Transparenz der Berufungsverfahren - überwog der Optimismus. Dieser drückte sich vielleicht am treffendsten darin aus, wie einer der jungen Wissenschaftler auf die Berichte über den Wissenschaftsstandort Deutschland im Wandel reagierte - mit dem zum geflügelten Wort gewordenen "Change we can believe in".
Nähere Informationen:
www.gain-network.org
www.dfg.de/nordamerika
http://www.gain-network.org
http://www.dfg.de/nordamerika
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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