Thomas Pertsch wurde als Erster an der Universität Jena vom Juniorprofessor zum Professor berufen
Jena (09.09.08) Die Optik ist eine Schlüsselindustrie des 21. Jahrhunderts und Thomas Pertsch gehört zu den Pionieren, die in neue Dimensionen vorstoßen. Gerade ist der 37-jährige Physiker zum Professor an der Friedrich-Schiller-Universität berufen worden. Auch damit ist Pertsch ein Pionier, denn er ist der Erste an der Universität Jena, dem dieser Schritt von einer Juniorprofessur aus gelungen ist. "Meine Arbeitsbedingungen sind hervorragend, einen so attraktiven Ausstattungsgrad hätte ich woanders niemals erhalten", sagt Pertsch, der seit Januar 2005 im Forschungsnetzwerk "ultra optics" eine Nachwuchsgruppe leitet. Grund genug für den vierfachen Familienvater, den Ruf an eine renommierte englische Universität abzulehnen.
Darüber freut sich auch der Prorektor für Forschung der Friedrich-Schiller-Universität, Prof. Dr. Herbert Witte: "Ich bin glücklich, dass wir durch die neue Berufungsautonomie die besten Wissenschaftler in Jena halten können. Prof. Pertsch ist ein Beispiel dafür, dass man die Berufungsfähigkeit über die Juniorprofessur erreichen kann als eine Alternative zur Habilitation. Wir haben die höchsten Qualitätsmaßstäbe angesetzt, bei Prof. Pertsch griffen sie."
Rückblickend sagt Thomas Pertsch, die anfangs skeptisch beäugte Juniorprofessur habe an der Physikalisch-Astronomischen Fakultät einen extrem starken Status gewonnen. Lediglich die zeitliche Befristung habe bisher eine Begrenzung dargestellt. Nun jedoch, als frischgebackener Professor am Institut für Angewandte Physik der Universität Jena, verbessere sich natürlich auch die Perspektive für seine Mitarbeiter. "Jetzt können wir größere Themen angehen, weitere Horizonte abstecken", sagt Pertsch vorausblickend.
Das Bild trügt jedoch ein wenig: Bei "ultra optics" erforschen der Physiker und seine Kollegen ultrakleine Strukturen, nahe der Größe jener Teilchen, die die Natur als Bausteine verwendet. "Wir suchen nach Materialien mit Eigenschaften, die es in der Natur nicht geben kann", sagt Pertsch. Theoretisch sei vieles denkbar, gebe es ein gewaltiges Potenzial, wie die Realisierung von Mikroskopen mit einem Auflösungsvermögen jenseits des sonst allgegenwärtigen Abbe-Limits. Doch noch stecke die Forschung in den Kinderschuhen. In den Bereich um 100 Nanometer wollen die Jenaer Forscher vordringen, in Bereiche jenseits der Lichtwellenlänge. Bislang ist es gelungen, eine ca. 100 nm dicke Lage dieses neuen Materials aus Gold-Nanostrukturen herzustellen. "Die Eigenschaften der neuen Materialien können wir nur teilweise experimentell überprüfen", sagt Pertsch. Von großem Nutzen sind deshalb Simulationen am Computer, bei denen sich die Nano-Welt abbilden lässt. Direkte Kooperationen gibt es dazu mit dem Institut für Festkörpertheorie und -optik der Jenaer Universität.
Die in der Halbleitertechnik voranschreitende Miniaturisierung machte die ersten Schritte in den Nano-Bereich möglich, sie gab der Forschung wichtige Impulse. Doch Thomas Pertsch und sein 15-köpfiges Team denken weit über die Grundlagenforschung hinaus: "Auf dem Beutenberg-Campus gibt es ein im internationalen Maßstab gesehen einmaliges Netz - die volle Verwertungskette vom Forschungsinstitut bis zu den großen und kleinen Firmen." Darin ist auch das Forschungszentrum "ultra optics" integriert, das sich am Standort Beutenberg durch kurze Wege und unkomplizierte Kooperationen auszeichnet. Maßgeblich beteiligt sind die Universität Jena und das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) sowie weitere Partner im Netzwerk "OptoNet".
"Ultra optics" als Zentrum für Innovationskompetenz (ZIK) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Kontakt:
Prof. Dr. Thomas Pertsch
Zentrum für Innovationskompetenz "ultra optics"
Institut für Angewandte Physik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Max-Wien-Platz 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 947840
E-Mail: thomas.pertsch[at]iap.uni-jena.de
Zum Professor berufen worden: Thomas Pertsch.
Foto: Stephan Laudien/FSU
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Physik / Astronomie
regional
Personalia
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).