ERC-Starting Grant für ungarischen Chemiker Dr. Zoltan Takats - Förderung kommt nur weltweit herausragenden Forschern zugute
Mit der Bewilligung von 1,75 Millionen Euro des Europäischen Forschungsrats (ERC) hat der junge ungarische Chemiker Dr. Zoltan Takats im September seine Forschungstätigkeit an der Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen aufgenommen. Er ist mit einem der ersten so genannten ERC Starting Grants ausgezeichnet worden, einer neuen Exzellenz-Förderlinie der Europäischen Union, die nur herausragenden Wissenschaftlern zugute kommt. Von weltweit über 9.000 Bewerbern wurden im vergangenen Jahr nur 300 Starting Grants bewilligt, davon 32 in Deutschland und lediglich drei in Hessen. Die Dauer der Förderung beträgt insgesamt fünf Jahre.
"Ich freue mich sehr, dass Dr. Takats die Zusammenarbeit mit der JLU aufgenommen hat", sagt der Präsident der Universität Gießen, Prof. Dr. Stefan Hormuth. Seine Forschungen würden sehr gut in den Kontext der Universität und in ihr Konzept "Menschliches Leben und seine Ressourcen" passen.
Dr. Zoltan Takats hat den Antrag auf das Starting Grant gemeinsam mit der Universität Gießen mit Unterstützung von Prof. Dr. Bernhard Spengler vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie gestellt. Die JLU hat sich mit dem Starting Grant dazu verpflichtet, aus eigenen Mitteln 600.000 Euro in die Ausstattung zu investieren. Von den ERC-Mitteln soll unter anderem ein neues Massenspektrometer angeschafft werden.
"Das Projekt von Dr. Takats erweitert in idealer Weise unsere Forschungsarbeiten in der Analytischen Chemie. Mit seinen Entwicklungen wird es später möglich sein, während einer chirurgischen Operation mit einer neu entwickelten Technik sofort zu erkennen, wo das kranke Gewebe aufhört und das gesunde Gewebe anfängt, um damit zum Beispiel bei Krebserkrankungen wesentlich präziser operieren zu können", erläutert Spengler. Erfahrungen auf dem Gebiet der direkten Untersuchung von Gewebe und lebenden Objekten hat Takats bereits während seiner langjährigen Arbeit als Wissenschaftler an der renommierten Purdue University (USA) in der Arbeitsgruppe von Graham Cooks sammeln können. Dort entwickelte er die so genannte DESI-Massenspektrometrie (Desorption Electrospray Ionisation), die ein vielfältiges Anwendungsspektrum umfasst. So kann man damit zum Beispiel im Rahmen der Sicherheitstechnik am Flughafen die Haut von verdächtigen Personen auf Sprengstoffspuren untersuchen. Auch ist es möglich, Obst und Gemüse schonend und unmittelbar auf eventuell anhaftende Gifte zu untersuchen.
Am Gießener Institut für Anorganische und Analytische Chemie wird Takats nun eine eigene hervorragend ausgestattete Nachwuchsgruppe aufbauen, um diese Technik für die chemische Analyse unter anderem in der Medizin weiter zu entwickeln.
Zielgruppe für die ERC Starting Grants sind international herausragende junge Wissenschaftler am Beginn einer unabhängigen Forscherkarriere. Die Grants sollen die wissenschaftliche Unabhängigkeit der Geförderten durch den Aufbau oder die Konsolidierung eines Forschungsteams unterstützen. Geförderte Forschungsprojekte müssen an einer Gastinstitution in einem EU-Mitglieds- oder Assoziierten Staat durchgeführt werden. Antragsberechtigt sind Wissenschaftler jeder Nationalität, die sich zum Zeitpunkt der Ausschreibung im Zeitraum zwischen drei und acht Jahren nach der Promotion befinden.
Der Europäische Forschungsrat ist ein neues Gremium zur Forschungsfinanzierung, das mit dem 7. Forschungsrahmenprogramm der EU ins Leben gerufen wurde.
Kontakt:
Prof. Dr. Bernhard Spengler,
Institut für Anorganische und Analytische Chemie,
Schubertstr. 60, Haus 16, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99-34800, Fax: 0641 99-34809
E-Mail: bernhard.spengler@anorg.chemie.uni-giessen.de
Freuen sich mit Dr. Zoltan Takats (Mitte) über die Förderung: Der Präsident der JLU, Prof. Dr. Stefa ...
JLU-Pressestelle/ Maria Sikorski
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Dr. Zoltan Takats
JLU-Pressestelle/ Maria Sikorski
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Chemie, Medizin
regional
Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
Freuen sich mit Dr. Zoltan Takats (Mitte) über die Förderung: Der Präsident der JLU, Prof. Dr. Stefa ...
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