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30.11.2000 15:28

Hautkrebs in Ostthüringen auf dem Vormarsch

Dr. Wolfgang Hirsch Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Jena (30.11.00) Erheblich zugenommen hat der bösartige schwarze Hautkrebs in Ostthüringen. Allein in den letzten zehn Jahren registrierte die Universitätshautklinik Jena eine Verdopplung der Neuerkrankungen auf 40-50 Fälle jährlich. "Die Dunkelziffer ist sicher wesentlich höher", schätzt Prof. Dr. Uwe Wollina. "Viele Patienten nehmen die gefährlichen Pigmentveränderungen der Haut nicht wahr oder nicht ernst genug." Leider seien laut Wollina auch viele Hausärzte nicht hinreichend versiert in der sicheren Diagnose des Hautkrebses. Risikofaktoren wie eine hohe Lichtempfindlichkeit der Haut, viele Pigmentflecke oder eine familiäre Vorbelastung würden nicht hinreichend berücksichtigt.

    Deshalb veranstaltet die Jenaer Universitätshautklinik an diesem Samstag ihr 10. Interdisziplinäres Symposium über "Aktuelle Aspekte der Wundheilung" nun mit einem onkologischen Schwerpunkt. Die Veranstaltung im Steigenberger Hotel Esplanade beginnt um 8.30 Uhr (telefonische Anmeldung: 03641/937370) und wendet sich in erster Linie an Ärzte aus Kliniken und dem niedergelassenen Bereich. Zur Sprache kommen neben der Behandlung des bösartigen schwarzen Melanoms ebenso weitere Krebsformen, wie z. B. Hautlymphome und Hautmetastasen anderer Tumore. "Auch durch die Einsatz einer aggressiven Chemotherapie und Bestrahlung, etwa bei Lungen- oder Brustkrebs können schwierig zu behandelnde Wunden entstehen", weiß Wollina. Das Spektrum der Standardtherapien reicht bei Krebspatienten daher für den erfahrenen Hautarzt bei weitem nicht aus.

    "Wir haben in unserer Klinik gute Erfahrungen zum Beispiel mit einer Vakuumversiegelung der Wunde und mit der hyperbaren Sauerstofftherapie gemacht", berichtet er. Auch sterile Fliegenmaden der Art Lucilia sericata werden zur Wundreinigung eingesetzt. "Das wirkt auf den ersten Blick etwas sonderbar, aber das Verfahren hat sich außerordentlich bewährt", so Wollina. "Die Maden nehmen nur abgestorbenes Gewebe auf und arbeiten als biochirurgisches Instrument viel schonender und effizienter als es der Arzt mit dem klassischen Skalpell könnte." Naturheilverfahren mit Buttermilch, Joghurt und Honig als Wundauflage ergänzen das therapeutische Spektrum.

    "Wichtig erscheint uns vor allem eine bessere Aufklärung von Patienten und Ärzten, damit Hautkrebse früher diagnostiziert werden", betont Prof. Wollina. Die Zunahme der Fallzahlen sei eigentlich ein Indiz für gesteigerten Wohlstand: "Die Menschen werden älter, sie können sich Urlaubsziele in sonnigen Ländern leisten und legen sich im Winter auf die Sonnenbank. Verhängnisvoll ist nur, dass viele dabei den Hautschutz vergessen."

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Uwe Wollina
    Klinik für Hautkrankheiten der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Tel.: 03641/937370, Fax: 937416
    E-Mail: uwe.wollina@derma.uni-jena.de

    Friedrich-Schiller-Universität
    Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Wolfgang Hirsch
    Fürstengraben 1
    07743 Jena
    Tel.: 03641/931031
    Fax: 03641/931032
    E-Mail: roe@uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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