Ein 35 Tonnen schwerer 7-Tesla-Ganzkörper-Magnet-Resonanz-Tomograph (MRT) ist am 11. September 2008 für das Experimental and Clinical Research Center (ECRC) des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) und der Charité - Universitätsmedizin Berlin auf dem Campus Berlin-Buch angeliefert worden. Der Einbau in das eigens dafür errichtete Gebäude dauerte mehrere Stunden. Der von Siemens Healthcare entwickelte MRT, der rund sieben Millionen Euro kostet, soll ab 2009 in der Herz-Kreislauf-, der Krebs- sowie der Hirnforschung erprobt werden und Bilder von extrem hoher Auflösung aus dem Körperinnern von Probanden und Patienten liefern. Er ist Teil der Ultra-Hochfeld-Magnet-Resonanz-Tomographie-(MRT)-Anlage des ECRC, zu der auch ein 9,4-Tesla-Tierscanner (Firma Bruker) gehört. Dieser war knapp drei Wochen zuvor in das ECRC eingebaut worden. Er soll die Forschungen mit dem 7-Tesla-MRT ergänzen. Wissenschaftlicher Partner des Projekts ist auch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB). Das MDC kooperiert bei der Entwicklung der Hochfeld-Magnet-Resonanz-Verfahren des weiteren mit den Firmen Siemens und Bruker.
Vor rund elf Monaten hatte das MDC mit dem Bau eines Gebäudes begonnen, das für den 7-Tesla-MRT benötigt wird. Aufgrund seiner hohen magnetischen Feldstärke von 7 Tesla (das entspricht dem 140.000-fachen des Erdmagnetfelds; Tesla ist die Einheit für den Magnetfluss) muss der tonnenschwere Koloss mit einem Käfig aus 230 Tonnen Stahl abgeschirmt werden. Damit wird sichergestellt, dass die unmittelbare Umgebung nicht von dem Streufeld des Magneten beeinflusst wird und auch der Magnet selbst vor Störungen von außen sicher ist. Es wird mehrere Wochen dauern, bis der zylinderförmige supraleitende Magnet, der 3,40 Meter lang ist und einen Durchmesser von 2,40 Meter hat, gekühlt und betriebsbereit sein wird.
Unter den Ganzkörper-MRT´s ist der 7-Tesla-MRT des MDC einer der stärksten. Weltweit gibt es laut Siemens nur 31 MRT`s mit einer Magnetfeldstärke von 7 Tesla oder mehr. Über die Hälfte dieser Anlagen sind Siemens-Geräte. Dieser so genannte Ultra-Hochfeld-Bereich ist deshalb noch wenig erforscht. Bisher installierte Systeme dieser Feldstärke kommen fast ausschließlich bei der Bildgebung des Gehirns zum Einsatz. Gemeinsam mit Wissenschaftlern der PTB wollen die Forscher in Berlin-Buch deshalb die technischen Möglichkeiten des 7-Tesla-MRT für die Untersuchung des Menschen auch in anderen medizinischen Gebieten, das heißt in der Herz-Kreislauf- und der Krebsforschung, ausloten.
Der 7-Tesla MRT soll Bilder von extrem hoher Auflösung aus dem Körperinnern liefern und Forschern Einblick in kleinste Strukturen des menschlichen Körpers ermöglichen, darunter in einzelne Zellen sowie in Stoffwechselvorgänge. Ziel ist, Krankheitsrisiken und Krankheitsprozesse sehr früh zu erkennen und neue diagnostische Verfahren und Therapien zu entwickeln.
Das MDC, das sich aus Mitteln des Bundes und des Landes Berlin finanziert, trägt den größeren Teil der Finanzierung des 7-Tesla-Projekts für das ECRC, während 1,5 Millionen Euro von der PTB kommen. Den 9,4-Tesla-MRT hat das MDC mit rund 1,8 Millionen Euro finanziert.
Zum ECRC gehört auch ein Clinical Research Center (CRC) der Charité. Das ECRC errichten MDC und Charité gemeinsam für rund 45 Millionen Euro.
Von den insgesamt sieben Siemens-Hochfeld-MRTs in Deutschland befinden sich allein drei in Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft. Das sind neben dem MDC das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg (7-Tesla-MRT) und das Forschungszentrum Jülich (9,4-Tesla-MRT).
Barbara Bachtler
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http://www.mdc-berlin.de/de/news/2007/20071031-grundsteinlegung_f_r_7-tesla-anla...
Das 7-Tesla-Gerät wird auf den Campus Berlin-Buch geliefert
(Photo: Uwe Eising/Copyright: MDC)
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Millimeterarbeit - das 7-Tesla-Gerät im Forschungsgebäude auf dem Campus Berlin-Buch
(Photo: Christiane Göke/Copyright: Siemens AG
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Elektrotechnik, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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