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11.09.2008 17:05

HIS-Publikation: Berufsverbleib von Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftlern

Theo Hafner Pressestelle
HIS Hochschul-Informations-System GmbH

    Die geisteswissenschaftlichen Fächer erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Jährlich verlassen rund 17.000 Absolvent/inn/en der Geisteswissenschaften die Hochschulen. Beim Berufsstart gibt es Polarisierungstendenzen zwischen einer Gruppe, deren Berufseinstieg relativ problemlos verläuft und einer Gruppe mit größeren Schwierigkeiten. So lautet ein Ergebnis einer neuen Absolventenstudie der HIS Hochschul-Informations-System GmbH, die unter dem Titel "Berufsverbleib von Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftlern" publiziert wird. In der Studie werden anhand der vier Prüfungsjahrgänge 1993, 1997, 2001 und 2005 Veränderungen und Kontinuitäten in den Berufsverläufen nachgezeichnet.

    "Was wird man denn damit?" ist eine Frage, mit der Studierende häufig konfrontiert werden, die eine Fächerkombination wie Orientalistik und Philosophie oder Amerikanistik und evangelische Theologie gewählt haben. Eine steile berufliche Karriere oder eine sichere Berufsposition sind meist nicht die Wunschträume, die Studienanfänger/innen der Geisteswissenschaften zu ihrer Fachwahl bewogen haben. Ausschlaggebend sind neben dem inhaltlichen Interesse und dem Motiv, den eigenen Neigungen und Begabungen nachzugehen, vor allem die Möglichkeit zur persönlichen Entfaltung.

    Arbeitslosigkeit ist bei den Geisteswissenschaftler/inne/n - allen Klischees zum Trotz - selten. Die Etablierung im Erwerbsleben verlangt von vielen jedoch ein hohes Anpassungsvermögen auch an untypische Berufsfelder. Nur wenig mehr als die Hälfte arbeitet in den klassischen Bereichen Publizistik, Kunst und Kultur oder Forschung und Lehre. Viele Geisteswissenschaftler/innen ergreifen kaufmännische Berufe, arbeiten im Management, im Marketing und in verschiedenen Feldern des Dienstleistungssektors. Die ebenso vielfältigen Anforderungsprofile führen allerdings häufiger als bei anderen Absolventengruppen zu einem Gefühl der Unterforderung. Nicht selten empfinden Geisteswissenschaftler/innen die an sie gestellten Anforderungen im Verhältnis zu ihrem vergleichsweise hohen Kompetenzstand als zu niedrig.

    Außerdem ist der Weg in die Erwerbstätigkeit oftmals steiniger als bei anderen Hochschulabsolvent/inn/en. Relativ wenigen gelingt es rasch, eine angemessene Stelle zu finden: Rund ein Jahr nach dem Studium sind es erst 28 Prozent, die angeben, in jeder Hinsicht volladäquat beschäftigt zu sein - 39 Prozent sehen sich dagegen inadäquat beschäftigt. Der weitere Verlauf zeigt allerdings eine positive Entwicklung der beruflichen Etablierung.

    Weil viele berufliche Tätigkeiten von Geisteswissenschaftler/inne/n (wie z. B. Lehrer/innen an Volkshochschulen, Künstler/innen, Übersetzer/innen oder Journalist/inn/en) auf der Basis von Werk- oder Honorarverträgen abgerechnet werden, ist diese Form selbstständiger Erwerbstätigkeit nach dem Studium relativ weit verbreitet. Nicht wenige verbleiben dauerhaft in der Selbstständigkeit oder streben diese an, obwohl die Durchschnittseinkommen dort meist niedriger sind als bei unselbstständiger Beschäftigung.

    Die Einschätzung der Beschäftigungssicherheit fällt unter jungen Geisteswissenschaftler/inne/n eher negativ aus - auch weil es für sie vergleichsweise selten Normalarbeitsverhältnisse, das heißt unbefristete Vollzeitbeschäftigung gibt: Ein Anteil von lediglich 28 Prozent äußert eine hohe Zufriedenheit mit der Arbeitsplatzsicherheit, das liegt 21 Prozentpunkte unter dem Durchschnittsvotum aller Universitätsabsolvent/inn/en. Mit einigen - gerade Geisteswissenschaftler/inne/n wichtigen Aspekten, z. B. den Arbeitsbedingungen, den kreativen Herausforderungen und den Inhalten der beruflichen Tätigkeit sind sie, ähnlich allen Universitätsabsolvent/inn/en, überwiegend zufrieden.

    Alles in allem hat sich die berufliche Zufriedenheit der Geisteswissenschaftler/innen über mehr als ein Jahrzehnt hinweg wenig verändert. Dies gilt allerdings nicht für das Einkommen: Während sich von den 2001er Absolvent/inn/en fast ein Drittel zufrieden äußerte, ist dieser Anteil beim zuletzt befragten Jahrgang auf 19 Prozent gesunken.

    Die Printversion von "Berufsverbleib von Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftlern" können Interessenten gegen eine Schutzgebühr von 20 € direkt bei HIS bestellen. Die gesamte Publikation steht alternativ als PDF-Download unter http://www.his.de/pdf/pub_fh/fh-200811.pdf kostenlos zur Verfügung.

    Nähere Auskünfte:
    Kolja Briedis
    Tel 0511 /1220-232
    briedis@his.de

    Gregor Fabian
    Tel 0511 /1220-333
    fabian@his.de

    Dr. Christian Kerst
    Tel 0511 / 1220-241
    kerst@his.de

    Dr. Hildegard Schaeper
    Tel 0511 /1220-150
    schaeper@his.de

    Pressekontakt:
    Theo Hafner
    Tel 0511 /1220-290
    hafner@his.de

    Susanne Hermeling
    Tel 0511 / 1220-384
    hermeling@his.de

    Über HIS:
    Die HIS Hochschul-Informations-System GmbH unterstützt vorrangig die Hochschulen und ihre Verwaltungen sowie die staatliche Hochschulpolitik als Dienstleister im Bemühen um eine effektive Erfüllung ihrer Aufgaben. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Aktivitäten
    - als Softwarehaus der Hochschulverwaltungen
    - im Sektor Hochschulforschung in Form von empirischen Untersuchungen und anderen Expertisen
    - im Bereich Hochschulentwicklung mit den zentralen Themenfeldern Hochschulmanagement, Hochschulorganisation und Hochschulbau


    Weitere Informationen:

    http://www.his.de/pdf/pub_fh/fh-200811.pdf - kostenloser Download Forum Hochschule 11|2008


    Bilder

    HIS:Forum Hochschule 11|2008 "Berufsverbleib von Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftlern" erschienen
    HIS:Forum Hochschule 11|2008 "Berufsverbleib von Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaft ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    HIS:Forum Hochschule 11|2008 "Berufsverbleib von Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftlern" erschienen


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