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03.12.2000 21:47

Der informierte Patient? Der informierte Arzt?

Klaus P. Prem Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    IN DEN NÄCHSTEN BEIDEN VORTRÄGEN DER REIHE "GESUNDHEIT KONTROVERS" GEHT ES UM QUALITÄTSMANAGEMENT UND UM DIE UMSETZUNG NEUER KENNTNISSE ZUR DEMENZ IM AMBULANT-ÄRZTLICHEN BEREICH

    Mit zwei Problemen des ambulant-ärztlichen Bereichs bzw. der niedergelassenen Ärzte, bei denen die Entwicklung nicht so weit vorangeschritten ist, wie sie sein könnte, befassen sich die nächsten beiden Vorträge der sechsteiligen "Gesundheit kontrovers"-Serie "Der informierte Patient? Der informierte Arzt?": Mit den Chancen und Risiken der Umsetzung von Qualitätsmanagement in der ambulanten Praxis setzt sich am 5. Dezember der Ulmer Pneumologe Dr. Michael Barczok auseinander, und Prof. Dr. Michael Habs von der Karlsruher Firma "Arzneimittel Dr. Willmar Schwabe" hinterfragt am 12. Dezember "Kenntnis und Erfahrungen niedergelassener Ärzte zur beginnenden Demenz".

    UMSETZUNG VON QUALITÄTSMANAGEMENT IN DER AMBULANTEN PRAXIS: CHANCEN UND RISIKEN

    Die Einführung eines Qualitätsmanagements im medizinischen Bereich ist einer der Eckpunkte zur Reform des Gesundheitswesens in Deutschland. Im Krankenhausbereich muss Qualitätsmanagement in den nächsten Jahren durchgehend umgesetzt werden. Der ambulant-ärztliche Sektor hingegen bleibt zunächst hiervon ausgeschlossen. In der Ärzteschaft stößt dies auf ein geteiltes Echo. Dr. Barczok meint, dass es insbesondere für die ambulant-fachärztliche Medizin in Deutschland keine Alternative zum Qualitätsmanagement gibt, wenn die Umsetzung einer leitliniengesicherten Diagnostik und Therapie im ambulanten Bereich erfolgreich angegangen werden soll.

    Dementsprechend hat die niedergelassene Ärzteschaft zwar begonnen, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen, noch ist dieser Prozess aber nicht abgeschlossen, noch ist nicht klar, mit welchen Zielsetzungen, welchen Ablaufmodellen und welchen Kostenstrukturen das ambulant-ärztliche Qualitätsmanagement durchgeführt werden soll. Barczok will mit seinem Vortrag am 5. Dezember Thesen für diese Debatte formulieren, Denkanstöße zu geben und die notwendige Diskussion voranbringen.

    KENNTNIS UND ERFAHRUNG NIEDERGELASSENER ÄRZTE ZUR BEGINNENDEN DEMENZ

    Die Alzheimer-Krankheit, benannt nach dem deutschen Arzt Alois Alzheimer, der das Krankheitsbild 1907 erstmals beschrieb, gehört zu einer Gruppe von Krankheiten, die als Demenzen bezeichnet werden. Unter Demenz versteht die Medizin den krankhaften Verlust kognitiver (geistiger) Fähigkeiten - bei Fortschreiten der Krankheit kommt es zunehmend zur Verwirrtheit. Eine Demenz kann jeden treffen. Bereits heute leidet etwa eine Million Menschen in Deutschland an Demenzen. Die Zahl nimmt ständig weiter zu. Für das Jahr 2030 werden knapp zwei Millionen prognostiziert.

    Demenzen sind aber durchaus behandelbar - durch Medikamente, durch nichtmedika-mentöse Therapien und durch pflegerische Maßnahmen. Die Therapie bewirkt eine Verlangsamung der Krankheitsentwicklung, so dass die Kranken länger ihre Fähigkeiten erhalten und im Kreis ihrer Familie bleiben können. Die Einweisung in teure Pflegeheime wird so hinausgeschoben oder ganz vermieden. "Bislang", so Professor Habs, "werden in unserem Land die Chancen einer umfassenden Diagnostik, Therapie und Pflege aber nur unzureichend genützt - auf Kosten der Alzheimer-Kranken und ihrer Angehörigen, die mehr Leid ertragen müssen, als unabwendbar wäre." In seinem Vortrag setzt Habs sich deshalb mit den neuesten Erkenntnissen zu Demenzen auseinander, insbesondere aber mit den Problemen und Hindernissen bei der Umsetzung dieses Wissens bei niedergelassenen Ärzten.

    LETZTER VORTRAG AM 19. DEZEMBER

    Die sechsteilige Serie "Der informierte Patient? Der informierte Arzt?" endet am 19. Dezember mit einem Vortrag von Dr. Enzo Amarotico von der Bayerische Landesärztekammer, München, über "Fort- und Weiterbildung von Ärzten".

    Die Vorträge beginnen jeweils um 19.00 Uhr im Hörsaal 2106 des Gebäudes der Philosophischen Fakultäten, Universitätsstraße 10. Der Eintritt ist frei.

    Zusammen mit weiteren Beiträgen werden die Vorträge dieser "Gesundheit kontrovers"-Serie als Buch publiziert werden.

    KONTAKT UND WEITERE INFORMATIONEN:

    Prof. Dr. Wolfgang Michaelis, Philosophische Fakultät I der Universität Augsburg, 86135 Augsburg, Telefon 0821/598-5595 oder -5605, e-mail: wolfgang.michaelis@phil.uni-augsburg.de

    Zur Vortragsserie "Der informierte Patient? Der informierte Arzt?" allgemein siehe UniPressedienst 90/00 vom 9. November 2000 (http://www.presse.uni-augsburg.de/unipressedienst/2000/pm2000_090.html)


    Weitere Informationen:

    http://www.presse.uni-augsburg.de/unipressedienst/2000/pm2000_090.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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