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17.09.2008 16:14

Am Kinder-Herzzentrum Gießen neue Diagnostik- und Therapiestraße eingeweiht

Meike Mossig Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Fördergemeinschaft in Bonn unterstützt MRT-Forschungsprojekt mit insgesamt 1,8 Millionen Euro - Basketball-Profis der LTi Gießen 46ers wollen Einwerben weiterer Spenden aktiv unterstützen

    Eine in Deutschland einzigartige und weltweit zu den modernsten ihrer Art zählende Diagnostik- und Therapiestraße zur Erkennung und Behandlung angeborener Herzfehler hat das Kinder-Herzzentrum Gießen im Beisein der Hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Silke Lautenschläger, sowie dem Präsidenten der Universität Gießen, Prof. Dr. Stefan Hormuth, heute offiziell eingeweiht. Die Anlage dient in erster Linie Forschungsprojekten.

    Die Diagnostik- und Therapiestraße besteht aus einer Magnetresonanz-Tomographie-(MRT-) und einer Herzkatheteranlage sowie einem OP. Die dafür aufzubringenden Kosten beliefen sich insgesamt auf rund drei Millionen Euro. Die in Bonn ansässige Fördergemeinschaft Deutsche Kinderherzzentren e. V. hat dazu 1,8 Millionen Euro für das in der neuen Untersuchungs- und Behandlungsstraße durchgeführte Forschungsprojekt zur wissenschaftlichen Validierung der MRT-Diagnoseergebnisse beigesteuert.

    "Mit der neuen Diagnostik- und Therapiestraße können wir das Erkennen und Behandeln von angeborenen Herzfehlern, der häufigsten Organfehlbildung bei Neugeborenen, noch einmal deutlich verbessern", erläutert Professor Dr. Dietmar Schranz, Leiter der Kinderkardiologie in Gießen. "Wir haben hier jetzt nicht nur auf einer Etage und räumlich direkt nebeneinander gelegen alle benötigten Diagnose- und Therapiemöglichkeiten für unsere kleinen Patienten. Die neue Technologie erhöht auch die diagnostische Sicherheit noch einmal beträchtlich. Unser Dank gilt allen, die an der Realisierung dieses Projektes beteiligt waren, und insbesondere der Fördergemeinschaft Deutsche Kinderherzzentren."

    "Das Kinder-Herzzentrum Gießen gehört in Deutschland zur Spitzengruppe der medizinischen Einrichtungen, die sich um die Diagnostik und Behandlung angeborener Herzfehler kümmern", wertet Dr. Rudolf Hammerschmidt, Vorstandsvorsitzender der Fördergemeinschaft Deutsche Kinderherzzentren e. V. "Aus dem hier von uns unterstützten Forschungsprojekt sind neue Erkenntnisse in Bezug auf die Ergebnisse mittels Magnetresonanz-Tomographie durchgeführter Diagnostik und auf den Nachweis möglicher Gefäßdefekte durch Herztransplantate zu erwarten. Da dieses Forschungsprojekt bis 2010 läuft und damit künftiger Finanzierungsbedarf besteht, bitten wir die Bürger aus der Region herzlich darum, uns auch weiterhin mit Spenden zu unterstützen."

    Die Aktivitäten der Fördergemeinschaft zum Einwerben weiterer Spenden in Gießen und Umgebung wollen die Basketball-Profis der LTi Gießen 46ers in den kommenden Monaten als Projektpaten begleiten und unterstützen. "Wir sind in der Region tief verwurzelt und möchten die Begeisterung, die uns hier entgegenschlägt, gerne in Form eines Engagements für ein wichtiges Thema zurückgeben", stellt Dirk Schäfer, Geschäftsführer der LTi Gießen 46ers, die Motivation seiner Basketballer mit Herz heraus. "Die Gießener Bürger dürfen sich dazu auf das eine und andere spannende Event freuen."

    Angeborene Herzfehler sind die häufigste Organfehlbildung bei Neugeborenen. Jedes 100. Neugeborene, zwischen 6.000 und 7.000 Kinder jährlich allein in Deutschland, wird mit einem Herzfehler geboren. Nicht erkannt und unbehandelt führen sie in vielen Fällen zum Tode. Doch Diagnostik und Behandlung haben in den vergangenen 20 Jahren große Fortschritte gemacht, so dass heute über 90 Prozent der Betroffenen die Möglichkeit haben, so aufzuwachsen wie ihre gesunden Altersgenossen. Voraussetzung dafür sind eine frühzeitige präzise Diagnose und eine möglichst schonende Behandlung.

    Das Kinder-Herzzentrum Gießen gehört zu den größten und wichtigsten medizinischen Einrichtungen Deutschlands im Bereich der Diagnostik und Behandlung angeborener Herzfehler. Im Jahr 1988 wurde hier die erste Herztransplantation an einem Säugling in Deutschland durchgeführt. Darüber hinaus wurden am Kinder-Herzzentrum Gießen in den vergangenen zwei Dekaden verschiedene Behandlungs- und Operationsmethoden, die heute zum medizinischen Standard gehören, erstmalig angewendet und etabliert.

    Die in Bonn ansässige Fördergemeinschaft Deutsche Kinderherzzentren e. V. unterstützt seit 1989 den Auf- und Ausbau kinderherzchirurgischer Einrichtungen, die Verbesserung der technischen und personellen Ausstattung von Kinderherzzentren, die Durchführung wissenschaftlicher Projekte sowie die Information und Aufklärung über angeborene Herzfehler. Seit der Gründung hat die Fördergemeinschaft bislang über 14,5 Millionen Euro für diese Zwecke aufbringen können und mittlerweile über 80 Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten Herzoperationen in Deutschland ermöglicht. Aktuell werden 16 Projekte an zehn Kinderherzzentren gefördert.

    Kontakt:
    PD Dr. Jürgen Bauer, Verantwortlicher ärztlicher Leiter MRT,
    Stellvertretender Leiter der Abteilung Kinderkardiologie,
    Zentrum für Kinderheilkunde
    Feulgenstraße 12, Gießen
    Telefon: 0641 99-46653, Fax: 0641 99-43469
    E-Mail: Juergen.Bauer@paediat.med.uni-giessen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uniklinikum-giessen.de/kikardio/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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