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05.12.2000 13:31

Herzinsuffizienz auf dem Weg ins III. Millennium -

Dr.-Ing. Karl-Heinz Kutz Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Rostocker Spezialisten organisieren 1. Hanseatischen Herzkonvent

    Erkrankungen des Herzens sind Todesursache Nummer eins in Deutschland. Die medizinischen Disziplinen, die ihre Ursachen erforschen und Behandlungsmöglichkeiten aufdecken, sind relativ jung, etwa 30 Jahre alt. Und völlig neu ist das Konzept, das Prof. Gustav Steinhoff, seit 1. August Direktor der Klinik für Herzchirurgie, und Prof. Christoph Nienaber, seit 1. Dezember neuer Leiter der Kardiologie in der Klinik für Innere Medizin der Universität Rostock, gemeinsam verfolgen. Ihr Ausgangspunkt: Herzerkrankungen sind so komplex, dass eine Zusammenarbeit von Kardiologen und Chirurgen unerlässlich ist, genauso wie die von Klinik- und niedergelassenen Ärzten.

    Lautet die Diagnose beispielsweise Herzinsuffizienz, muss der Patient sofort ins Krankenhaus und in die Hände eines Kardiologen. Sieht dieser in der Gefäßdarstellung beim Herzkatheter, dass ein Bypass notwendig wird, ist der Chirurg gefragt. Doch die Zusammenarbeit muss noch weiter greifen. "Je nach Erkrankung - Infarkt, Herzrhythmusstörung oder Herzmuskelerkrankung - gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Sie lassen sich in vier Gruppen einteilen", erläutert Prof. Steinhoff. Das sind Operationen, Herzkatheterbehandlungen durch den Kardiologen als Operationsersatz, Medikamente und elektrotherapeutische Möglichkeiten, beispielsweise ein Herzschrittmacher oder ein Defibrillator.

    Auf dem 1. Hanseatischen Herzkonvent, der am Sonnabend in Warnemünde tagt und von den beiden Rostocker Herzspezialisten organisiert wurde, geht es um neue Forschungsergebnisse in diesen vier Therapiegruppen, und zwar mit Blick auf die Herzmuskelschwäche, die sich beispielsweise nach Infarkten in Kurzatmigkeit und geringer Belastungsfähigkeit zeigt und mit einer hohen Sterblichkeit verbunden ist. "Herzinsuffizienz auf dem Weg ins III. Millennium - Vision und Wahrheit" ist der Titel der Veranstaltung. "Zu jedem Aspekt referieren führende Fachleute aus Deutschland, Frankreich und den USA. Und zu jedem Themenkomplex kommen Kardiologen und Chirurgen gleichermaßen zu Wort", beschreibt Prof. Nienaber das Konzept der Tagung.

    An die 250 Mediziner aus allen Krankenhäusern der Region, aus Rehakliniken und niedergelassene Ärzte haben sich angemeldet. "In der Klinik wird das akute Problem gelöst. Danach ist eine dauerhafte Therapie notwendig. Die Nachsorge muss funktionieren", sagt Prof. Nienaber. In Deutschland kommt es pro Jahr zu 75 000 Bypassoperationen, in der Rostocker Herzchirurgie sind es 650. Etwa 240 000 Herzkatheteruntersuchungen werden bundesweit in jedem Jahr notwendig, im Uni-Klinikum der Hansestadt sind es ungefähr 4000, von denen ca. 900 zu einer Koronarintervention durch Ballonkatheter und Stents führen, "eine Methode, mit der der Kardiologe verstopfte und verengte Herzadern dauerhaft öffnen kann", sagt Prof. Nienaber.


    Pressestelle
    (Anja Neutzling)

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Gustav Steinhoff, Tel. 0381-494 6100
    Prof. Dr. Christoph Nienaber, Tel. 0381-494 7700


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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