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25.09.2008 10:54

Stellungnahme von DHZB-Direktor Prof. Eckart Fleck zu Medienberichten

Christiane Limberg Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    Zu Medienberichten über die Förderung des Forschungsprojektes "Analysis of atherosclerotic plaque composition and cellular targets utilizing MRI and histochemistry", das von der Klinik für Innere Medizin - Kardiologie des Deutschen Herzzentrums Berlin (DHZB) durchgeführt wurde und von der Stiftung "Philip Morris Research Foundation" in den Jahren 2003 bis 2005 mit insgesamt 937.000 Euro gefördert wurde, stellt der Direktor der Klinik Prof. Dr. Eckart Fleck folgendes fest:

    1. Die private Förderung öffentlicher wissenschaftlicher Projekte ist in Ländern wie den USA eine bewährte Selbstverständlichkeit. Die Philip Morris Research Foundation ist eine Stiftung, die wissenschaftliche Projekte und Forschungsstipendien für junge Wissenschaftler für Auslandsaufenthalte vergibt, und leistet damit sehr wichtige Beiträge zur wissenschaftlichen Weiterentwicklung.

    2. Anstatt wissenschafts- und forschungsfeindliche Aktionen zu starten, die das Forschungsprojekt des DHZB in ein schiefes Licht rücken sollen, sollte man besser mit etwas Stolz zur Kenntnis nehmen, dass eine deutsche Institution bei dieser internationalen Ausschreibung punkten konnte. Denn in der Regel bleiben die meisten Forschungsgelder in den USA. Dazu kommt, dass die inhaltlichen Projektergebnisse in sechs hochrangigen peer reviewed Journalen veröffentlicht worden sind. All das sind weitere Auszeichnungen für die deutsche Herzforschung und zugleich Beleg für deren Leistungsfähigkeit.

    3. Angesichts der enttäuschend niedrigen Förderung kardiologischer Forschungsprojekte durch Bund und Länder kann die deutsche Kardiologie für internationale Förderungen wie jene der Philip Morris Research Foundation nur dankbar sein: 44 Prozent der Bevölkerung Deutschlands sterben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, und die Höhe der Projektförderung für die kardiovaskuläre Forschung beläuft sich gerade einmal auf 155 Millionen Euro pro Jahr. Zum Vergleich: An Krebs sterben 26 Prozent der Deutschen, das Förderungsvolumen liegt jedoch bei 367 Millionen Euro jährlich, beträgt also deutlich mehr als doppelt so viel.

    4. Festzuhalten ist, dass es sich im konkreten Fall in keiner Weise um "Gefälligkeitsforschung" gehandelt hat, wie die Kritik aus den Reihen von Bündnis 90/Die Grünen nahe legen könnte: Die Regularien bei der Projektauswahl entsprachen den international üblichen Regeln, das heißt es gab eine Ausschreibung für ein geregeltes Antragsverfahren und einen Auswahlprozess durch unabhängige Wissenschaftler. Die Inhalte des Projektes waren natürlich nicht vordefiniert, außerdem stand das Thema der Arbeit in keinem Zusammenhang mit möglichen merkantilen Interessen der Tabakindustrie.

    5. Von all dem hätten sich die Abgeordneten Lisa Paus und Heidi Kosche leicht überzeugen können, hätten sie sich etwas mit dem Wissenschaftsansatz unserer Studie beschäftigt.

    6. Im Übrigen kommen die Ergebnisse kardiologischer Forschung letztlich Patientinnen und Patienten zu Gute. Forschung gehört deshalb im Interesse der Allgemeinheit forciert, und ein forschungsfreundliches Klima läge eigentlich im öffentlichen Interesse. Die Initiative der Abgeordneten Lisa Paus und Heidi Kosche hat dazu jedenfalls nichts Positives beigetragen.

    Prof. Eckart Fleck
    Berlin, 25. September 2009

    Kontakt:
    Prof. Dr. Eckart Fleck
    Deutsches Herzzentrum Berlin
    Klinik für Innere Medizin - Kardiologie
    Augustenburger Platz 1
    13353 Berlin
    Tel.: 030 / 45932400
    E-Mail: fleck@dhzb.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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