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25.09.2008 14:03

Wider die deutsche Hochschulbürokratie

Katrin Czerwinka Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Jahrestagung der deutschen Universitätskanzler an der Universität Jena (25.-27.9.)

    Jena (25.09.08) Ob die 29 europäischen Bildungsminister 1999 im italienischen Bologna wussten, was auf sie zukommen wird, als sie die Erklärung zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulwesens unterzeichneten? Der Bologna-Prozess ist eine der tiefgreifendsten Hochschulreformen der letzten Jahre und soll neben einer Vergleichbarkeit von Bildungsabschlüssen auch Gewinn an universitärer Freiheit bringen. Neben der Hochschulautonomie lässt die Umstrukturierung aber auch einen Verwaltungsapparat heranwachsen, der einen stetig steigenden bürokratischen Aufwand bewältigen muss. Wie alle Mitarbeiter müssen die Kanzler deutscher Hochschulen diese bürokratischen Hürden jeden Tag von neuem meistern.

    Was Deutschlands Universitäts-Kanzler zur Entwicklung der Hochschulbürokratie sagen, inwieweit diese unvermeidlich, unnötig oder in Teilen selbst verursacht ist, steht im Mittelpunkt der 51. Jahrestagung der Kanzlerinnen und Kanzler der Universitäten der Bundesrepublik Deutschland vom 25. bis 27. September an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. "Ich freue mich sehr, anlässlich der Jahrestagung die Kanzler der deutschen Universitäten in Jena begrüßen zu dürfen", sagt Dr. Klaus Bartholmé, Kanzler der gastgebenden Friedrich-Schiller-Universität Jena.

    Bei der heutigen (25.9.) Eröffnungsveranstaltung werden der Rektor der Jenaer Universität Prof. Dr. Klaus Dicke und Prof. Dr. Walter Bauer-Wabnegg, Staatssekretär im Thüringer Kultusministerium, die Kanzler aus ganz Deutschland willkommen heißen.

    Wer annimmt, die Bürokratie wäre erst mit Bologna gekommen, der irrt allerdings: Prof. Dr. Dr. Olaf Breidbach von der Universität Jena wird im Anschluss an die feierliche Eröffnung in einem Vortrag zur Wissensökonomie zu Goethes Zeiten zeigen, dass bereits vor über 200 Jahren die Gelehrten mit bürokratischen Hindernissen zu leben hatten.

    Die diesjährige Tagung will versuchen Fakten zusammenzutragen und Vergleiche mit anderen Ländern anzustellen. In den insgesamt drei Workshops der Tagung werden sich die Kanzler aktueller Entwicklungen annehmen. Hier wird es vor allen Dingen um Zielvereinbarungen, Leistungsmessungen, Finanzautonomie, Studienstrukturen und die Umsetzung der Lehre im Zuge des Bologna-Prozesses gehen. "Der Übergang von einer durch enge haushalts- und beamtenrechtlichen Regelungen geprägten zu einer an Ergebnissen in Forschung und Lehre orientierten Steuerung der Hochschulen zwingt diese zu regelmäßigen Bestandsaufnahmen", weiß Götz Scholz, Kanzler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Bundessprecher der Universitätskanzler. Auch durch die Erwartungen der Gesellschaft von Ministerien und Förderern seien die deutschen Hochschulen Zwängen unterworfen, die mit hohem bürokratischem Aufwand verbunden sind. "Wir müssen für die Zukunft Voraussetzungen schaffen, um ein gesundes Verhältnis zwischen dem Gewinn an universitärer Freiheit und dem damit verbundenen Verwaltungsaufwand zu finden", so Dr. Bartholmé.

    Kontakt:
    Dr. Klaus Bartholmé
    Kanzleramt der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Fürstengraben 1, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 931050


    Weitere Informationen:

    http://www.kanzlertagung2008.uni-jena.de/Homepage.html


    Bilder

    Der Jenaer Universitäts-Kanzler Dr. Klaus Bartholmé (rechts) und Götz Scholz, Kanzler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Bundessprecher der Universitätskanzler.
    Der Jenaer Universitäts-Kanzler Dr. Klaus Bartholmé (rechts) und Götz Scholz, Kanzler der Johannes G ...
    Foto: Scheere/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Der Jenaer Universitäts-Kanzler Dr. Klaus Bartholmé (rechts) und Götz Scholz, Kanzler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Bundessprecher der Universitätskanzler.


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