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06.12.2000 10:28

Asterix und der grüne Strom - Bioenergiedorf soll Machbarkeit der Energieautarkie im ländlichen Raum

Dr. Torsten Gabriel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.

    Ist die effektive energetische Nutzung von Biomasse heute technisch machbar, scheitert die Umsetzung solcher Projekte oft an der mangelnden Akzeptanz der Beteiligten. Mit Unterstützung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe will die Uni Göttingen nun das Übel an der Wurzel packen. Anhand eines ausgewählten "Bioenergiedorfs" soll bewiesen werden: Biomasse kann die komplette Strom- und Wärmeversorgung einer ländlichen Siedlung sicherstellen.

    Ist die effektive energetische Nutzung von Biomasse heute technisch machbar, scheitert die Umsetzung solcher Projekte oft an der mangelnden Akzeptanz der Beteiligten. Mit Unterstützung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe will die Uni Göttingen nun das Übel an der Wurzel packen. Anhand eines ausgewählten "Bioenergiedorfs" soll bewiesen werden: Biomasse kann die komplette Strom- und Wärmeversorgung einer ländlichen Siedlung sicherstellen.
    Wir befinden uns im Jahr 2002 nach Christus. Ganz Deutschland bezieht seine Energie überwiegend aus der Nutzung fossiler Energieträger. Ganz Deutschland? Nein! Ein von ökologiebewussten Niedersachsen bevölkertes Dorf beweist: es geht auch anders...
    So oder so ähnlich stellen sich zumindest die Wissenschaftler der Universitäten Göttingen und Kassel ihr Vorhaben "Das Bioenergiedorf - Voraussetzungen und Folgen einer eigenständigen Wärme- und Stromversorgung durch Biomasse für Landwirtschaft, Ökologie und Lebenskultur im ländlichen Raum" vor.
    Ganz so schwer werden es die Einwohner des auszuwählenden südniedersächsischen Dorfs dabei nicht haben, wie einst Asterix und seine Freunde. Doch auch ihnen ist eine Aufgabe zugedacht, die besonderes Engagement verlangt. Ihr "Zaubertrank" ist ihr Reichtum an Biomasse. Mit ihm sollen sie den Beweis liefern, dass sie in puncto Energieversorgung völlig autark sein können; zeigen, dass Land- und Forstwirtschaft ausreichend Strom und Wärme liefern können, um sich selbst und ihr Umfeld damit zu versorgen. Da Biomasse im landwirtschaftlichen Bereich zudem am effektivsten genutzt werden kann, ist ein Dorf prädestiniert, dieser regenerativen Energie den Weg zu bahnen, meinen die Wissenschaftler.
    Aufgrund der Komplexität des Vorhabens sind mit Agrarökonomie, Pflanzenbau, Bodenkunde, Umweltgeowissenschaften, Politologie, Soziologie und Psychologie ganz unterschiedliche Institute der Unis involviert. Nach drei zweijährigen Arbeitsphasen soll ihr niedersächsisches Beispiel als Vorbild für weitere Bioenergiedörfer stehen. Müssen im ersten Schritt ein geeignetes Dorf und ein darauf angepasstes Bioenergiekonzept gefunden werden, wird dieses in der zweiten Phase vom Dorf umgesetzt. Der dritte Schritt dient der Bewertung und der Formulierung von Empfehlungen für ähnliche Aktionen.
    Mit Förderung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten analysiert das Wissenschaftlerteam in der ersten Phase jetzt mehrere Dörfer in Niedersachsen. Ein umfangreicher Kriterienkatalog soll Daten für die Auswahl der Vorzeigegemeinde liefern: Wie erfolgt bislang die Energieversorgung, welche landwirtschaftlichen Flächen gehören dazu und wie werden sie genutzt; wer wohnt in der Gemarkung und hat welchen Energiebedarf? Wie aufgeschlossen ist das Dorf; wo existieren bereits gemeinschaftliche Aktivitäten, an die angeknüpft werden kann ?

    Ist das Dorf erst einmal gefunden, muss darauf zugeschnitten ein Konzept erarbeitet werden, mit dem die Umstellung auf Bioenergie zu realisieren ist. Naturwissenschaftler, Agrarökonomen und Ingenieure werden sich Gedanken über geeignete Möglichkeiten der Biomassenutzung vor Ort machen, Psychologen und Soziologen die Einwohner zum Mitmachen animieren.
    War es bei Asterix Troubadix vorbehalten, ein Lob auf die Helden zu singen, soll es nach Abschluß des Vorhabens das Bioenergiedorf selbst sein, das mit seiner autarken Wärme- und Stromversorgung den besten Beweis für das Funktionieren des Energielieferanten Biomasse im ländlichen Raum liefert.


    Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
    Hofplatz 1
    18276 Gülzow
    Tel.: 03843/69 30-0
    Telefax: 03843/69 30-102
    e-Mail: info@fnr.de
    Internet: http://www.fnr.de

    V.i.S.d.P.: Dr.-Ing. Andreas Schütte
    Nr. 189 vom 29.11.2000


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Gesellschaft, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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