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01.10.2008 17:11

Bündnis gegründet: Gemeinsam in der Region Hannover gegen Depressionen

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    MHH und 23 Institutionen und Vereine arbeiten zusammen / Regionspräsident ist Schirmherr

    Depressive Erkrankungen sind sehr häufig. Jeder fünfte Mensch ist im Laufe seines Lebens davon betroffen. Allein in der Region Hannover sind das 200.000 Menschen. Aber höchstens zehn Prozent von ihnen werden ausreichend behandelt. In der Folge erleben depressive Menschen oft lange Leidensperioden, die auch mit langer Arbeitsunfähigkeit und steigender Suizidgefahr einhergehen. Vor diesem Hintergrund hat sich in der Region Hannover auf Initiative der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), der Kontaktstelle der Selbsthilfegruppen und der Region Hannover das Bündnis gegen Depression gegründet. "In der Region Hannover wird die große Zahl der hochkompetenten Experten zum Thema Depression aus den unterschiedlichen Professionen noch viel zu wenig genutzt", sagte Professor Dr. Detlef Dietrich, Oberarzt der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie der MHH und Koordinator des regionalen Bündnisses am Mittwoch in einer Pressekonferenz vor der Auftaktveranstaltung. "Depression kann jeden treffen. Depression hat viele Gesichter. Depression ist behandelbar", ist das Motto des Bündnisses, dem 24 Institutionen und Vereine aus der Region Hannover angehören.

    Die Schirmherrschaft für das Bündnis gegen Depression in der Region Hannover hat Regionspräsident Hauke Jagau übernommen. "Depressionen haben nichts mit Wehleidigkeit oder eingebildeten Leiden zu tun, sondern sind eine ernst zu nehmende Krankheit. Das ist mittlerweile anerkannt. Ein Bündnis gegen Depressionen ist ein guter Weg, um gemeinsam Möglichkeiten zu entwickeln, den Betroffenen zu helfen und die Krankheit aus der Tabuzone herauszuholen."

    Lothar Schlieckau, Psychiatrie-Koordinator der Region Hannover, sieht große Chancen in dem Zusammenschluss. "Die Region Hannover ist gesetzlich verpflichtet, Menschen in psychischen Krisen und mit seelischen Leiden durch Aufklärung und Vermittlung von Hilfen zu unterstützen", erläuterte Schlieckau. "Das neue Bündnis ist eine hervorragende Möglichkeit, diesen Auftrag in vernetzten Strukturen und mit gezielten gemeinsamen Aktionen umzusetzen." Auch Krankenkassen beteiligen sich am Bündnis gegen Depression. "Wir unterstützen das Bündnis, um die Versorgung der Versicherten langfristig zu verbessern", sagte Klaus Schiegel von der Energie-BKK. "Wir helfen damit nicht nur unseren Versicherten, sondern tragen auch zur Kostensenkung im Gesundheitswesen bei."

    Ein wichtiger Baustein im Bündnis gegen Depression sind die Selbsthilfegruppen. "Wir hoffen, dass dank des Bündnisses Selbsthilfegruppen mit ihrer gelebten Kompetenz und ihren Unterstützungsangeboten stärker wahrgenommen werden, sei es von den Betroffenen oder auch von Fachleuten", betonte Rita Hagemann von der Leitung der Kontakt-, Informations- und Beratungsstelle im Selbsthilfebereich (Kibis). "Dank der intensiveren Öffentlichkeitsarbeit gehen wir davon aus, dass mehr Betroffene für sich die Möglichkeit entdecken, in einer Selbsthilfegruppe aktiv ihre Probleme zu bearbeiten." Nächste Großveranstaltung des Bündnisses wird der "Lauf gegen Depression" um den Maschsee am Sonntag, 5. Oktober 2008, aus Anlass des Europäischen Depressionstages. Das regionale Bündnis geht auf eine bundesweite Initiative zurück, die sich aus einem Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung entwickelt hatte.


    Weitere Informationen:

    http://www.buendnis-gegen-depression-region-hannover.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    regional
    Kooperationen
    Deutsch


     

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