Forschungsvorhaben zur interdisziplinären Turbulenzforschung , koordiniert von dem Physiker Prof. Dr. Joachim Peinke (Universität Oldenburg) und dem Ingenieurwissenschaftler Prof. Dr. Martin Oberlack (Technische Universität Darmstadt).
Oldenburg. Viele Aspekte des Alltags sind wesentlich durch die Turbulenz bestimmt. So spielt diese z.B. eine zentrale Rolle bei der Energieerzeugung wie auch bei energetischen Reibungs-verlusten in Fahrzeugen, Flugzeugen und Anlagen. Trotz vielfäl-tiger Bemühungen in der Turbulenzforschung, an der die Physik und die Ingenieurwissenschaften beteiligt sind, gelten die grundlegenden Turbulenzgleichungen ("Navier-Stokes Glei-chungen"), die auf Prinzipien der klassischen Mechanik beruhen und seit über 100 Jahren bekannt sind, bis heute als ungelöst.
In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Ingenieurwis-senschaftler den Turbulenzphänomenen in unterschiedlichen Anwendungen intensiv gewidmet. Allerdings halten eine Viel-zahl von Untersuchungen technisch relevanter Strömungsphä-nomene mittels semi-empirischer Turbulenzmodelle physikali-schen Analysen nicht stand. Die Physiker haben dagegen ver-sucht, universelle Eigenschaften der Turbulenz unter idealisier-ten Bedingungen zu finden, wobei reale Strömungssituationen vernachlässigt wurden.
Vor diesem Hintergrund hat die Deutsche Forschungsgemein-schaft ein großangelegtes Forschungsvorhaben zur interdis-ziplinären Turbulenzforschung bewilligt, das von dem Physiker Prof. Dr. Joachim Peinke (Universität Oldenburg) und dem Inge-nieurwissenschaftler Prof. Dr. Martin Oberlack (Technische Uni-versität Darmstadt) koordiniert wird. Beteiligt sind daran Wis-senschaftler aus mehreren deutschen Universitäten und wissen-schaftlichen Einrichtungen. Das Vorhaben wird mit mehreren Millionen DM gefördert.
In enger Verzahnung von Ingenieurwissenschaftlern und Physi-kern sollen zentrale Fragestellungen der Turbulenzforschung sowohl experimentell als auch theoretisch untersucht werden. Es wurden Arbeitsgruppen zu den Themen der stark turbulenten Strömungen, des turbulenten Mischens, der Entwicklung nume-rischer Modelle sowie des Wärmetransports durch die Turbulenz gebildet.
Ziel des Vorhabens ist es, die zum Teil recht unterschiedlichen Forschungskulturen zu vereinen und durch intensiven Austausch neue Methoden zu initiieren. Die ingenieurmäßig ausgerichteten Gruppen wollen Ideen und Methoden aus dem Bereich der Physik adaptieren und für die Praxis weiterentwickeln. Langfristig sollen physikalisch fundierte Modellvorstellungen entwickelt werden, um gängige "Ingenieurmodelle" abzulösen. Demgegen-über werden die Physiker ihre Methoden und Ideen so weiter-entwickeln, damit reale ingenieurmäßige Probleme gelöst wer-den können.
Nähere Informationen unter www.turbulenz-initiative.de
Kontakt: Prof. Dr. Joachim Peinke Fachbereich Physik Universität Oldenburg, Tel.: 0441/798-3536 oder -3402, Fax: -3990, E-Mail: joachim.peinke@uni-oldenburg.de
Prof. Dr. Martin Oberlack, TU Darmstadt, Institut für Wasserbau u. Wasserwirtschaft, Tel: 06151/16-7043, Fax: -3243, E-Mail: Ober-lack@hyhy.tu-darmstadt.de
http://www.turbulenz-initiative.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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