Acht Vorlesungsreihen u. a. zu Weltregierung, Grenzüberschreitungen, fossilen Energiereserven und Charles Darwin
Das Studium Generale-Programm der Eberhard Karls Universität für das Wintersemester 2008/09 ist soeben erschienen und liegt in der Universität und in Tübinger Buchhandlungen aus. Im Internet ist es einzusehen unter: www.uni-tuebingen.de/studium-generale Das Programm umfasst acht interdisziplinäre Ringvorlesungen, die sich an Studierende alle Fachrichtungen und die interessierte Öffentlichkeit der Region richten. Das traditionelle, aber immer hoch aktuelle Angebot der Universität bringt auch wieder prominente Gäste nach Tübingen wie den früheren Verleger der ZEIT, Theo Sommer, den Politologen Dieter Senghaas aus Bremen, den Berliner Theologen und Biologen Günter Altner sowie zwei Trägerinnen des Alternativen Nobelpreises, die aus Indien anreisen.
Die Ringvorlesung "Wer regiert die Welt und mit welchem Recht?", organisiert von dem Politologen Prof. Dr. Volker Rittberger, findet montags um 18.15 Uhr statt. Sie geht von der Einsicht aus, dass selbst mächtigste Staaten wie die USA zwar noch in der Lage sind, im Alleingang Probleme in der Welt anzugehen, sich aber außer Stande sehen, diese allein zu lösen. Es gibt ganz offensichtlich den Bedarf nach einer Ordnung stiftenden Weltpolitik und damit nach Weltregieren in mehr Politikfeldern. Die Vortragsreihe will herausarbeiten, wer heute die Welt regiert, und außerdem fragen, mit welchem Recht ausgewählte Akteure Entscheidungsmacht wahrnehmen. Schließlich werden Modelle des Weltregierens vorgestellt und deren Realisierungschancen ausgelotet. Die Vorlesung beginnt am 24.10. mit der traditionellen Theodor Eschenburg-Vorlesung, die in diesem Jahr Prof. Dr. Michael Zürn, ehemaliger Tübinger und Dean der Hertie School of Governance, Berlin, zum Thema der Ringvorlesung halten wird.
Der vergleichende Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Jürgen Wertheimer bestreitet allein eine Vorlesungsreihe zum Thema "Wir alle spielen Theater" - Große und kleine Stücke
des Welt-Theaters, die montags um 20.15 Uhr stattfindet. Er wird zwölf Stücke des europäischen Theaters von der Antike bis zur Gegenwart analysieren, um das Phänomen des Theaters möglichst facettenreich zu erfassen. Im Zentrum stehen dabei die Texte selbst und ihre Kraft, starke Gefühle entstehen zu lassen: Mitleid, Schrecken, Bewunderung, Heiterkeit oder Schadenfreude...
"Aktuelle Forschungen zur Politikgeschichte des Mittelalters" präsentieren jeweils Dienstag, 18.15 Uhr die Historiker Prof. Dr. Ellen Widder und Prof. Dr. Steffen Patzold in ihrer Ringvorlesung mit zahlreichen auswärtigen Referenten. Zur Zeit wird in der deutschen wie außerdeutschen Forschung eine lebhafte, facettenreiche und bisweilen auch kontroverse Debatte darüber geführt, mit welchen Ansätzen sich Politik im Mittelalter angemessen beschreiben und erklären lässt. Die Ringvorlesung möchte die Vielfalt der Ansätze und die aktuelle lebhafte Diskussion in der Fachwissenschaft einem interessierten Publikum vorstellen.
Jeweils Dienstag, 20.15 Uhr findet die Ringvorlesung "Grenzüberschreitung - Grenzverletzung" statt. Sie wird organisiert von Prof. Dr. Dietmar Mieth, Prof. Dr. Ingrid Hotz-Davies und Prof. Dr. Dorothee Kimmich in Verbindung mit dem "Gesprächskreis Ethik in den Wissenschaften". Grenzüberschreitungen, Grenzverletzungen geschehen ständig, teils mit Zustimmung, teils unter Klagen, teils prämiert, teils sanktioniert. Die Vorlesungsreihe wird dazu verschiedene Perspektiven unter drei Leitlinien aufzeigen: Der Schritt über die Grenze aus Not, aus Verlockung, zu neuen Ufern; die Verletzung von Grenzen: als Bruch mit Gewohnheiten, mit Tabus und Normen und die philosophische, ästhetische und biographische Konzeptualisierung der Grenze. Das Ziel ist eine Vertiefung des Bewusstseins von "Grenze" und eine offene Anleitung zum Umgang mit Grenzverschiebungen, Grenzerfahrungen und Grenzgängen.
Der katholische Theologe Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel hält eine Vorlesungsreihe jeweils Mittwoch 18.15 Uhr zum Thema "Weltreligionen im Spiegel der Literatur:
Judentum" als Fortführung früherer Vorlesungsreihen. Er bespricht literarische Texte von Autoren von Shakespeare, Heine und Kafka bis zu Nelly Sachs und Paul Celan.
Unter dem Titel "Peak Oil: Wege in die postfossile Gesellschaft" organisiert der Geograph Prof. Dr. Sebastian Kinder gemeinsam mit dem Umweltzentrum Tübingen e.V. und dem Deutsch-Amerikanischen Institut Tübingen jeweils mittwochs, 20.15 Uhr eine Ringvorlesung zu einem dringenden ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Problem. Mit "Peak Oil" ist gemeint das Fördermaximum fossiler Energieträger, von dem an es stetig bergab gehen soll, während gleichzeitig die Prognosen ein weiteres Ansteigen des Energieverbrauchs vorhersagen. Um Strategien für dieses Szenario zu entwerfen, bedarf es zunächst einmal eines Wissens um die Fakten und die möglichen Folgen. Genau dies möchte die Ringvorlesung vermitteln, die von der Stiftung Landesbank Baden-Württemberg unterstützt wird.
Am 12. Februar 2009 jährt sich der Geburtstag von Charles Darwin zum 200. Mal. Kaum ein Naturforscher hat unser Verständnis vom Lebendigen und von der Stellung des Menschen im Naturganzen so einschneidend verändert und nachhaltig geprägt wie Darwin. Eine Gruppe von Biologen um die Ethikerin Prof. Dr. Eve-Marie Engels organisiert daher jeweils Donnerstag, 18.15 Uhr unter dem Titel "Charles Darwin und seine Wirkung in Wissenschaft und Gesellschaft" eine Jubiläumsringvorlesung. Darwins Theorie und deren Wirkung beschränkt sich nicht auf die biologischen Disziplinen, sondern hat Konsequenzen für die Geistes- und Sozialwissenschaften, für Anthropologie, Philosophie, Ethik und Theologie. Darwins Werk und Wirkung werden von ausgewiesenen Experten aus dem Blickwinkel verschiedener Disziplinen beleuchtet werden.
Ein weiteres Jubiläum ist Anlass für die Ringvorlesung "Rechte zweiter Klasse? - Die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte 60 Jahre nach der Allgemeinen Erklärung der Vereinten Nationen". Die Reihe kommt auf studentische Initiative zustande und wird jeweils Donnerstag, 20.15 Uhr organisiert von der FIAN-Lokalgruppe Tübingen der bekannten Menschanrechtsorganisation um Harald Petermann in Zusammenarbeit mit der TERRE DES FEMMES-Städtegruppe Tübingen. Hintergrund ist, dass die im "Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte" aufgeführten Forderungen wie z.B. das "Recht eines jeden von Hunger frei zu sein" oder das "Recht auf gleichen Lohn" meist deutlich im Schatten der Rechte des Zivilpaktes stehen. Im Rahmen dieser Ringvorlesung sollen sie in den Vordergrund gerückt und Perspektiven entwickelt werden für eine Welt, in der sie für alle Menschen gewährleistet sind.
Auf Anforderung schicken wir gerne die Printversion des Programms zu.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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