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11.12.2000 09:15

Natur erfahren per Internet - Internationaler Erfahrungsausstausch in Bonn

Franz August Emde Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesamt für Naturschutz

    Bonn, 11. Dezember 2000: Wie können Natur- und Umweltbeobachtung, sowie Naturerleben mit den Möglichkeiten des Internets verknüpft werden? Welche Möglichkeiten gibt es, Projekte international zu vernetzten?
    Mit diesen Fragen beschäftigen sich am 11.12. - 12.12.2000 30 Vertreter aus 15 Ländern in Bonn-Bad Godesberg.
    Eingeladen zu dem zweitägigen Workshop hat die Zentralstelle für Agrardokumentation und -information (ZADI) in Bonn im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Naturschutz.

    "Mit dem Internet bietet sich ein neues und bisher wenig genutztes Medium an, Umwelt und Natur gerade auch für junge Menschen erfahrbar zu machen. Besonders erfolgversprechend sind Ansätze, bei denen eigene Erfahrungen, und Erlebnisse mit dem Internet verknüpft werden. So können persönliche Beobachtungen oder Messungen in einen größeren Kontext gestellt und damit verglichen und ergänzt werden," erklärte die Parlamentarische Staatssekretärin Simone Probst, Schirmherrin der "Naturdetektive", in einem Grußwort. "Diese ganz neue, computerunterstützte Art der Naturbeobachtung weckt einerseits die Neugierde auf Natur- und Umweltphänomene, andererseits fördert sie die Kommunikationsbereitschaft der jungen Menschen, weit über die eigenen Ländergrenzen hinweg."

    Die Einladung zum Erfahrungsaustausch nach Bonn ist von Teilnehmern aus allen Regionen der Erde, unter anderem aus Russland, USA, Australien, Kanada, Namibia, Südafrika, Chile, Slowenien, Finnland, Griechenland und der Tschechischen Republik angenommen worden. Neben der Möglichkeit, die eigenen Projekte vorzustellen besteht die Gelegenheit, die vorgestellten Ideen aufzugreifen, Projekte zu vernetzen und so weitere Handlungsansätze zu entwickeln. Die vorgestellten Projekte reichen vom "Whale Net" in den USA und den "Naturdetektiven" in Deutschland bis zur "Insektenbeobachtung" in Namibia.

    Hintergrund des Workshops ist die Konferenz der Vereinten Nationen über "Umwelt und Entwicklung" in Rio de Janeiro 1992 mit der Konvention über die Biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity - CBD). Mit biologischer Vielfalt wird die Vielfalt der Lebensräume, der Arten und auch der genetischen Vielfalt innerhalb der Arten bezeichnet. Die Staatengemeinschaft der Erde will mit diesem Übereinkommen die biologische Vielfalt für künftige Generationen erhalten und ihre nachhaltige und gerechte Nutzung auch der genetischen Ressourcen garantieren.
    "Der Verlust an biologischer Vielfalt wird uns nicht so deutlich wie die Bedrohung durch Klima-Extreme oder stickige Luft, die unmittelbar zu spüren ist. Den Verlust an biologischer Vielfalt spüren wir dagegen nicht. Darum ist es unser Ziel, dieses Thema gerade auch den jungen Menschen, um deren Zukunft es ja geht, nahe zu bringen", sagte Horst Freiberg, Projektleiter der Naturdetektive in Deutschland und Workshop-Organisator.

    Um ihre Erfahrungen und Kenntnisse über diese Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen weltweit austauschen zu können, nutzen die Länder hierfür u.a. ein eigenes Informationssystem - den "Clearing-House Mechanismus" (kurz: CHM) als zentrales Informations- und Kommunikationssystem der Konvention über die Biologische Vielfalt (CBD). Mit dem CHM wollen die Vertragsstaaten der CBD die wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit zwischen allen Ländern fördern und den Austausch sowie den Zugriff auf Informationen und Daten rund um die Umsetzung dieser Konvention unterstützen.

    Ein besonderes Beispiel global vernetzter Lebensräume, das im Rahmen der "Naturdetektive" entwickelt wurde, kann man an den Weißstörchen und ihren Wanderrouten via Satellit sichtbar machen. Die Störche legen jedes Jahr 6.-12.000 km von Afrika nach Europa zurück. Auf ihrem Weg von Afrika nach Europa und zurück brauchen sie bei jeder Rast intakte Lebensräume. Hier wie dort sind sie abhängig von den Veränderungen ihrer Lebensräume.

    Das Bundesumweltministerium fördert zusammen mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) die Entwicklung des "deutschen CHM" über ein eigens dafür eingerichtetes Forschungsvorhaben. Die Erfahrung, dass nur sehr wenige überhaupt die Konvention über die biologische Vielfalt kennen und noch weniger wissen, was biologische Vielfalt für die Menschen bedeutet, hat aus diesem Forschungsvorhaben heraus zu der Idee der Naturdetektive geführt und die konkrete Anregung zur Durchführung des zweitägigen Workshops gegeben.
    .
    Weitere Informationen erhalten Sie bei:
    Dr. Horst Freiberg Tel: 0228 95 48 208
    ZADI Email:Freiberg@zadi.de
    Villichgasse 17 Internet: http://www.biodiv-chm.de
    53177 Bonn


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Tier / Land / Forst
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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