Qualitätsstandards in der Agrar- und Ernährungswirtschaft sorgen derzeit für viel Gesprächsstoff: Stellen diese eine Chance für die deutsche Fleischindustrie oder mehr eine Existenzgefahr für Kleinbetriebe dar?
Anlässlich der EuroTier 2008 in Hannover widmet sich das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa aus Halle an der Saale, in Kooperation mit der DLG, dieser Thematik. Gleich mehre renommierte Experten ihres Fachgebietes ergreifen dabei das Wort und lassen auf eine interessante und für die Agrar- und Ernährungswirtschaft zukunftsweisende Veranstaltung schließen.
Die Agrar- und Ernährungswirtschaft charakterisiert sich durch bemerkenswerte und
insbesondere komplexe Entwicklungen. So zeichnen sich seit einigen Jahren
beispielsweise Tendenzen auf, bei dem überraschenderweise Mengendiskussionen für die
Primärproduzenten von Lebensmitteln nur noch eine untergeordnete Rolle einnehmen.
Vielmehr stellen die weltweit sich angleichenden Qualitätsstandards, entlang der
gesamten Wertschöpfungskette, eine Existenzbedrohung für kleinere Betriebe dar. Auf
Ebene des Erzeugungs- und Verarbeitungsprozesses entstehen durch Zertifizierung,
Qualitätssicherung- und kontrolle, Rückverfolgbarkeit sowie Transparenz der Produktion
kostenverschlingende Prozesse, deren Durchführung und Gewährleistung für das
Bestehen auf dem Markt unumgänglich sind, jedoch auch als Marktzutrittsbarriere für
familiäre Kleinbetriebe ausgelegt werden können. Nicht selten werden die Kosten für neu
eingeführte Qualitätsstandards entlang der Kette bis zum Erzeuger weitergereicht.
Nutznießer des steigenden Qualitätsanspruches der Verbraucher könnte dieser selbst sein.
Bei funktionsfähigen Märkten haben Konsumenten die Möglichkeit zwischen
verschiedenen Qualitäten, entsprechend ihrer individuellen Zahlungsbereitschaft, zu
wählen. Anhand des Fleischmarktes werden diese Wahlmöglichkeiten sehr deutlich. Das
Angebot von Geflügel, importiert aus dem stark expandierenden Brasilien, sowie
Rindfleisch aus Argentinien lassen allein schon Preis- und Qualitätsunterschiede im
Verhältnis zum deutschen Fleischprodukt erahnen. Die Globalisierung birgt jedoch auch
Gefahren. So weist das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
darauf hin, dass Importe aus Drittländern durchaus mit höheren Fremdstoffen belastet
sein können. Für deutsche Produkte erweisen sich auf dem globalen Markt die hohen
Qualitätsstandards durchaus auch vorteilhaft. Deutschen Lebensmitteln wird hier nicht
selten eine große Wertschätzung entgegengebracht. Die Qualitätsstandards als
Wettbewerbsvorteil - eine Chance für die deutsche Fleischindustrie? Diesen Aspekten,
Fragen und Theorien widmet sich das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittelund
Osteuropa, in Kooperation mit der DLG, am 13.11.2008 in Hannover auf der Messe,
anlässlich der EuroTier 2008. Dietrich Holler, Chefredakteur der Agrarzeitung
Ernährungsdienst, wird als Moderator das Symposium leiten. Mit Dr. Hermann-Josef
Nienhoff (QS Qualität und Sicherheit GmbH), Dr. Wilhelm Jäger (B+C Tönnies GmbH
& Co. KG) und Prof. Dr. Achim Spiller (Georg-August-Universität Göttingen) ergreifen
gleich mehre renommierte Experten ihres Fachgebietes das Wort und lassen auf eine
interessante und für die Agrar- und Ernährungswirtschaft zukunftsweisende
Veranstaltung schließen.
Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO)
Foto: Sybille Mundt
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Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO)
Foto: Sybille Mundt
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Politik, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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