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12.12.2000 14:57

"Alles lebt in meiner Erinnerung weiter"

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    Im Januar 2001 erwartet die Universität Gesamthochschule Kassel (GhK) ihren nächsten Brüder-Grimm-Gastprofessor. Mit Ludwig Harig kommt ein Schriftsteller, den seine Großmutter gerne einen "Luftkutscher" nannte und dessen Reisen auch heute noch in Randgebiete und heikle Zonen der Vergangenheit führen.

    Kassel. Im Januar 2001 erwartet die Universität Gesamthochschule Kassel (GhK) ihren nächsten Brüder-Grimm-Gastprofessor. Mit Ludwig Harig kommt ein Schriftsteller, den seine Großmutter gerne einen "Luftkutscher" nannte und dessen Reisen auch heute noch in Randgebiete und heikle Zonen der Vergangenheit führen.
    Ludwig Harig erprobte in den fünfziger Jahren im Umfeld der sprachexperimentellen Stuttgarter Schule um Max Bense eine Schreibweise, in der er versuchte, mit Mitteln der "Konkreten Poesie" gegen die herrschende Ästhetik der fünfziger Jahre anzuschreiben. Während der sechziger Jahre arbeitete er in verschiedenen Grenzbereichen der Literatur, insbesondere für das Hörspiel, auch hier mit dem Bemühen, mit sprach-spielerischen Mitteln Kritik an ideologischen Kommunikationsformen zu üben. Mit Harigs autobiografisch geprägten zwischen 1986 und 1996 erschienen Romantrilogie "Ordnung ist das ganze Leben", "Weh dem, der aus der Reihe tanzt" und "Wer mit den Wölfen heult, wird Wolf" wurde er auch einer breiteren literarischen Öffentlichkeit bekannt.
    Ludwig Harig wurde am 18.7.1927 in Sulzbach/Saar geboren. Im Anschluss an seine Lehrerausbildung arbeitete er zunächst in Lyon; von 1950-1970 war er Volksschullehrer in Dudweiler/Saar.
    Seinen Kasseler Hörern bietet Harig in zwei Vorlesungen eine Auseinandersetzung mit dem Roman "Der große Meaulnes", dem einzigen Buch des Franzosen Henri Alain-Fournier (1886-1914), von dem Harig in der Zeit-Kolumne "Mein Jahrhundertbuch" schreibt: "Ein Jahrhundertbuch, auf das schon ein Jahr nach seinem Erscheinen der Staub einer gerade zu Ende gegangenen Zeit gefallen war - doch nicht liegen geblieben ist! Was es dichterisch ankündigt, erfüllt sich in der Wirklichkeit des Lebens." Für Harig ist der Roman zu einem Kultbuch einer nach Frieden und Sinn suchenden französischen und deutschen Jugend geworden.
    Die Kasseler Universität will mit der Verleihung der Brüder-Grimm-Professur zum lebendigen Austausch zwischen Literaturwissenschaft und Gegenwartsliteratur beitragen und insbesondere dem Schreiben in den Grenzbereichen zwischen den literarischen Gattungen ein öffentliches Forum verschaffen. Mit der Benennung verweist die GhK auf die weltweit renommierten nordhessischen Begründer der Germanistik und engagierten Demokraten, die Brüder Grimm, die ein vielgestaltiges Werk vorlegten, das literarische Produktion mit literatur- und geschichtswissenschaftlicher Forschung auf einzigartige Weise miteinander verbunden hat. Inhaber der von der Kasseler Sparkasse geförderten Gastprofessur waren bisher Dieter Kühn, Tankred Dorst, Hans-Joachim Schädlich, Klaus Happrecht, Oskar Pastior, Guntram Vesper, Sarah Kirsch, Herta Müller und Volker Braun.
    Jens Brömer

    Die Veranstaltungen mit Ludwig Harig im Einzelnen:

    Mittwoch, 17. Januar 2001
    19 Uhr: Vorlesung
    I. "Alles lebt in meiner Erinnerung weiter"
    Spurensuche in Alain-Fourniers Roman "Der große Meaulnes"

    Donnerstag, 18. Januar 2001
    19 Uhr: Vorlesung
    II. "Glücklich die reifen Ähren"
    Spurensuche in Alain-Fourniers Leben.

    Freitag, 19. Januar 2001
    15 Uhr: Öffentliches Seminar
    19 Uhr: Lesung

    Alle Veranstaltungen finden im Lesesaal der Murhardschen Bibliothek statt, das öffentliche Seminar im dortigen Eulensaal.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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