idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.12.2000 00:00

Leistungssteigerung in der Forschung

Dipl.Pol. Justin Westhoff UKBF-Pressestelle / MWM-Vermittlung
Universitätsklinikum Benjamin Franklin

    Forschung am Fachbereich Humanmedizin der FU/Universitätsklinikum Benjamin Franklin (UKBF)
    UKBF-Mediendienst Nr. 99 vom 13.12.2000 - Aus der Forschung
    (handout zur Wissenschaftswoche 2000)

    Leistungssteigerung in der Forschungals Basis für den Start ins neue Jahrtausend

    WISSENSCHAFTLICHE SCHWERPUNKTBILDUNG

    Um Kompetenzzentren zu bilden, werden im Fachbereich Humanmedizin/Universitätsklinikum Benjamin Franklin (UKBF) aus eigenen Mitteln nach interner und externer Begutachtung vier Forschungsschwerpunkte gefördert:
    ° "Entzündliche Erkrankungen"
    ° "Experimentelle und Klinische Endokrinologie"
    ° "Herz-Kreislauf-Erkrankungen"
    ° "Tumormedizin"
    ° sowie seit 2000 als fünfter Schwerpunkt "Neurowissenschaften".
    In jedem dieser Forschungsschwerpunkte ("FSPs") werden Projekte aus Grundlagenforschung, klinisch-experimenteller Forschung und klinischer, unmittelbar diagnostisch und therapeutisch relevanter Forschung zusammengefasst. Die FSPs dienen somit nicht nur der Förderung besonders leistungsstarker Bereiche, sondern auch als Klammer von Grundlagen-orientierter und klinischer Forschung und als Basis für die Beantragung von Forschungsverbundprojekten. Die in den Schwerpunkten erzielte Vernetzung von molekular und zellulär ausgerichteten experimentellen Projekten mit klinischen Projekten erwies sich als besonders förderlich für die Entwicklung innovativer Therapiekonzepte und neuer diagnostischer Strategien.

    FORSCHUNGSVERBUNDPROJEKTE

    Der Fachbereich Humanmedizin ist im Jahr 2000 Sprecherfakultät von zwei Sonderforschungsbereichen (SFB 366 und SFB 506), zwei Forschergruppen und drei Graduiertenkollegs der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und ist mit Forschungsprojekten an weiteren fünf Sonderforschungsbereichen (SFB 449, SFB 273, SFB 421, SFB 507) beteiligt.
    Nach erfolgreicher Wiederbegutachtung befinden sich der Sonderforschungsbereich 366 "Zelluläre Signaltransduktion und -umsetzung" (Sprecher: Prof. Reutter, Biochemie) seit Anfang 2000 in seiner dritten Förderungsperiode, der Sonderforschungsbereich 506 (Sprecher: Prof. Stein, Pathologie) in erweitertem Umfang und unter dem erweitertem Namen "Rekombinante Nukleinsäuren und Proteine zur Tumortherapie" in der zweiten Förderperiode.

    Arbeitsgruppen des Fachbereichs sind in weitere Verbundprojekte mit Förderung durch die DFG, das Bundesforschungsministerium (BMBF) und andere Ministerien, die VW-Stiftung, die EU, die amerikanischen Gesundheitsforschungsinstitute (NIH) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingebunden oder haben in diesen Verbundprojekten die Federführung. Das BMBF fördert mit dem Forschungsverbund "Klinische Pharmakologie Berlin-Brandenburg" eine modellhafte Kooperation aller wesentlichen universitären und außeruniversitären Einrichtungen der Region in Lehre und Forschung.

    LEISTUNGSKENNZAHLEN

    Die quantitative und qualitative Messung der Forschungsleistung anhand der Drittmitteleinwerbung und der Impact-Faktor-Analyse der Publikationsleistung zeigt, dass der Wachstumskurs im Jahr 2000 weitergeführt wurde.
    So wurden die Publikationsleistung und die Einwerbung von Drittmitteln erneut gesteigert. Die Zahl der Impact-Faktoren - eine Messgröße für die Qualität wissenschaftlicher Veröffentlichungen - wurde seit 1995 um 39,3 Prozent gesteigert. Mit fast 43 Millionen DM wuchsen die Drittmitteleinnahmen um rund 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr, dabei wurden rund 15,5 Millionen DM von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und weitere 7,5 Millionen DM von Bundesministerien - insbesondere dem für Bildung und Forschung -sowie der Europäischen Union eingeworben.
    Da der größte Teil dieser Einwerbungen in Personalmittel fließt, wirkt sich das Drittmittelaufkommen nicht nur positiv auf die Ergebnisse in der Forschung und die Förderung wissenschaftlichen Nachwuchses aus, sondern ist auch für den Arbeitsmarkt des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Berlin von Bedeutung.

    LEISTUNGSGRUNDLAGEN

    Mit dem Ziel der Leistungssteigerung wurden vom Fachbereich - unter extrem angespannten finanziellen Bedingungen - mehrere Instrumente der leistungsbezogenen Mittelvergabe eingesetzt.

    Neben der leistungsorientierten Projektförderung durch die Forschungsschwerpunkte wurden investive Mittel für Forschung und Lehre durch die Forschungskommission nach Leistungskriterien vergeben. Aufgrund der Knappheit investiver Mittel konnten hier im laufenden Jahr 2000 allerdings nur die dringendsten Ersatz- und vereinzelte kleine Ergänzungsbeschaffungen im Bereich der apparativen Grundausstattung vorgenommen werden. Der dramatische Mangel an investiven Mitteln im Bereich der wissenschaftlichen apparativen Grundausstattung droht dazu zu führen, dass die für die Einwerbung von Drittmitteln unabdingbare apparative Grundausstattung nicht mehr im erforderlichen Umfang zur Verfügung steht. Dies kann auch durch die sinnvolle Kooperation bei der gemeinsamen Nutzung von wichtigen Geräten nicht mehr länger kompensiert werden. Wie in anderen Bereichen der universitären Forschung führt der Mangel an investiven Mitteln zu einem erheblichen Wettbewerbsnachteil gegenüber außeruniversitären Forschungseinrichtungen.
    Die leistungsorientierte Mittelvergabe wird ergänzt durch die leistungsorientierte Vergabe von Forschungsflächen insbesondere im Tibor-Diamantstein-Forschungshaus.

    Höchste Priorität hat weiterhin die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Mit dem Benjamin-Franklin-Kolleg wurde ein Zusatzcurriculum für Studierende erfolgreich weitergeführt, das bereits ab einer frühen Stufe des Studiums Schlüsselqualifikationen und vertiefte Kenntnisse wissenschaftlichen Arbeitens vermitteln und so gezielt auf eine Laufbahn in der medizinischen Forschung vorbereiten soll. Zweitens wurde als Antwort auf die zunehmende Bedeutung der Bioinformatik in sehr kurzer Zeit gemeinsam mit den Fachbereichen Biologie/Chemie/Pharmazie und Mathematik/Informatik der interdisziplinäre Master- und Bachelorstudiengang Bioinformatik der FU Berlin eingerichtet. Die im vergangen Jahr neu eingerichteten Stipendien für besonders qualifizierte Doktoranden in den Forschungsschwerpunkten wurden durch Forschungspreise für die besten wissenschaftlichen Nachwuchsprojekte ergänzt, deren finanzielle Ausstattung von den Preisträgern für die Weiterführung der eigenen Forschungsarbeiten eingesetzt wird.

    FORSCHUNGSRÄUME

    Für die wichtige Vernetzung von grundlagenorientierter und klinischer Forschung hat sich die prozessorientierte Zentralbauweise des Klinikums in hervorragender Weise bewährt durch räumliche Verbindungen, kurze Wege und integrations- und kommunikationsfördende Anordnung von klinischen Bereichen und Forschungslaboren.

    Gleichzeitig wurde mit der Eröffnung der Dermatologischen Klinik und Poliklinik im ehemaligen US-Hospital auch die Verbindung zu den in Dahlem angesiedelten vorklinischen und klinisch-theoretischen Instituten intensiviert. Die Forschungseinrichtung für Experimentelle Medizin (FEM) des Fachbereichs entwickelte sich aufgrund seiner vorzüglichen technischen Ausstattung zunehmend zu einem berlinweiten Zentrum für transgene Tiermodelle zur Aufklärung von Krankheitsursachen und zur Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Verfahren. Mit der im Rahmen eines "Public-Private-Partnership"-Modells gewonnenen Managementexpertise konnte eine durchgreifende Restrukturierung und Optimierung der FEM durchgeführt werden, die zu einer weiteren Stärkung dieses Standortvorteils geführt hat und sich in der zunehmenden Zahl von Anfragen potentieller Nutzer aus den Bereichen Universität, außeruniversitärer Forschungsinstitutionen und Biotechnologiefirmen zeigt. Durch den Wechsel des Instituts für Lasermedizin und der LMTB aus den Räumen der FEM in ein Forschungsgebäude im Bereich Dahlem wurden zusätzliche Kapazitäten in der FEM verfügbar, was der gewünschten Bildung von Kompetenzzentren Rechnung trägt.

    Biomedizinisch-naturwissenschaftlicher WISSENSCHAFTSSTANDORT

    Mit seinen Leistungen in der Forschung hat der Fachbereich Humanmedizin der FU/UKBF seine Bedeutung als eine wesentliche Säule des biomedizinisch-naturwissenschaftlichen Wissenschaftsstandorts Dahlem-Steglitz in der Vernetzung mit anderen universitären und au-ßeruniversitären Forschungsinstitutionen sowie dort angesiedelten kleinen und mittleren Unternehmen der biomedizinischen Forschung und Entwicklung unterstrichen.
    Die bestehenden Verbindungen wurden im Jahr 2000 verstärkt unter anderem durch die begonnene gemeinsame Berufung eines Professors für Genetik zusammen mit dem Max-Planck-Institut für molekulare Genetik, das gemeinsam mit dem Fachbereich Biologie/Chemie/Pharmazie betriebene Zentrum für hoch auflösende Elektronenmikroskopie und den genannten Studiengang Bioinformatik. Durch die räumliche Integration von medizinischen mit bioinformatischen und naturwissenschaftlichen Studiengängen und die Kooperationen der klinischen und vorklinischen Einrichtungen des Fachbereichs mit anderen universitären und den außeruniversitären Forschungsinstitutionen wurde die Entwicklung konsequent fortgesetzt, - anknüpfend an die Dahlemer Traditionen - Forschungs- und Ausbildungskompetenzen zu verbinden und durch Synergieeffekte nicht nur wissenschaftliche die Leistungsfähigkeit zu steigern, sondern auch Existenzgründungen und wirtschaftliche Erfolge zu stimulieren.
    Als fruchtbar haben sich weiterhin die breiten wissenschaftlichen Kooperationen mit den anderen Wissenschaftsinstitutionen Berlins und Brandenburgs erwiesen, so mit dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC), der Charité der Humboldt-Universität, dem Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), dem Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE), dem Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZ), dem Max-Planck-Institut für molekulare Genetik, dem Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, dem Robert-Koch-Institut und dem Deutschen Rheumaforschungszentrum. Mit dem MDC, dem FMP, dem DIfE und dem DHZ wurden gemeinsame Berufungen durchgeführt.

    Auch im laufenden Jahr konnte die Forschung am Fachbereich Humanmedizin der Freien Universität Berlin / Universitätsklinikum Benjamin Franklin so bei Zukunftsthemen und -technologien - wie Molekularer Medizin, Biotechnologie, Bioinformatik, Medizintechnik und moderner, IT-basierter Medientechnik - wichtige Impulse geben und damit einen nachhaltigen Beitrag zur Stärkung von Wissenschaft und Wirtschaft in Berlin leisten.
    Ziel der Anstrengungen des Fachbereichs Humanmedizin/UKBF ist der weitere Ausbau der hochrangigen, international konkurrenzfähigen Forschung, die eine entscheidende Grundlage für das Profil des Fachbereich auch in der Lehre und der Weiterbildung ist. Forschung von internationalem Rang ist weiterhin eine unverzichtbare Basis für die überregional angesehene Krankenversorgung des Universitätsklinikums Benjamin Franklin auf dem Gebiet der Hochleistungsmedizin.

    Ansprechpartner:
    ° Prof. Dr. Martin Paul, Dekan
    Tel.: (030) 8445-3321 oder -1701; Fax: -4451 oder -1761
    E-Mail: paul@medizin.fu-berlin.de
    Prof. Dr. Rudolf Tauber, Prodekan für ForschungTel.: (030) 8445-2555; Fax: -4152E-Mail: tauber@ukbf.fu-berlin.de
    ° Prof. Dr. Michael Fromm, Forschungskommission
    Tel.: (030) 8445-2787; Fax: -4239
    E-Mail: m.fromm@medizin.fu-berlin.de
    ° Dr. Mathias John, Koordinator für Forschungsangelegenheiten
    Tel.: (030) 8445-3444 oder -3321; Fax: -4451
    E-Mail: m.john@ukbf.fu-berlin.de
    Alle:
    Fachbereich Humanmedizin der FU / UKBF
    Hindenburgdamm 30, 12200 Berlin

    Pressekontakt bei allgemeinen Fragen/Interviewwünsche:
    UKBF-Pressestelle / MWM-Vermittlung
    Kirchweg 3 B, 14129 Berlin
    Tel.: (030) 803 96 86; Fax: 803 96 87
    E-Mail: ukbf@mwm-vermittlung.de


    Weitere Informationen:

    http://www.medizin.fu-berlin.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).