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13.12.2000 14:34

Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftler gegen Doping

Sabine Maas Presse und Kommunikation
Deutsche Sporthochschule Köln

    Kölner Anti-Doping-Symposium am 20. Oktober 2000 - Gemeinsame Veranstaltung der Deutschen Sporthochschule Köln, dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft und dem Deutschen Olympisches Institut

    Die Deutsche Sportwissenschaft will den Kampf gegen das Doping mit allen Mitteln fortsetzen. Dies war das wichtigste Ergebnis des Kölner Anti-Doping-Symposiums am 20. Oktober 2000. Nach umfangreichen Diskussionen wurden die verschiedenen Ansätze der Dopingbekämpfung in der Kölner Erklärung "Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftler gegen Doping" formuliert:

    Doping widerspricht dem Grundsatz des fairen sportlichen Wettkampfs. Doping ist Betrug. Es gefährdet die Gesundheit und schädigt das Ansehen von Sportlern und Sportlerinnen.
    Die natürliche Leistung mit dem darauf basierenden Dopingverbot ist die Grundnorm des humanen Wettkampfs im Sport. Sie sichert dem Sport Identität, gesellschaftliche Akzeptanz, Vorbildcharakter und schließlich auch Faszination. Der Verzicht auf den Einsatz bestimmter Mittel zur Leistungssteigerung gehört zu diesem Selbstverständnis einer durch Regeln definierten Grenzziehung.
    Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erklären deshalb, ihr Engagement zur Bekämpfung des Dopings zu verstärken und auszubauen. Medizin und Naturwissenschaften bilden das Gerüst einer effektiven Dopingbekämpfung. Diese Erkenntnisse reichen aber nicht aus, sondern müssen ergänzt werden durch wissenschaftliche Forschungen auch auf anderen Gebieten im Hinblick auf kulturelle, personale, moralische, pädagogische, rechtliche, ökonomische, publizistische, soziale, politische und administrative Belange. Sie müssen weiterhin verstärkt werden durch eine gemeinsame gesellschaftspolitische Initiative.
    Die am Symposium "Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftler gegen Doping" teilnehmenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erklären hierzu:

    Personale Motivationslagen zum Doping müssen mit dem Ziel der Entwicklung wirksamerer Strategien gegen die inzwischen weit verbreitete Dopingmentalität weiter aufgeklärt werden.

    Die durch das Doping verursachten gesellschaftspolitischen Schäden müssen im Einzelnen definiert und öffentlich gemacht werden. Ethische Grundsätze werden durch wissentliches Doping verletzt, sie müssen gestärkt und die gesundheitlichen Schäden beim Doping von Abhängigen wieder gut gemacht werden.

    Der kommerzielle Einfluss muss ethisch verantwortbar bleiben. Nicht allein die Athletin oder der Athlet, sondern der Verband mit seiner Nachwuchsarbeit sowie die Dopingbekämpfung müssen aus dem Sponsoring auch Nutzen ziehen können.

    Die Risiken des Einsatzes von Arznei- und Nahrungsergänzungsmitteln müssen stärker bekannt gemacht und Möglichkeiten zu ihrer Verringerung gesucht werden.

    Der rechtliche Rahmen der Strafen in der nationalen Rechtsprechung ist der internationalen Sportgerichtsbarkeit weiter anzugleichen. Wesentlich ist die freiwillige Unterwerfung der Athletinnen und Athleten unter die Sportgerichtsbarkeit mit allen Konsequenzen (Geldstrafen, Startverbot usw.). Dopingsünderinnen und Dopingsünder müssen nach rechtlichen Gesichtspunkten für die Bürgerinnen und Bürger durchschaubar gleich behandelt werden. Die staatliche Strafverfolgung muss den Antidopingkampf - soweit es sich um Straftatbestände handelt - stärker beachten und intensivieren. Der Sport sollte solche Fälle durch Anzeige der staatlichen Strafverfolgung übergeben.

    Die Wissenschaft muss für die Dopingbekämpfung weiter sensibilisieren und Erziehungsprogramme für Schulen und Vereine entwickeln. Dabei darf auch die Fortbildung erwachsener Sportlerinnen und Sportler oder Funktionäre nicht unberücksichtigt bleiben.

    Die Globalisierung und Professionalisierung des Sport macht entsprechende nationale und internationale Vernetzung in der Dopingbekämpfung erforderlich. Dabei müssen innovative Ansätze aus allen wissenschaftlichen und politischen Richtungen offen diskutiert und eingebunden werden.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Sportwissenschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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