idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.10.2008 15:34

Hieroglyphen in Hamburg - Erste neue Grammatik des Ptolemäischen seit 100 Jahren

Viola Griehl Pressestelle
Universität Hamburg

    Prof. Dr. Dieter Kurth, emeritierter Leiter des Faches Ägyptologie an der Universität Hamburg, hat den zweiten, abschließenden Teil einer neuen und umfassenden Einführung in die Grammatik des Ptolemäischen fertig gestellt.

    Diese Grammatik, deren didaktisch motivierter Aufbau sowohl für das Selbststudium als auch für den akademischen Unterricht geeignet ist, löst nun eine mehr als 100 Jahre alte ptolemäische Grammatik ab.

    Das Ptolemäische ist die heilige Sprache der gelehrten Ägypter gewesen, in der vornehmlich die zahlreichen Tempelinschriften der griechisch-römischen Zeit verfasst sind. Dazu der Autor Prof. Kurth: "Das Ptolemäische ist ein künstliches Idiom priesterlicher Gelehrsamkeit und hebt sich von allen Sprachstufen des Ägyptischen durch beträchtliche Besonderheiten ab. Das zugehörige Schriftsystem ist in seiner Komplexität geradezu ein Musterbeispiel menschlicher Kreativität und Assoziationsfreude." Das Material für diese Grammatik stammt mehrheitlich aus den Inschriften des Tempels von Edfu. Diese zählen nach Umfang und Inhalt zu den wichtigsten Quellen aus der Zeit der Ptolemäerherrschaft in Ägypten (ab 305 v. Chr.). Sie geben eine überaus reiche Vielfalt von Informationen, unter denen diejenigen zur Religion dominieren, die aber auch die politische Geschichte, die Verwaltung und vieles andere mehr betreffen. Außerdem haben die Inschriften nicht nur für die Zeit eine Bedeutung, in der sie niedergeschrieben wurden, denn in ihnen wird u. a. auch Gedankengut tradiert, das bis in die ältesten Zeiten pharaonischer Geschichte hinabreicht.

    Entstanden ist die neue Grammatik im Rahmen des bereits 1986 von Prof. Kurth gegründeten EDFU-Projektes. Hauptziel des Projektes ist es, eine in sich geschlossene, verlässliche Gesamtübersetzung aller Inschriften des Tempels von Edfu anzufertigen. Bis zum Ende des Jahres 2001 konnten für dieses Vorhaben erhebliche Drittmittel von der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingeworben werden. Seit Anfang 2002 gehört das Projekt zum Programm der AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU GÖTTINGEN mit einer Laufzeit bis 2016.

    Weitere Informationen zum Edfu-Projekt unter:
    www.rrz.uni-hamburg.de/Edfu-Projekt/Edfu.html

    Für Rückfragen:

    Prof. Dr. Dieter Kurth
    Archäologisches Institut
    Tel.: 040-428 38-32 09, E-Mail: ar5a017@uni-hamburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).