Bilder als Fenster zur Vergangenheit? Das Thema der Visualisierung von Geschichte wird immer aktueller, lässt Geschichtskultur und Geschichtsbewusstsein längst nicht mehr unberührt und zählt zu den Spezialgebieten von Prof. Dr. Susanne Popp, der neuen Inhaberin des Augsburger Lehrstuhls für Didaktk der Geschichte. Am kommenden Montag, dem 20. Oktober 2008, stellt sie sich mit ihrer Antrittsvorlesung "Die Unterzeichnung des Versailler Vertrages im Bild. Annäherungen an das Konzept einer geschichtsdidaktischen 'visual literacy'" vor. Die öffentliche Veranstaltung beginnt um 18.15 Uhr im Hörsaal III des Großen Hörsaalzentrums (Universitätsstraße 10, 86159 Augsburg).
Besonders wenn es um große Ereignisse der Geschichte geht, dürfen eindrucksvolle Bilder immer weniger fehlen - und kritische Bedenken werden bei dieser historischen "Bilderlust" und "Bildersucht" oft genug zurückgestellt. Mit dem Beispiel eines berühmten Historiengemäldes, das die Unterzeichnung des Versailler Vertrages am 28. Juni 1919 darstellt, rückt die Augsburger Professorin für Didaktik der Geschichte, Dr. Susanne Popp, ein Werk in den Mittelpunkt ihrer Antrittsvorlesung, das mit seinem "Reportagestil" in besonderer Weise beim Betrachter die Illusion erzeugt, unmittelbar am Geschehen teilhaben zu können. Der Vortrag untersucht zunächst Fiktionalität und Realitätsbezug der dargestellten Welt und fragt vor diesem Hintergrund nach grundlegenden Voraussetzungen für einen kompetenten Umgang mit visualisierter Geschichte.
Erst im vergangenen September war Susanne Popp Gastgeberin eines Augsburger Expertenkolloquiums, das unter dem Titel "Der europäische Bildersaal" daran arbeitete, den "Kanon" der europaweit meist verbreiteten Bildwerke gemäß den Standards einer fachspezifischen "visual literacy" als Bildquellen erschließen, um diesen Kanon für den Geschichtsunterricht und für europäische Forschungsverbundprojekte auf den Gebieten der Geschichtsdidaktik und der "public history" zugänglich zu machen (siehe http://idw-online.de/pages/de/news274093).
Susanne Popp studierte von 1974 bis 1980 in Regensburg die Fächer Deutsch, Geschichte und Sozialkunde für das Lehramt an Gymnasien an der Universität Regensburg. Sie absolvierte 1981 das Erste und 1983 das Zweite Staatsexamen und war anschließend Studienrätin am Gymnasium in Waldkirchen. Ab 1987 war sie Akademische Rätin an der Universität Passau, an der sie 1993 mit einer Dissertation zum Daltonplan promovierte. Es folgten Tätigkeiten als Referentin am Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung (ISB), München, und an Münchener Gymnasien (1993-1997). Dann arbeitete Susanne Popp als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte (Prof. Dr. Elisabeth Erdmann) an der Universität Erlangen-Nürnberg, 2000 bis 2002 war sie Professorin für Geschichte und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Weingarten, 2002 bis 2006 Inhaberin des Lehrstuhls für Didaktik der Geschichte, Neueste Geschichte an der Universität Siegen. Seit dem Wintersemester 2006/07 hat sie in der Nachfolge von Prof. Dr. Karl Fllser den Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte an der Universität Augsburg inne. Popp ist seit 2006 Vorstandsmitglied der Internationalen Gesellschaft für Geschichtsdidaktik und seit 2007 auch Vorsitzende der Konferenz für Geschchtsdidaktik.
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Kontakt:
Prof. Dr. Susanne Popp
Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte
Universität Augsburg
86135 Augsburg
Telefon: +49(0)821/598-5556
susanne.popp@phil.uni-augsburg.de
http://www.philhist.uni-augsburg.de/de/lehrstuehle/geschichte/didaktik/
Prof. Dr. Susanne Popp
Foto: privat
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Pädagogik / Bildung
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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