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26.02.1998 00:00

'Halles Wege in die Welt - eine interkulturelle Spurensuche'

Ingrid Godenrath Stabsstelle Zentrale Kommunikation
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    "Halles Wege in die Welt - eine interkulturelle Spurensuche"

    Ausstellung im Hauptgebaeude der Franckeschen Stiftungen zu Halle, Tagungsebene, 1. Etage, vom 2. Maerz - 5. April 1998

    Die 20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft fuer Sprachwissenschaft (4. bis 6. Maerz 1998) und die parallel zum Kongress organisierte Ausstellung "Halles Wege in die Welt - eine interkulturelle Spurensuche" widmen sich dem hochaktuellen Thema Sprach- und Kulturkontakt aus historischer und aktueller Perspektive. Die Einladung der Gastgeber Prof. Dr. Gerd Antos, Prof. Dr. Ralph Ludwig und Prof. Dr. Gerhard Meiser und der Arbeitsgruppe Sprach- und Kulturkontakt an der Martin-Luther-Universitaet Halle-Wittenberg fand hohe Resonanz. Erwartet werden ca. 400 Kongressteilnehmer aus Deutschland, Europa, Asien, Afrika und Amerika - guenstige Gelegenheit also zur Reflexion ueber kulturelle Beziehungen, die von der Saalestadt aus in zahlreiche Laender der Welt geknuepft wurden. Im Plakatmotiv von Kongress und Ausstellung - gezeigt werden Schriftstuecke in verschiedenen Sprachen als Ausschnitt der Giebelbemalung eines geheimnisvollen Schrankes, der seit der Mitte des 18. Jahrhunderts im Kunst- und Naturalienkabinett der Franckeschen Stiftungen eine Fuelle von Schriftproben behuetet - reflektieren sich die interkulturellen Aktivitaeten hallescher Missionare und Gelehrter. Diese an ausgewaehlten Beispielen zu dokumentieren, ist das Ziel der Ausstellung, einer gemeinsamen Initiative der Arbeitsgruppe Sprach- und Kulturkontakt an der Martin-Luther-Universitaet Halle-Wittenberg, der Deutschen Morgenlaendischen Gesellschaft, der Franckeschen Stiftungen, mit Unterstuetzung der Stadt Halle.

    Neben den kulturellen Kontakttraditionen der Franckeschen Stiftungen, in der Ausstellung exemplarisch dokumentiert ueber das Wirken im indischen Sprach- bereich (Tamil, Telugu und Hindustani) von Bartholomaeus Ziegenbalg (erste UEbersetzung des Neuen Testaments in Tamil von 1713) und des Francke-Schuelers Benjamin Schultze (Grammatica Telugica 1728, Grammatica hindostanica 1745), werden weltweite Beziehungen von Gelehrten verschiedener Fakultaeten der Universitaet aufgezeigt. Aus dem sprachwissenschaftlichen Bereich im engeren Sinn wird die Baltistik mit Schwerpunkt Litauisches Seminar dokumentiert (z. B. Prachtexemplar einer Lettischen Bibel von 1689 aus den Bestaenden der Bibliothek der Franckeschen Stiftungen). Beredtes Zeugnis interkultureller Kontakte der Universitaet legt die Promotion des ersten Afrikaners an der halleschen Universitaet, Amo Afer aus Ghana, auf dem Gebiet der Philosophie im 18. Jahrhundert ab (gezeigt wird u.a. die Promotionsschrift aus dem Jahr 1734, Bestand der Universitaets- und Landes- bibliothek Sachsen-Anhalt). Aus den Bestaenden der Deutschen Morgenlaendischen Gesellschaft kommen neben verschiedenen orientalischen Schriftzeugnissen die wertvollsten Exponate der Ausstellung - ein Astrolabium aus vergoldetem Messing (Nordafrika 13. Jh.) und ein Timuridischer Helm aus Eisen mit versilberten Ornamenten (15. Jh.). Die im Robertinum beheimatete Archaeologische Sammlung der Universitaet stellt einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung dar. Praesentiert wird das interkulturelle Wirken ihrer drei Begruender - Ludwig Ross, Heinrich Heydemann und Carl Robert (besonders wertvoll eine von Ross eingebrachte Bronzestatue des Telesphoros). Aber auch Kulturkontakte im weiteren Sinn bezieht die Dokumentation ein. So werden die internationalen Aktivitaeten von Julius Kuehn, dem Begruender der landwirtschaftlichen Fakultaet, dargestellt (erstmals kommt eine repraesentative Ledertruhe zur Ausstellung, die ihm zum 80. Geburtstag verehrt wurde). Des weiteren werden Zeugnisse Georg Forsters, des Begruenders der deutschen Laender- und Voelkerkunde sowie erste Reisebeschreibungen hallescher Ethnologen zu sehen sein.

    Die Ausstellung kann lediglich eine kleine Auswahl an "Schaetzen" der halleschen Kulturkontakttradition einem interessierten Publikum vorstellen. Der Akzent liegt dabei bewusst auf Exponaten, die dem hallenser Buerger nicht oeffentlich zugaenglich sind, als repraesentative Objekte der Geschichte hallescher Kultur- und Wissenschaftsbeziehungen mit dem Ausland aber ueberaus interessant sein duerften.

    I.Kontaktperson fuer die Ausstellung: Katrin Thuernagel, Institut fuer Germanistik, Tel. 120 78 64, Fax 0345/ 5521707, e-mail: dgfs98@germanistik.uni-halle.de


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    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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