Wirtschafts-Professor Thomas Schelling, Nobelpreisträger für Ökonomie des Jahres 2005, ist neuer "Witten Lecturer" / Einladung zur Pressekonferenz an die Universität Witten/Herdecke am 29. Oktober 2008
Warum setzt sich in einem Hörsaal kaum jemand in die ersten Reihen? Und welchem Umstand ist es zu verdanken, dass der kalte Krieg nicht zu einer nuklearen Auseinandersetzung eskalierte? Diese auf den ersten Blick nur schwer miteinander zu vergleichenden Fragen gehören zu den Forschungsgegenständen von Professor Thomas Schelling, Nobelpreisträger für Ökonomie des Jahres 2005. Der Schlüssel zur Erklärung vieler sozialer Interaktionen, besonders auch im Wirtschaftsleben, liegt für den langjährigen Harvard-Gelehrten in der so genannten Spieltheorie. Was es damit auf sich hat, erläutert Schelling, jetzt University of Maryland, ab dem 27. Oktober 2008 an der Universität Witten/Herdecke. Anlass ist die Berufung des Amerikaners zum "Witten Lecturer in Economics and Philosophy". Medienvertreter sind zur Pressekonferenz mit Thomas Schelling herzlich eingeladen - am Mittwoch, den 29. Oktober 2008, von 10 bis 11 Uhr im Senatsraum der Universität.
Die von der Universität Witten/Herdecke ins Leben gerufene neue Vorlesungsreihe "Witten Lectures in Economics and Philosophy" findet bereits zum zweiten Mal statt. Im vergangenen Jahr gab Stanford-Professor Kenneth Arrow, Wirtschaftsnobelpreisträger des Jahres 1972, als erster "Witten Lecturer" Einblicke in seine Forschungen. Die Auszeichnung wird unter der organisatorischen Obhut des Lehrstuhls für Volkswirtschaft und Philosophie der Universität vergeben. Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Dr. C. Mantzavinos: "Die Berufung als Witten Lecturer in Economics and Philosophy ist eine Auszeichnung für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Wirtschaftsphilosophie. Die philosophische Reflexion über die Grundlagen der wirtschaftlichen und politischen Ordnung soll dadurch gefördert werden." Die "Witten Lectures" sind mit einem Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro dotiert. Sie werden von einem internationalen Komitee verwaltet, das sich aus den führenden Wissenschaftlern des Fachgebietes zusammensetzt: Prof. Mantzavinos (Witten/Herdecke - Vorsitzender), Prof. Albert (Mannheim), Prof. Bovens (LSE), Prof. Brennan (ANU), Prof. Broome (Oxford), Prof. Mäki (Academy of Finland), Prof. Pettit (Princeton), und Prof. Tungodden (Bergen).
Der heute 87jährige Thomas Schelling war nach dem zweiten Weltkrieg an der Umsetzung des Marshallplans in Europa beteiligt. Im Jahr 1960 erschien sein wegweisendes Buch "Die Strategie des Konflikts". Darin erläuterte er die Logik des Kalten Krieges, die auf einer als glaubwürdig empfundenen Vergeltungsdrohung der jeweiligen Gegenseite beruhte. Schelling gilt als genialer Wissenschaftler, der sich gleichwohl nie in den so genannten Elfenbeinturm zurückgezogen hat. Er gehörte zu den Beratern bei dem Stanley Kubrick-Film "Dr. Seltsam", in dem das Wettrüsten persifliert wird, und er ging auch schon der Frage nach, warum die Leute entgegen ihrer eigentlichen Motivation trotzdem Weihnachtskarten schreiben. Hier, wie in vielen anderen Situationen, beeinflussen sich die Menschen gegenseitig, sie kooperieren oder geraten miteinander in Konflikt. Mithilfe der Spieltheorie können die Gesetze identifiziert werden, die diese Mechanismen bestimmen.
Thomas Schelling erhielt den Nobelpreis im Jahre 2005 gemeinsam mit dem Israeli Robert Aumann. Das Nobelkomitee würdigte damit ihre Arbeiten zum, wie es hieß, "besseren Verständnis von Konflikt und Kooperation mittels der Spieltheorie". Aumann und Schelling hätten, so das Komitee weiter, der Spieltheorie zum Durchbruch weit über die Grenzen der Volkswirtschaftslehre hinaus verholfen.
Der Vortrag von Professor Schelling am Montag, den 27. Oktober 2008, richtet sich an die universitäre Öffentlichkeit. Ab 17.30 Uhr geht es im Großen Hörsaal um das Thema "What Is Game Theory? A Practitioner's Assessment". Am Dienstag, den 28. Oktober 2008, ist auch die allgemeine Öffentlichkeit herzlich willkommen. In der Großen Halle der Universität spricht Schelling um 17.30 Uhr über "An Astonishing Sixty Years: A Nuclear World Without Nuclear War". Der Eintritt ist frei. Professor Schelling wird seine Rede in englischer Sprache halten.
Vertretern der Medien stehen Thomas Schelling und die Organisatoren der "Witten Lectures in Economics and Philosophy" bei der Pressekonferenz gern Rede und Antwort. Sie findet statt am 29. Oktober 2008, von 10 bis 11 Uhr im Senatsraum der Universität, Alfred-Herrhausen-Str. 50, 58448 Witten.
Wir bitten um eine kurze Akkreditierung via email unter: ralf.hermersdorfer@uni-wh.de
Weitere Informationen: Prof. Dr. Dr. C. Mantzavinos,
Lehrstuhl für Volkswirtschaft und Philosophie,
02302/926-513, mantzavinos@uni-wh.de
http://wga.dmz.uni-wh.de/wiwi/html/default/jpuh-6y5epe.de.html - Witten Lectures in Economics and Philosophy
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Philosophie / Ethik, Politik, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Pressetermine
Deutsch
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