Unter dem Motto "Netzwerke, Wissenschaftsunternehmer und Performanz auf der Mikroebene" fand vom 16. bis 17. Oktober 2008 am Deutschen Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Speyer der zehnte interne Workshop der Forschergruppe "Governance der Forschung" statt. Höhepunkt war ein Gastvortrag von Univ.-Prof. Dr. Hendrik Fehr zur Evaluation der EU-Forschungsrahmenprogramme.
Bereits zum zehnten Mal traf sich die Forschergruppe "Governance der Forschung" zu einem internen Workshop. Auch diesmal standen neben organisatorischen Fragen interessante Vorträge auf dem Programm.
Regina von Görtz und Richard Heidler (beide Speyer) präsentierten unter dem Titel "Structural Holes and Knowledge Production" aktuelle Ergebnisse aus einem von Univ.-Prof. Dr. Dorothea Jansen (Speyer) geleiteten Forschungsprojekt. Von Görtz und Heidler zeigten anhand einer Analyse der Strukturmerkmale und Ressourcen von Forschungsnetzwerken in der Astrophysik und der Nanotechnologie, dass die Beziehung zwischen Struktur und Leistungsfähigkeit eines Forschungsnetzwerkes disziplinspezifisch ist. Anders als in der Literatur vielfach angenommen, wirken sich strukturelle Löcher oder Broker-Positionen zwischen vernetzten Forschungsgruppen nicht per se leistungsfördernd aus. Für eine erfolgreiche Wissensproduktion braucht es also zur jeweiligen Disziplin passende Netzwerkstrukturen.
Dr. Peter Schneider (Trier) präsentierte in seinem Vortrag Ergebnisse aus einem Projekt, das unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Dieter Sadowski (Trier) die Auswirkungen von Instrumenten des New Public Managements (NPM) auf die Doktoranden-Ausbildung untersucht. Im Zentrum steht dabei die Frage, welche Kombination von NPM-Instrumenten zu einer erfolgreichen Doktoranden-Ausbildung führt. Schneider kam zu dem Ergebnis, dass eine indirekte Governance durch im Wettbewerb vergebene und auf Evaluationen basierende Finanzmittel die Leistungsfähigkeit der Doktoranden-Ausbildung steigert. Hierfür müssen allerdings regulative Eingriffe durch die Politik und Universitätsleitungen ausbleiben.
Höhepunkt des Workshops war ein Gastvortrag von Univ.-Prof. Dr. Hendrik Fehr (Europäischer Rechnungshof) zur Evaluation der EU-Forschungsrahmenprogramme. Dabei wurde deutlich, dass die Evaluation solch umfangreicher Forschungsprogramme inhärent schwierig ist. Fehr betonte jedoch, dass Evaluationen von hoher Bedeutung für Verwaltung und Planung der Programme sowie politi-sche Entscheidungen seien. Aus Sicht des Rechnungshofs seien Evaluationen für die Rechenschaftslegung sehr wichtig, weil sie vielfältige Informationen über die Effizienz und Zielerreichung der Programme lieferten. Da hierüber bisher zu wenig bekannt sei, müsse die EU-Kommission ihre Evaluationspraxis verbessern.
Die internen Workshops der Forschergruppe finden seit 2004 halbjährlich an den Standorten der Teilprojekte statt. Sie dienen der Koordination zwischen den sieben Teilprojekten und zwei Zentralprojekten sowie der Rückkopplung von Forschungsergebnissen. Die Organisation übernahmen diesmal Univ.-Prof. Dr. Dorothea Jansen (Speyer), die auch Sprecherin der Forschergruppe ist, sowie Univ.-Prof. Dr. Dieter Sadowski (Trier).
Die Forschergruppe "Governance der Forschung" wird seit 2003 durch die DFG gefördert. Aus interdisziplinärer Perspektive untersucht sie die Auswirkungen der Reformen im Wissenschaftssystem auf die Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Mehr über die Arbeit der Forschergruppe erfahren Sie unter: http://www.foev-speyer.de/governance
Verantwortlich & Sprecherin
der DFG-Forschergruppe
Univ.-Prof. Dr. Dorothea Jansen
Deutsches Forschungsinstitut für
öffentliche Verwaltung Speyer
Freiherr-vom-Stein-Straße 2
D-67346 Speyer
Tel.: +49(0)6232/654-359
Fax: +49(0)6232/654-418
E-Mail: ls_jansen@foev-speyer.de
Wissenschaftliche Koordination
Dipl.-Pol. Tobias Semmet
Deutsches Forschungsinstitut für
öffentliche Verwaltung Speyer
Freiherr-vom-Stein-Straße 2
D-67346 Speyer
Tel.: +49(0)6232/654-396
Fax: +49(0)6232/654-418
E-Mail: semmet@foev-speyer.de
http://www.foev-speyer.de/governance
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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