Medizinische Mikrobiologen entschlüsseln Erbgut von Listerienbakterien
Mit rund 400.000 Euro fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung ein Projekt der Universität Gießen zur Entschlüsselung des Erbguts von Listerienbakterien. Die Förderung erfolgt im Rahmen des "ERA-NET PathoGenoMics"-Netzwerkes der EU. Ziel des Projekts unter der Leitung von Prof. Dr. Trinad Chakraborty und Dr. Torsten Hain vom Institut für Medizinische Mikrobiologie ist es, die Entwicklung und die krankheitsauslösenden Eigenschaften einer bestimmten Listerienart besser zu verstehen.
Dieses weit verbreitete Bakterium mit dem wissenschaftlichen Namen "Listeria monocytogenes" infiziert Menschen vor allem über verdorbene Lebensmittel. Besonders Personen mit geschwächtem Immunsystem, ältere Menschen oder Schwangere gehören zu den gefährdeten Gruppen. Der letzte bekannte Ausbruch einer Listerien-Infektion (Listeriose) ereignete sich im September 2008 in Kanada. Dort starben mehr als 20 Patienten nach dem Verzehr von mit Listerien verunreinigten Fleischprodukten.
Um das Genom (Erbgut) von "Listeria monocytogenes" zu entschlüsseln, verwenden die Gießener Mikrobiologen in Zusammenarbeit mit der Universität Göttingen eine neue, besonders schnelle Methode. Waren früher Jahre für die Entschlüsselung nötig, ist das mit der sogenannten Hochdurchsatz-DNA-Sequenzierungs-Technologie innerhalb von Tagen möglich. Insgesamt wollen die Forscher acht weitere Genome von "Listeria monocytogenes" vollständig erfassen und analysieren.
Kontakt:
Prof. Dr. Trinad Chakraborty und Dr. Torsten Hain,
Institut für Medizinische Mikrobiologie
Frankfurter Straße 107, 36392 Gießen
Telefon: 0641 99-46400, Fax: 0641 99-46409
E-Mail: Torsten.Hain@mikrobio.med.uni-giessen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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