Sebastian Jende hat kürzlich sein Diplom zum Dipl.-Sozialarbeiter/Dipl.-Sozial-pädagogen mit einer hervorragenden Diplomarbeit abgeschlossen. Als Ergebnis der von Professorin Dr. Heike Ludwig betreuten Arbeit liegt eine spezifische methodische Konzeptentwicklung zum Umgang mit Gewaltkriminalität Jugendlicher vor.
Das Gruppendynamische Aggressionsschwellentraining (GAT) ist eine Methode zur Erhöhung der Hemmschwelle bei jugendlichen Gewaltstraftätern.
Sebastian Jende ist es im Rahmen der Diplomarbeit gelungen, auf der Basis einer differenzierten Auseinandersetzung mit theoretischen Modellen ein praktikables Trainingsprogramm zu entwickeln, welches auch auf breite Akzeptanz bei den Jugedrichtern in der Region stößt.
Der Grundgedanke des GAT besteht darin, die Wahrnehmung der Teilnehmer zu schulen, ihre Einstellung zur Gewaltanwendung zu verändern und ihre Aggressionsschwellen zu erhöhen, damit sie später in Konfliktsituationen ihr Verhalten besser kontrollieren können. Das geschieht z.B. durch Vermittlung von Wissen, durch Beobachtungslernen und durch Konditionieren. Das gesamte Lernprogramm ist auf den Gruppenprozess zugeschnitten.
Das Gruppendynamische Aggressionsschwellentraining (GAT) ist methodisch so angelegt, dass es sich besonders für die jugendlichen Gewaltstraftäter eignet, die durch Bildungsdefizite oder aufgrund mangelhafter kognitiver Fähigkeiten benachteiligt sind. Das Programm ist auch geeignet, wenn Teilnehmer zu Beginn des GAT nicht motiviert sind, ihre Einstellung zur Gewalt zu verändern.
Das GAT ist Bestandteil vom Tatbezogenen Interventionsprogramm für jugendliche Straftäter (TIPRO). Dieses zeichnet sich durch eine deliktspezifische Herangehensweise an die Probleme der jugendlichen Delinquenten aus und wird seit der Zustimmung des Jugendhilfeausschusses des Saale-Holzland-Kreises seit September 1999 im
DRK e.V. als ambulantes Angebot der Reaktion auf Jugendkriminalität angeboten.
TIPRO unterteilt beispielsweise die soziale Gruppenarbeit nach den Kriminalitätsschwerpunkten Eigentumsdelikte, Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz und Körperverletzungsdelikte. Auf diese Art können die verschiedenen Ursachen und Auswirkungen der Delinquenz mit unterschiedlichen Methoden spezifisch und effektiv bearbeitet werden.
Das Gruppendynamische Aggressionsschwellentraining kann den Jugendlichen bei Bedarf weiterführende, interdisziplinäre Hilfe anbieten, z.B. Drogenaufklärungsseminare und Einzelfallhilfe. Da das DRK als Träger von TIPRO über ein umfangreiches Netz von sozialpädagogischen und psychologischen Beratungsstellen verfügt, können die Delinquenten auch an diese unbürokratisch und schnell vermittelt werden.
Bei Rückfragen:
Professorin Dr. Heike Ludwig, Telefon 0 36 41 930-410
(Ein Foto kann auf Wunsch bereitgestellt werden.)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
überregional
Studium und Lehre, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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